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Engel für den Duke

Engel für den Duke

Titel: Engel für den Duke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Martin
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ihn Preston zu nennen, wie er es wollte, aber tief in seinem Innern dachte Bart an ihn immer noch als Dick Flynn, sein Jugendfreund aus Southwark, der ihn gelehrt hatte, auf der Straße zu überleben.
    „Ich denke, ich könnte Ihnen eine Tasse Tee machen“, sagte die Frau. „Aber Sie können nicht lange bleiben. Ich muss wieder an die Arbeit.“
    Das alte Mädchen wollte Gesellschaft. Das erkannte er. Und er wollte ein paar Antworten. Es könnte interessant sein, ein bisschen was zu erfahren.
    Zusammen gingen sie in die Küche, und er setzte sich an einen kleinen runden Tisch, während sie den Teekessel aufstellte.
    „Wenn sie die Zukunft vorhersagen kann, warum hat dann bisher keiner was von ihr gehört?“
    „Ich habe doch gesagt, sie kann nicht die Zukunft vorhersagen. Sie sieht nur manchmal Dinge. Und sie ist erst vor zwei Monaten nach London gekommen. Davor hat sie in Frankreich gelebt.“ Der Teekessel pfiff, und die Frau goss das kochende Wasser in eine Porzellankanne.
    „Wo ist ihr Ehemann jetzt?“, fragte er und hoffte, dass sein Tonfall beiläufig klang.
    „Der arme Mann ist vor ein paar Jahren gestorben. Hat ihr genug hinterlassen, damit sie versorgt ist, aber ich denke, sie wollte hierher zurück, wo sie als junges Mädchen gelebt hat.“ Sie goss den Tee in zwei Tassen, gab in jede ein Stück Zucker, trug sie heran und stellte sie auf den Tisch. Dann nahm sie Bart gegenüber Platz.
    Er war nicht sehr gut darin, Konversation zu machen, daher nippte er nur an seinem Tee, wünschte, sie hätte noch ein Stück Zucker mehr hineingetan, und ließ sie weiterplaudern. Sie sprach über das Wasser, über die Schmerzen in ihrem großen Zeh, die Anzeichen für einen Sturm. Sie plauderte über das Hausmädchen, das oben arbeitete, und über die Köchin, die an diesem Tag gar nicht erschienen war.
    „Ich dachte, Tsaya würde inzwischen wieder hier sein“, sagte sie schließlich. „Aber wie ich Ihnen sagte, die Dame ist sehr unabhängig, bei ihr weiß man nie.“ Sie erhob sich und trug die Tasse zur Anrichte, dann kam sie zurück und nahm ihm seine weg, ehe er ausgetrunken hatte.
    „Sie müssen wiederkommen, Mr McGrew. Es tut mir leid, aber ich muss mich wieder an die Arbeit machen.“
    Er erhob sich von seinem Stuhl. Er hatte herausgefunden, was er wissen wollte. „Danke für den Tee, Mrs Hobbs. Ich glaube nicht, dass ich zurückkommen werde.“
    Sie lächelte. „Es ist am besten, wenn Sie an Ihre Mutter denken und gut für sie sorgen.“
    Bart nickte nur. Seine Mutter war eine Dirne, genau wie die von Dick. Als er fünf Jahre alt gewesen war, hatte sie ihn sich selbst überlassen. Ohne Dick und dessen Mutter wäre er innerhalb eines Jahres tot gewesen.
    Bart schob die Gedanken an seine Mutter, die er nie wirklich gekannt hatte, beiseite und verließ das Haus, sehr zufrieden mit sich und begierig darauf, dem Freund einen Gefallen zu erweisen.
    Royal saß über den Büchern der Swansdowne-Brauerei, als Sheridan Knowles in sein Arbeitszimmer platzte, als gehöre ihm das Haus. Er trat hinter Royals Stuhl und warf einen Blick in das aufgeschlagene Buch, das auf dem Schreibtisch lag.
    „Falls du wirklich vorhast, darin zu lesen, solltest du es umdrehen.“
    Royal errötete. Er starrte schon seit einer halben Stunde auf die Seiten, aber er schien sich nicht auf die Zahlenreihen konzentrieren zu können, die sein Buchhalter notiert hatte. „Ich wollte gerade anfangen.“
    Er drehte den schweren Band herum und hoffte, der Nachmittag würde erfolgreicher werden als der Morgen. Sherry schlenderte zu einem Stuhl und ließ sich hineinfallen, ein Bein über die Armlehne gelegt.
    „Ich nehme an, es sind noch immer die Frauen.“ Der Freund bedachte ihn mit einem wissenden Blick, für den Royal ihn am liebsten geboxt hätte.
    „Lass es mich so ausdrücken: Auch wenn dein Vorschlag, Lily zu meiner Mätresse zu machen, einiges für sich hat, so sieht sie das doch anders.“
    Sherry lachte leise. „Ich sehe keine Verletzungen.“
    Zumindest keine sichtbaren, dachte Royal. Und doch hatte er den ganzen Morgen daran gedacht, wie es war, als sie einander geliebt hatten, als wäre er genau dort, wohin er gehörte, als gäbe es keinen schöneren Ort auf der ganzen Welt.
    „Ich nehme an, dein Bruder ist wieder in der Schule?“
    Royal nickte. „Rule ist abgereist, ein paar Tage nach dem Fest bei Lady Severn.“
    „Ich habe Neuigkeiten vom Lande, die dich vielleicht interessieren.“
    „Welche?“
    „Die

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