Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition)

Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition)

Titel: Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Prescher
Vom Netzwerk:
Albtraum geworden. Gefangen in einem goldenen Käfig. Das alles musste endlich ein Ende haben, es war unerträglich geworden.
    Sara hatte das Gefühl, als würde sie ersticken. Dieses Leben und die Lügen um sie herum schnürten ihr die Luft zum Atmen ab. Ihre Augen schweiften auf ihre Jeanshose, ein dunkelroter Blutfleck hatte sich auf ihr gebildet. Wie das Blut aus ihrem Schnitt, so floss auch ihr Leben aus ihren Händen. Alles war unerträglich geworden.
    Sara hatte das Gefühl, als würde sie bald wahnsinnig werden. Es gab Momente, in denen sie einfach nur schreien wollte, aber sie blieb stumm. Nur in ihrem tiefsten Inneren konnte man, die Schreie ihre gequälte Seele hören. Nein, sie würde nicht darauf warten, dass ihr Vater zu ihr nach oben kommen würde. Keiner würde sie jemals wieder schlagen oder sie zu irgendetwas zwingen. Das war vorbei, heute würde ein neues Leben beginnen.
    Weg von di esem Ort. Fort von ihren Eltern, die sie nie verstehen würden. Freiheit, das wollte sie. Freiheit selbst zu entscheiden über ihr Leben. Jeder Mensch will sich entfalten und das wollte sie auch. Heute sollte es soweit sein. Sara hatte schon lange mit dem Gedanken gespielt, aber es nie gewagt ihn umzusetzen. Es war immer so, als würden sie unsichtbare Ketten gefangen halten.
    Doch heute würde sie diese Ketten sprengen! Sie würde gehen, einfach fort laufen und nie mehr zurückkehren. Heimlich hatte Sara Geld gespart, nicht viel aber es würde reichen, um hier wegzukommen. Danach würde sich schon etwas finden. Es gibt immer einen Weg. Wer den Willen hat, kann alles erreichen. Auf ihrem Nachttisch stand ein kleiner weißer Engel. Er war nur halb so groß wie ihre Hand. Er stand aufrecht und hatte ein langes Schwert in der Hand, das er in die Luft streckte. Sie hatte diesen kleinen Engel von ihrer Großmutter bekommen. Sie sagte damals, als Sara noch ein kleines Mädchen war, das es der Erzengel Gabriel sei und das er sie immer beschützen wird.
    Saras Augen füllten sich mit heißen Tränen, als sie an ihrer Großmutter dachte, sie war die Einzige, die sie immer so genommen hatte, wie sie war. Als sie starb, starb ein Teil von Sara mit ihr. Als der Sarg in die kalte Erde gelassen wurde, da fühlte Sara, wie auch ein Teil von ihr in der Erde verschwand.
    Ein Stück ihrer Seele wurde mit begraben. Oft wachte sie nachts auf, weil sie von Albträumen gequält wurde. Dann war sie mit ihrer toten Großmutter in einem Sarg eingesperrt und musste mit Ansehen, wie ihr geliebte Oma vor ihren Augen verweste. Wie die Maden und Würmer sich durch das faulende Fleisch ihre Großmutter fraßen.
    Die Leichensäfte aus ihren Körperöffnungen sickerten und der beißende Gestank in ihren Lungen biss. Alles, was man liebt, wird irgendwann verfaulen. Und wenn sie noch lange hier in diesem Haus verbringen würde, dann würde auch sie verfaulen. Sie bückte sich und zog den Rucksack, der unter ihrem Bett lag hervor.
    Es gab keine Zeit mehr zu verlieren, sie wollte fort. Hastig ging sie zu ihrem Kleiderschrank öffnete die Tür und stopfte ein paar Kleidungsstücke in ihren Rucksack. Schnell griff sie sich noch die kleine Zigarrenschachtel, die hinter den Pullovern versteckt war. Sie öffnete sie und entnahm das Geld, das sie heimlich angespart hatte. Achtlos warf sie die leere Schachtel wieder in den Schrank. Noch ein letztes Mal schaute sie sich in ihrem Zimmer um.
    Nichts hier würde sie vermissen. Es gab nur noch zwei Sachen, die sie mitnehmen wollte. Die kleine Figur des Erzengels Gabriel und ein gerahmtes Bild ihrer Großmutter. Alles andere bedeutete ihr nichts. Schnell noch eine dicke Jacke überstreifen und dann nichts wie fort von hier.
    Sara öffnete die Tür ihres Zimmers und ging auf die Treppe zu, die in das Erdgeschoss führte. Leise konnte sie den Fernseher hören. Ihre Mutter saß im Wohnzimmer und schaute sich irgendeine Sendung an. Sie war also ablenkt und würde nicht mitbekommen, wenn Sandra sich aus dem Haus schlich. Ganz vorsichtig schlich sie sich die Treppe hinunter. Die Stufen knarrten leise aber Sara kam es vor, als müsste die ganze Welt es hören. Sie versuchte es nun auf Zehenspitzen und tatsächlich, das Knarren der Stufen wurde leiser.
    Sie hatte es geschafft. Ihre Mutter hatte sie nicht gehört. Sara schlich zum Schuhschrank, der neben der Haustür stand. Öffnete ihn und nahm sich ein Paar warme Stiefel heraus, schlüpfte hinein und band sich hastig, die Schnürsenkel zu.
    Aus dem Fernseher konnte sie die

Weitere Kostenlose Bücher