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Engel für den Duke

Engel für den Duke

Titel: Engel für den Duke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Martin
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wandte er sich abrupt ab und verließ den Schankraum.
    Lily ließ sich auf den Stuhl zurücksinken. Ihr Herz schlug heftig.
    Jack musterte sie prüfend. „So ist das also.“
    Lily sah noch immer zu der Tür, durch die Royal verschwunden war. „Ja“, flüsterte sie. Leugnen hatte keinen Sinn mehr. „Ich fürchte, so ist es.“

13. KAPITEL
    I ch langweile mich.“ Jocelyn strich mit einem Finger über die Fensterbank in ihrem Schlafgemach. „Ich will ausgehen und tanzen. Ich möchte mich amüsieren und erst im Morgengrauen nach Hause kommen.“
    „Nun, was hält dich auf?“, fragte Lily, die nicht im Mindesten überrascht war. „Du hast zahllose Einladungen.“
    Jocelyn machte einen Schmollmund. „Ich dachte, Royal würde mich ausführen. Immerhin ist er mein Verlobter.“
    „Nicht offiziell. Erst wenn es bekannt gegeben wurde.“
    „Trotzdem. Wir werden heiraten, und er beachtet mich überhaupt nicht.“
    „Ich bin sicher, er hat einfach nur viel zu tun.“ Sehr viel zu tun, dachte sie, bei all den Plänen mit Onkel Jack.
    Gerade an diesem Morgen hatte sie eine Nachricht von ihrem Onkel erhalten, in der ihr mitgeteilt wurde, dass er ein Treffen mit einem Mann namens Charles Sinclair arrangiert hatte. Lily hatte ihr Gedächtnis durchforstet und erinnerte sich an einen Gentleman, tadellos frisiert und elegant gekleidet, einen Freund ihres Onkels. Sie wusste noch, dass sie ihn für sehr reich gehalten hatte, weil er so teuer gekleidet war. Das Treffen war für vier Uhr am Nachmittag angesetzt, in einem Gasthaus mit dem Namen Red Rooster.
    Lily wollte dabei sein.
    „Ich möchte ausgehen“, erklärte Jo. „Da der Duke keine Anstalten macht, mich zu unterhalten, werde ich mich selbst unterhalten.“
    „Wohin gehst du?“
    „Auf den Ball bei Lord und Lady Westmore. Wie ich hörte, wird er sehr glanzvoll werden, und die Gästeliste ist lang. Wer weiß, wer alles dort sein wird.“
    „Wirst du mit deinen Eltern dorthin gehen?“
    „Mutter wird gewiss dort sein, und du musst mitkommen.“
    Lilys Mut sank. „Ich wollte heute Abend arbeiten. Ich habe eine Menge Aufträge zu erledigen, und ich muss noch mehr Modelle für den Laden anfertigen.“
    „Sei nicht dumm. Du kannst morgen den ganzen Tag arbeiten. Heute werden wir uns amüsieren!“ Jo drehte sich mit erhobenen Armen herum, als tanze sie mit einem unsichtbaren Mann.
    Innerlich stöhnte Lily. Sich zu amüsieren bedeutete für Jo etwas völlig anderes als für sie. Dennoch, wenn Jo wollte, dass sie mitkam, dann würde sie gehen. Das gehörte zu ihren Aufgaben als Jos Gesellschafterin, und für diese Aufgabe würde sie ihr Leben lang dankbar sein.
    Jocelyn ergriff sie bei den Händen und zog sie von der Bank hoch. Der ganze Raum war in Rosa und Weiß gehalten. Er war übertrieben feminin und passte hervorragend zu Jo. „Komm, wir müssen aussuchen, was wir anziehen.“
    Lily ließ sich von Jo zu dem großen Schrank in der Ecke führen. „Da ich dich kenne“, meinte Lily lächelnd, „hast du vermutlich recht. Schließlich sind es nur noch sechs Stunden, bis wir aufbrechen müssen, um zum Ball zu gehen.“
    Royal betrat das Red Rooster und sah sich um. Das Gasthaus lag in Chelsea, einer durchschnittlichen Gegend, in der sie kein Aufsehen erregen würden. Der Schankraum befand sich im Untergeschoss, in das durch Buntglasfenster, die direkt unterhalb der Decke lagen, etwas Licht hereinfiel. Der Raum war mit dunklem Holz vertäfelt.
    Royal trug, wie schon bei dem Treffen davor, schlichte Kleidung, eine dunkle Hose und ein weißes Hemd. Wie man es ihm gesagt hatte, durchquerte er den um diese Tageszeit nur wenig besuchten Raum und ging in das kleine Hinterzimmer.
    Zwei Männer saßen dort an einem runden Holztisch, und neben ihnen saß Lily. Lily. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie dabei sein würde. Verdammt, er wusste alles zu würdigen, was sie getan hatte, aber er hatte nicht erwartet, dass sie weiter darin verwickelt wurde.
    Er biss die Zähne zusammen. Was sie planten, war nicht nur gegen das Gesetz, es war auch gefährlich. Chase Morgan hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass Preston Loomis jemand war, der auch vor einem Mord nicht zurückschreckte.
    Am Tisch blieb er stehen. „Gentlemen. Miss Moran.“ Sie wirkte zerbrechlich und zart und so reizend, dass er sie am liebsten geküsst hätte. Sehnsucht stieg in ihm auf, aber er kämpfte sie nieder.
    Die Männer erhoben sich. „Darf ich vorstellen, das ist Charlie – ich meine, Charles

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