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Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Titel: Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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die Schlangen an den Kassen wollten schier nicht enden. Doch ich genoss die Ausverkäufe, denn ich war andauernd in Bewegung und dadurch verging die Arbeitszeit wie im Flug. Außerdem hatte ich eine Vorliebe dafür, Menschen zu beraten.
    An einem besonderen Samstag während solch eines Ausverkaufs, ich zwängte mich gerade zwischen Kundinnen durch, versuchte, Röcke wieder auf die Kleiderständer zurückzuhängen, spürte ich jemanden an meiner
Uniform zupfen. Ich blickte an mir hinunter und da standen zu meiner Verwunderung zwei Engelchen. Sie sahen aus wie kleine Kinder, vielleicht 60 Zentimeter groß, und hatten Flügel. Sie waren in helles Licht getaucht und strahlten Frohsinn aus, sie schäumten schier über und funkelten richtig. Solche Engelchen kannte ich schon, und jedes Mal, wenn mir wieder welche begegnen, geben sie mir das Gefühl, selbst ein Kind zu sein. Diese kleinen Engel berühren das kleine Mädchen in mir, erfüllen mich mit Glück, Freude und Lachen.
    Während ich die Engelchen so anschaute, sagte einer der beiden zu mir: »Beeil dich, Lorna. Du musst mit uns kommen.«
    Sie geleiteten mich durch die Menschenmenge ans andere Ende des Verkaufsraums. Die Engel verschwanden in der Masse, aber ich konnte ihre Stimmen hören: »Unter dem Blusenständer, Lorna. Guck unter den Blusenständer! «
    Als ich bei den Blusen ankam, hielt ich einen Moment inne und beobachtete die Frauen, wie sie die Ständer durchwühlten, auf ihrer Suche nach passenden Kleidungsstücken. Um begehrte Teile entbrannten sogar beinahe Kämpfe. Dieses aggressive Verhalten schockierte mich. Die Engelchen hatten gesagt »unter dem Ständer«, also wusste ich, wo ich nachzuschauen hatte und auch, was ich dort finden würde: ein kleines Kind.
    Also stürzte ich mich ins Gewühl, bahnte mir unter Entschuldigungen meinen Weg zwischen den Frauen hindurch und gab vor, Ordnung auf den Ständern machen zu wollen. Plötzlich fühlte ich eine kleine Hand um meinen Knöchel. Ich drängte ein paar Frauen zur Seite, beugte mich hinunter und hob ein kleines Mädchen vom Boden auf. Ich tat ein paar Schritte aus der Menge und da kam auch schon eine Frau angelaufen und sagte, das Kind auf meinem Arm sei ihres. Ich sagte ihr, dies sei ein viel zu gefährlicher Platz, um ein kleines Kind unbeaufsichtigt alleine zu lassen. Sie ignorierte mich jedoch,
nahm mir das Mädchen vom Arm und eilte mit ihm davon.
    Die beiden kleinen Engel guckten sehr traurig drein und ich sagte zu ihnen: »Diese Mutter hört einfach nicht zu.«
    Daraufhin baten mich die beiden, der Mutter mit ihrer Kleinen hinterherzulaufen und sie im Auge zu behalten. Die Engelchen blieben ebenfalls an den beiden dran und ich sah den Schutzengel der Mutter ihr etwas ins Ohr flüstern.
    Ich versuchte nach Kräften, die beiden nicht aus den Augen zu verlieren, doch wurde das sehr schwierig, weil mich ständig Hilfe suchende Kunden aufhielten. Es war ein einziger Tumult. Ich nutzte jede Chance, Mutter und Kind auf den Fersen zu bleiben, und die Engelchen unterstützten mich dabei, indem sie immer wieder einen Lichtstrahl aussandten und auf die beiden richteten. Sein Anblick erleichterte mich jedes Mal. Plötzlich jedoch zupften die beiden wieder an meiner Uniform: »Komm ganz schnell, Lorna. Irgendwas passiert und wir beide sind vielleicht nicht imstande, es aufzuhalten, wenn die Mutter nicht auf uns hört.«
    Ich folgte ihnen so schnell ich konnte und schaute verblüfft auf die glitzernde Lichtspur, die sie hinterließen, als sie ins Gewühl eintauchten. Und ich konnte glatt durch die Menge hindurchsehen, denn plötzlich waren alle Menschen von der Taille abwärts durchsichtig für mich! So konnte ich auch ausmachen, wo das kleine Mädchen stand. Im Näherkommen rief ich laut: »Vorsicht, geben Sie bitte acht auf das Kind!«
    Doch die sich um den Ständer drängelnden Frauen waren von ihrer Suche nach Super-Sonderangeboten derart in Anspruch genommen, dass sie keinerlei Notiz von meinen Worten nahmen; sie hörten einfach nicht hin. Ich konnte absehen, was passieren würde, aber nichts mehr dagegen unternehmen. Ich wollte die Arme ausstrecken, ich wollte das Unglück aufhalten. Zahllose Hände zerrten Kleidungsstücke in allen Richtungen von
den Bügeln, fuchtelten damit in der Gegend herum und so konnte es geschehen, dass eine Frau dem Kind versehentlich einen Kleiderbügel ins Gesicht rammte und es so unglücklich im Augenwinkel traf, dass das Auge aus der Höhle gedrückt wurde.
    Ich sah, wie

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