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Engel für den Duke

Engel für den Duke

Titel: Engel für den Duke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Martin
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plauderten. Loomis Bankscheck war sofort eingelöst worden, und das Geld wurde wie vereinbart verteilt. Mrs Crowley war verschwunden, und Molly und Dottie Hobbs hatten dafür gesorgt, dass das Haus am Piccadilly geschlossen war. Und niemand hatte die Möglichkeit, den Anwalt namens Stevens ausfindig zu machen.
    „Es ist vorbei“, sagte Royal. „Wir können wieder zu unserem normalen Leben zurückkehren, mit dem Gefühl, dass für Gerechtigkeit gesorgt worden ist.“
    „Hört, hört!“, rief Jack und hob sein Glas. „Und wir alle haben ein paar Münzen in der Tasche.“
    Lily hob ihr Glas, so wie alle anderen, aber ihre Lippen zitterten. Bei den Caulfields war sie nicht mehr willkommen. Und nun, da die Scharade vorbei war, würde sie Royal vielleicht nie wiedersehen.
    Preston Loomis saß in seinem Lieblingssessel vor dem Kamin, auf dem Gesicht ein zufriedenes Lächeln. Die London Times lag aufgeschlagen auf seinem Schoß. Die ganze Woche über hatte er die Zeitung aufmerksam gelesen, vor allem die Artikel, in denen es um die Schwierigkeiten in Amerika ging.
    Die Lage zwischen den nördlichen und den Südstaaten spitzte sich zu. Beide Seiten rüsteten auf. Die Nordstaaten besaßen Fabriken, die Waffen produzieren konnten, aber der Süden war fast ganz auf Landwirtschaft konzentriert.
    Beide bereiteten sich auf den Ernstfall vor. Sie brauchten Waffen, und seit der vergangenen Woche war er tief engagiert im Waffengeschäft.
    Sein Lächeln wurde breiter.
    Er schloss die Zeitung und erschrak, als er von der Tür her die Stimme seines Butlers hörte.
    „Es tut mir leid, Sie stören zu müssen, Sir, aber Mr McGrew ist hier, um Sie zu sprechen.“
    Bart McGrew betrat das Arbeitszimmer. Preston wollte ihn mit einem Lächeln begrüßen, aber die Anspannung in Barts hässlichem Gesicht beunruhigte ihn.
    Er legte die Zeitung zur Seite und erhob sich. „Was ist passiert?“
    „Ich habe die Nachricht in das Haus der Zigeunerin gebracht, so wie du es gesagt hast.“
    Er hatte Tsaya eine Nachricht geschickt. Er wollte sie treffen. „Ja, und was hat sie gesagt?“
    „Sie war nicht da, Boss. Sie ist weg.“
    „Weg? Was meinst du damit, sie ist weg?“
    „Sie ist eine Zigeunerin, Boss. Ich nehme an, sie hat gepackt und ist fortgezogen. Auch die Diener sind weg.“
    Er seufzte. Diese Leute waren ruhelos. Damit hätte er rechnen müssen, und doch fühlte er sich enttäuscht.
    „Es gibt noch mehr schlechte Nachrichten.“
    Preston sah ihn fragend an. „Und die wären?“
    „Nachdem ich von ihr weggegangen war, wollte ich zu diesem Stevens gehen, der für die alte Lady Crowley arbeitete. Nur zur Sicherheit, wissen Sie.“
    „Das war klug von dir.“
    „Ich ging zu der Adresse, die auf der Karte stand, die er dir gegeben hat. Dort hat keiner je etwas von einem Mr Stevens gehört.“
    Loomis biss die Zähne zusammen. „Das ist unmöglich.“
    McGrew sagte dazu nichts, und sein Schweigen war beredter als viele Worte.
    „Du glaubst doch nicht … das ist nicht möglich! Das ist einfach nur ein Missverständnis. Geh zur Fabrik und frage den Verwalter, wo Mrs Crowleys Anwalt zu finden ist. Wenn das nicht geht, dann suche die alte Frau. Sie war in den letzten Wochen bei Lady Tavistock.“
    „Das habe ich schon getan, Boss. Der Manager sagt, er hat noch nie etwas von einem Mr Stevens gehört. Er hat auch noch nie etwas von Mrs Crowley gehört.“
    Preston verspürte einen Anflug von Übelkeit. „Was – was redest du da?“
    „Der Manager sagt, die Fabrik gehört dem Earl of Nightingale, und das schon seit Jahren.“
    Preston schluckte schwer, und er fühlte sich plötzlich elend. „Das kann nicht sein. Such Mrs Crowley. Geh zum Haus der Countess of Tavistock. Irgendjemand dort wird doch …“
    „Ich habe mit der Köchin dort gesprochen. Mrs Harvey. Sie sagte, die alte Frau und Lady Tavistock sind einander nur kurz begegnet. Die alte Frau schien nett zu sein, deshalb hatte die Lady sie eingeladen, ein paar Tage bei ihr zu wohnen, ehe sie nach York zurückkehrt. Vor ein paar Tagen ist sie abgereist.“
    Preston ballte die Hände zu Fäusten. Das konnte nicht sein, und doch sagte ihm sein Instinkt, dass er in die Falle gegangen war. „Nein …“
    Bart erwiderte nichts. Er war immer sehr gründlich gewesen. Es hatte keinen Sinn, es zu leugnen. Sie wussten beide, was passiert war.
    „Ich will, dass sie gefunden werden“, stieß Preston hervor. Er hatte die Zähne so fest zusammengebissen, dass er kaum sprechen

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