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Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Titel: Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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hastete ich die Stufen hinauf und stieß eine kleine Tür auf. Der Raum war nur spärlich erleuchtet und mit Kleiderständern und -schachteln vollgestellt.
    Ich sah mich suchend um, die Kleiderständer waren beinahe wandhoch, und ich konnte den Engel nirgends entdecken. Da ich wusste, es war kein anderer Mensch in der Nähe, rief ich laut seinen Namen. Ich ging die Reihen der Kleiderständer ab und ganz hinten, in der Ecke auf einer Kiste sitzend, fand ich ihn schließlich. Er erwartete mich. Sein Anblick hob meine Stimmung.
    »Engel Hosus«, begann ich, während ich neben ihm Platz nahm, »ich muss unbedingt etwas über diesen Engel wissen, den ich vorhin gesehen habe. Was wird mit dem jungen Mann geschehen?«
    Hosus streckte seine Hand nach meiner aus: »Ich kann dir dazu nur wenig sagen. Der Engel, den du vorhin gesehen hast, unterscheidet sich grundlegend von den anderen. Er ist der »Engel des Todes« und erscheint nur dann, wenn ein Mensch unter außergewöhnlichen Umständen sterben wird. Dabei unternimmt der Engel des Todes wirklich alles in seiner Macht Stehende, um das zu verhindern, und er hat viele Engel, die ihn dabei unterstützen. Plant beispielsweise irgendeine Organisation eine Gräueltat, bei der Unschuldige ums Leben kommen
werden, so kannst du gewiss sein, dass der Engel des Todes lange Zeit mit allen Mitteln versucht hat, die Verantwortlichen davon zu überzeugen, dass das jeweilige Verbrechen gegen Gottes Willen verstößt. So sollte es auch keine Kriege geben, sondern nur Frieden. Der Engel des Todes arbeitet überall – auch auf höchststaatlicher Ebene –, um die Leben Unschuldiger zu retten, vor allem in Kriegszeiten. Der Engel des Todes gibt sich größte Mühe, die Menschen zu überzeugen – doch hören sie etwa auf die Engel? Manchmal vielleicht schon, aber nicht immer!«
    Vor diesem Ereignis hätte ich mir unter einem Engel des Todes einen Engel vorgestellt, der nur Katastrophen, Qualen und Leid mit sich bringt, doch dieser Engel verströmte ausschließlich Liebe und Mitgefühl.
    Ich dankte Hosus und ging zurück an meine Arbeit – ich hatte inzwischen begriffen, wann es zwecklos war, weitere Fragen zu stellen.
    Wir alle sind in Furcht vor dem Engel des Todes aufgewachsen, doch der Engel des Todes heißt nur so, eigentlich ist er ein »Engel des Lebens«, denn er kämpft für die Lebenden und für das Wahre und Gute.
    Von diesem Tag an nahm ich Mark noch viel bewusster wahr. Jedes Mal, wenn ich zu ihm hinübersah, erblickte ich auch den Engel des Todes. Ich wusste, Mark hatte ebenfalls einen Schutzengel um sich, den bekam ich jedoch nie zu Gesicht. Jeden Tag wurde meine Aufmerksamkeit von Mark angezogen; so als wollte ich über ihn wachen, für ihn eintreten, damit vielleicht doch noch irgendwie irgendetwas an den Umständen zu ändern wäre und die Engel endlich Gehör fänden.
    Normalerweise arbeitete Mark in der Handtaschenabteilung mit zwei anderen Mädchen zusammen – eines Tages machte ich jedoch eine überraschende Feststellung: Er war sich der Tatsache bewusst, dass ich ihn beobachtete! Später kam er dann in meine Abteilung und fragte meine Vorgesetzte, ob er mich für den Handtaschen-Stand
»ausborgen« dürfe. Ich wusste, das war nicht Marks eigene Idee gewesen – vielmehr hatten die Engel ihm etwas ins Ohr geflüstert und auf diese Weise dafür gesorgt, dass Mark und ich einige Zeit miteinander zu tun hatten.
    Während der folgenden Monate war mir das Herz wirklich schwer. Von den anderen Mädchen erfuhr ich mehr über Mark, beispielsweise dass er eine Freundin in Nordirland hatte, zu der er jedes Wochenende mit Bus und Zug unterwegs war. Ich hielt immer noch die Hoffnung aufrecht, dass sich alles zum Guten wenden würde, doch meine Engel baten mich nach wie vor, Mark zu helfen, und so wusste ich tief in meinem Inneren, in meinem Herzen und in meiner Seele, dass er nicht in Sicherheit war.

    Bei uns im Kaufhaus gab es immer viel zu tun, hauptsächlich an den Wochenenden. Mehrmals im Jahr wurden Ausverkäufe veranstaltet, die immer Scharen von Menschen anzogen – überwiegend Frauen, und viele von ihnen brachten ihre Kleinkinder mit oder Babys in Kinderwägen. Während dieser Tage war das Personal vor allem damit beschäftigt, Kleidungsstücke vom Fußboden aufzusammeln, wohin die Frauen sie bei ihrer hektischen Jagd nach Schnäppchen hatten fallen lassen. Es war wirklich nicht einfach, dafür zu sorgen, dass keine Sachen auf dem Boden landeten. Es herrschte Chaos und

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