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Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Titel: Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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heller. Dadurch wurde mir klar, dass jeden Moment ein Engel auftauchen würde. (Es gibt aber nicht immer solche Vorzeichen, mitunter merke ich vorher gar nichts und es geschieht einfach.)
    Ich trat aus der Küche, ein Geschirrtuch in der Hand, und wäre im Flur beinahe in eine weiße Engelfrau hineingestolpert. Sie bat mich, ins Vorderzimmer zu kommen und verschwand. Als ich die Tür zum Vorderzimmer öffnete, fiel mein Blick auf eine andere Engelfrau am Fenster – sehr viel machtvoller als die erste und von atemberaubender Schönheit –, die mir zulächelte. Sie unterschied sich ganz und gar von jedem anderen Engel, den ich bis dahin oder auch später jemals zu Gesicht bekommen habe. Schon ihr Gewand in Feuerrot und Gold war einfach umwerfend und ganz anders als alles, was ich jemals in der Art gesehen hatte. Ihren Scheitel schmückte eine märchenhafte Krone, aus deren Mitte Millionen und Abermillionen hauchdünner, seidenartiger Fäden herabhingen. Sie trugen Diamanten und Saphire aller Schattierungen und waren zu zierlichen Zöpfchen geflochten; zart umhüllte dieses glitzernde Gespinst ihren ganzen Körper. Auch die Flügel dieser hinreißenden Engelfrau waren überwältigend: Sie glichen lodernden Flammen, die Federn waren mit funkelnden Juwelen besetzt. Obwohl ich sie mir ganz genau und in allen Einzelheiten angesehen habe, fällt es mir schwer, diese Ausnahme-Erscheinung zu beschreiben. Sie war absolut einzigartig, in jeder Hinsicht perfekt, jeder Teil von ihr schien ein Eigenleben zu führen. Sie war so überirdisch schön, dass ich die Augen für einen Moment von ihr wenden musste, weil sie so viel Herrlichkeit auf einmal gar nicht aufnehmen konnten.

    Ihr Antlitz erstrahlte in Lebendigkeit, sie war vollkommen, ihre blauen Augen leuchteten wie die Sonne, nur Milliarden Male heller. Wie könnte man ein solches Geschöpf in Worte fassen? Ich kann nur noch eines ergänzen: Von ihren Augen gingen unendlich viel Sanftheit, Mitgefühl, Friede und Liebe aus. Ich weiß, dieser Himmelsengel vor mir konnte alles sehen. Es war, als kenne und erkenne sie jedes kleinste Teilchen im gesamten Universum – etwas weit außerhalb unserer begrenzten menschlichen Vorstellungskraft und Verständnismöglichkeiten.
    In Anwesenheit eines so machtvollen Wesens begann ich zu zittern. Mir wurde erlaubt, ihre Macht zu spüren und anzuerkennen.
    Erst als ich die Worte hörte: »Lorna, geh ein bisschen weiter ins Zimmer hinein«, bemerkte ich, dass rechts hinter mir noch ein Engel stand.
    Ich tat ein paar Schritte, den Blick unverwandt auf die herrliche Engelfrau vor mir gerichtet, bekam aber mit, wie die Tür hinter mir ins Schloss fiel. Während die Engelfrau sich auf mich zubewegte, sagte sie mit einem Lächeln: »Du musst keine Angst haben, Lorna.«
    Im selben Moment fühlte ich unendlichen Frieden und Freude in mir. Die Engelfrau sprach weiter: »Du weißt, wer ich bin, Lorna?«
    »Nein«, entgegnete ich.
    »Ich bin die Engelskönigin.«
    »Du meinst, du bist die Muttergottes?«, fragte ich. Ich war geschockt, oder besser gesagt, der menschliche Teil von mir war es, auf einer anderen Ebene hatte ich durchaus Klarheit darüber, wer da vor mir stand.
    »Ja, Lorna«, gab sie zurück, »ich bin die Königin des Himmels, die Königin der Engel, die Königin der Seelen. Fürchte dich nicht, Lorna, und sag mir ruhig, was du auf dem Herzen hast.«
    »Königin der Engel«, begann ich, »ich bin dir schon viele Male begegnet, du bist die Mutter mit einem Kind,
die ich am Himmel gesehen habe.« Ich erinnerte mich, wie ich als Kind in Ballymun auf der Schaukel gesessen und die Engelfrau mir ihr Antlitz gezeigt hatte.
    »Ja, Lorna, das ist richtig«, bestätigte sie.
    »Mein größter Wunsch ist, dass du, Muttergottes, dich einmal der ganzen Welt zeigen würdest.« Weinend fuhr ich fort: »Um allen Hass und alle Kriege zu beenden. Um alles Leid, allen Hunger und alle Zerstörung durch Kriege, die um materielle Dinge, um der Religion und der Macht willen geführt werden, abzuschaffen.« Flehentlich sah ich sie an, die Tränen liefen mir über das Gesicht. »Diese Welt braucht ein Wunder!«
    »Lorna, ich suche den Weg in die Herzen der Menschen, aber eines Tages werde ich wirklich erscheinen und die ganze Welt wird mich sehen können – so wie du jetzt.« Dann schenkte mir die Engelskönigin ein unvergleichliches Lächeln, ihre Augen verströmten Liebe und die sie flammengleich umzüngelnden Lichtstrahlen schlugen hoch, bis sie mich

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