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Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Titel: Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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eines der Engelchen eine Hand zum Auge des Kindes hob, obwohl es schon aus der Höhle heraushing, dadurch aber verhinderte, dass das Auge ganz im Kleiderbügel hängen blieb und abgerissen wurde. Das Kind schrie los – als die Mutter die Bescherung sah, begann sie ebenfalls zu heulen und riss ihr Kind in die Arme. Ich drängte mich zu den beiden durch, streckte die Hand nach dem Mädchen aus, berührte es und bat Gott, einzugreifen und der Kleinen das Auge zu retten.
    Eine Stimme rief: »Jemand soll den Notarzt rufen!« Der Anblick des kleinen Mädchens mit dem aus der Höhle hängenden Auge war nur schwer zu verkraften. Die kleinen Engel hielten den Augapfel fest, um ein Abreißen der Bänder und Muskeln zu verhindern. Zeuge solcher Fürsorge und Zärtlichkeit zu werden, heißt zu erfahren, dass wir geliebt werden. Auch in schweren Zeiten, wenn man glaubt, niemand nähme Anteil oder liebte einen, sind die Engel andauernd um uns. Denken Sie immer daran: Die Liebe der Engel ist bedingungslos!
    Weil das Kind ununterbrochen schrie, stürzte der Abteilungsleiter herbei und brachte die Mutter mit ihrem Kind in sein Büro.
    Später habe ich dann erfahren, dass die Ärzte dem kleinen Mädchen das Auge hatten erhalten können.

    Joe und ich verliebten uns ineinander und wuchsen immer enger zusammen. Meistens ging ich abends nach der Arbeit zu ihm nach Hause, seine Mutter empfing mich jedes Mal mit großer Herzlichkeit und gab mir das Gefühl, zur Familie zu gehören. Sie war eine hochgewachsene,
gut gebaute Frau mit lockigen Haaren und trug immer ein Lächeln auf den Lippen. Ich unterhielt mich oft und sehr gerne mit ihr; saß am Tisch, während sie in der Küche herumwirtschaftete, denn sie ließ mich nie auch nur einen Handschlag tun. Ein bestimmtes Gespräch beglückte mich besonders: Sie sagte mir, wie froh sie sei, dass ihr Joe eine so reizende junge Frau gefunden habe, dass sie immer darum gebetet habe, und dass sie es liebend gerne sähe, wenn wir beide heirateten und Kinder bekämen. Sie fügte hinzu, ihren Jüngsten mit einer Frau glücklich zu wissen, würde ihr alle Sorgen abnehmen. Sie bat mich, keines ihrer Worte an ihn weiterzugeben, es sollte unter uns bleiben.
    Joe kam gewöhnlich eine Stunde nach mir bei seiner Mutter zu Hause an und dann aßen wir alle gemeinsam Abendbrot. Joes Mutter war eine großartige Köchin – ich liebte ihr Weißkraut mit Räucherspeck 2 und ihre Apfeltörtchen. Nach dem Essen gingen Joe und ich gemeinsam zur Bushaltestelle, in der Hoffnung, den 22-Uhr-Bus in die Innenstadt noch zu erwischen und von dort den Bus nach Leixlip, heim zu meiner Familie. Wenn ich heute darüber nachdenke, finde ich, dass wir schrecklich viel Zeit in Bussen und mit Herumfahren zugebracht haben.
    Ich hatte meinen Eltern immer noch nichts von Joe und mir gesagt, obwohl wir jetzt schon über ein Jahr miteinander befreundet waren. So seltsam das klingen mag – meine Mutter hat nicht ein einziges Mal gefragt, wo ich all die Abende gewesen war, vielleicht ging sie ja auch davon aus, dass ich immer so lange arbeiten musste. Was meinen Vater betraf, machte ich mir einerseits ein bisschen Sorgen, ob er unsere Verbindung wohl billigen würde, andererseits wusste ich, dass er Joe wirklich gerne hatte. Vor der Reaktion meiner Mutter hatte ich dagegen wirklich Angst.

    Tatsächlich mussten wir an ein oder zwei Abenden pro Woche zusätzlich arbeiten, um die Kleiderständer mit neuer Ware zu füllen. Wir machten dazu Zwei-Wochen-Pläne und ich übernahm meistens den Donnerstag und den Freitag. Gelegentlich kam bei mir auch noch der Mittwochabend dazu. Einige meiner Kolleginnen mochten den Freitagsdienst überhaupt nicht, mir machte es aber nichts aus, denn Joe musste freitags häufig auch länger in der Tankstelle bleiben und ich traf ihn ohnehin an den meisten anderen Tagen. Oftmals hatte Mark an denselben Abenden Dienst wie ich; der Engel des Todes war nach wie vor bei ihm und versuchte, seine Seele festzuhalten. Mark war so glücklich, er sprühte vor Leben, doch die Engel ließen mich wissen, sie hätten den Kampf um ihn verloren.
    Eines Tages, ich stand zusammen mit meiner befreundeten Kollegin Valerie an der Kasse und hatte es übernommen, die verkauften Kleidungsstücke zusammenzulegen und in Tüten zu verpacken, kam Mark zum ersten Mal von sich aus zu uns herüber und unterhielt sich mit uns. Er erzählte uns alles von seiner Freundin, unter anderem, dass sie aus Nordirland war und er sie am kommenden

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