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Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition)

Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition)

Titel: Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Prescher
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Stimme von Patrick Lindner hören. Ihre Mutter berauschte sich wieder an ihrer geliebten Volksmusik. Wer braucht schon eine heile Familie, wenn er Volksmusik hören kann? Sara legte ihre Hand auf die Klinge der Haustür, zögerte noch einen kurzen Augenblick und öffnete sie dann.
    Ein kalter Wind schlug ihr ins Gesicht. Kleine Schneeflocken tanzten vom Himmel herab. Der Winter kam sehr früh dieses Jahr. Sie stellte den Kragen ihrer Jacke hoch und zog leise die Tür hinter sich zu. Sie war frei. Endlich frei. Sie wusste nicht, wohin sie jetzt gehen sollte, aber das war ihr völlig egal. Nur noch weg von diesem Ort. Ganz egal wohin.
    ***
    Es kann nur besser werden. Die Worte trafen Phillip, wie ein Vorschlaghammer.
    Herr Lüning konnte es also auch in seinen Augen lesen. Er hatte gesehen, dass er diesen Junkie getötet hatte. Es musste alles gestehen, musste sich erklären. Leugnen hatte keinen Sinn. Wenn ihn jemand verstehen würde, dann sein Chef. Er würde begreifen, dass Phillip nur das Beste für diese arme Seele wollte. Er hatte ihn aus Mitleid getötet. Die kranke Kreatur erlöst von seiner nutzlosen Existenz.
    Er holte tief Luft und w ollte alles erzählen: „Es war nicht meine Schuld, es war alles ganz zufällig passiert, ich......“
    Herr Lüning unterbrach ihn: „Bist du gestürzt? Du hast überall Blutspritzer in deinem Gesicht und schau dir nur deine Hand an, sie ist auch voll von Blut.“
    Phillip war verwirrt, wusste im ersten Moment überhaupt nicht, was los war. Dann begriff er. Er hatte den Drogensüchtigen mit der Faust ins Gesicht geschlagen und ihm die Nase gebrochen. Das Blut des Junkies musste ihm ins Gesicht gespritzt sein. Er schaute auf seine rechte Hand und sah das angetrocknete Blut auf seiner Haut kleben. Ekelhaftes Junkieblut!
    „Ich bin gestürzt und habe mir die Nase gestoßen, daher das Blut. Es tut mir leid, dass ich zu spät gekommen bin. Das wir nie wieder vorkommen.“
    „Beruhige dich, es spielt doch keine Rolle, dass du zu spät gekommen bist, viel wichtiger ist doch, ob es dir gut geht.“
    „Mir geh t es gut, es ist nicht passiert, nur leichtes Nasenbluten, mehr nicht.“
    Herr Lüning schaute ihn besorgt an aber gab sich mit Phillips Aussage zufrieden.
    „Ich gehe schnell und wasche mich und dann gehe ich sofort an die Arbeit.“
    Her Lüning wollte noch etwas erwidern, als plötzlich das Telefon in seinem Büro klingelte. Er schaute Phillip noch einmal kurz an, drehte sich dann um und verschwand in seinem Büro.
    Phillip stand nun allein im Flur und starrte auf die verschlossene Bürotür. Alles war gut gegangen, niemand hatte bemerkt, was er getan hatte.
    Er war noch immer frei.
    Wasch dich, du stinkst nach Junkie!
    Die Stimme seiner Mutter, in seinem Kopf. Manchmal konnte er sie noch sprechen hören, sie war noch immer bei ihm. Nie würde sie ihn verlassen. Was man liebt, stirbt nie so ganz. Er hetzte in den Waschraum und schaute in den großen Spiegel, der über den Waschbecken hing. Sein Gesicht war voll von Blutspritzern.
    Er hoffte, dass er nichts von seinem Blut in den Mund bekommen hatte. Diese Leute übertragen alle möglichen Krankheiten. Seine Mutter hatte ihn immer vor solchen Menschen gewarnt. Er drehte den Wasserhahn auf und spülte sich das klebrige, von Drogen verseuchte Blut, aus seinem Gesicht. Danach wusch er sich gründlich die Hände.
    Nichts sollte überbleiben. Alles musste gründlich gewaschen werden. Er schaute noch einmal in den Spiegel, aber er sah nicht sein eigenes Gesicht, sondern das der Mutter. Ihr Kopf war umgeben von einem hellen Licht. Sie lächelte ihn an. Als sie noch lebte, hatte sie ihn nur ganz selten so angelächelt.
    Er wusste, warum sie ihn so liebevoll anschaute, sie war stolz auf ihren Sohn. Er hatte heute etwas Gutes getan. Der Gesellschaft einen großen Dienst geleistet. Tränen füllten seine Augen, er war so glücklich über, die Anerkennung seiner Mutter. Das war die Anerkennung, die er nie bekommen hatte, aber heute bekam er sie. Vorsichtig hob er seine Hand und strich mit seinen Fingerspitzen über das Glas des Spiegels.
    Er konnte ihr Gesicht berühren, warm und weich fühlte sich ihre Haut an.
    „Mama ich liebe dich.“
    Dann plötzlich verschwand ihr Gesicht und der Kopf von Herrn Lüning tauchte im Spiegel auf.
    „Was hast du eben gesa gt, Phillip?“, fragte ihn die tiefe Stimme von seinem Chef. Er hatte den Waschraum betreten, ohne das Phillip ihn bemerkt hatte.
    Ers chrocken drehte sich Phillip um: „Ich

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