Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin
den Verlust unseres Babys. Nach zwei Wochen wurde ich entlassen, fühlte mich allerdings noch sehr schwach und verbrachte viele Stunden im Bett. Aber ich war unendlich glücklich, wieder zuhause zu sein und meine Kinder in die Arme nehmen und mit ihnen schmusen zu können.
Jahre später schilderte ich Joe mehr von den Geschehnissen an jenem Tag, davon, wie ich gestorben war und schon eine gewisse Strecke auf dem Weg in den Himmel hinter mich gebracht hatte und dann wieder zurückgeleitet wurde. Ich habe ihm das zum Trost während seiner letzten Lebensmonate erzählt.
Viele Menschen fürchten sich vor dem Tod, doch das ist ganz unnötig. Im Augenblick des Todes hören alle Schmerzen, alle Beschwerden auf; manche Menschen leiden vielleicht wirklich bis zum letzten Moment Schmerzen, doch wenn es dann so weit ist, hat das alles ein Ende: Angst und Furcht ebenfalls – man geht befreit. Auch wenn Ihnen das vielleicht seltsam vorkommen mag – der Tod gleicht der Geburt: Man wird in ein neues Leben hineingeboren. Man stirbt nicht wirklich, man lässt nur seine körperliche Hülle zurück, wie einen Kokon.
Ich weiß, dass ein Ort namens Hölle existiert, doch hat Gott mir niemals jemanden gezeigt, der dorthin geschickt worden wäre. Ich kann mich nur an das halten, was ich selbst kennengelernt habe – und da gab es nur Vergebung: Gott vergibt jedem Menschen, ganz gleich, was er getan haben mag. Ich weiß, wie mühevoll es ist, das verstehen zu wollen – schließlich machen wir uns sehr viele Gedanken um Gerechtigkeit und Vergeltung. Deshalb können wir das nur sehr schwer verstehen; doch wenn unsere Seelen nach dem Tod eines Tages im Angesicht Gottes stehen, wird jede davon so viel Liebe zu Gott und so viel Sehnsucht nach ihm fühlen, dass sie unbedingt in
seiner Nähe bleiben möchte und ihn deshalb aus tiefstem, ehrlichstem Herzen um Verzeihung bittet. Verzeihung für alles, was hier auf Erden als Folge menschlicher Schwäche geschehen ist.
Und in Seiner unendlichen Barmherzigkeit vergibt Gott Seinem Kind. In der Gegenwart Gottes, der unser aller Vater ist, sind wir alle nur Kinder.
Ihre Seele ist vollkommen und wenn sie von Ihrem Körper »befreit« ist, kann sie durch das gesamte Universum reisen, bis an Orte, die Sie sich nicht einmal in Ihren kühnsten Phantasien vorstellen können. Wie kann ich Ihnen nur dabei helfen, das Wunder dieses Gefühls zu verstehen? Doch es lässt sich nicht in Worte fassen, nicht weitererzählen, man muss es selbst erfahren haben. Und die meisten Menschen müssen darauf bis zum Augenblick ihres Todes warten.
Und dann sind Sie nicht alleine – Sie haben ständige Begleiter: die Engel und die Geister derjenigen, die vor Ihnen gegangen sind. Und Sie werden sich nicht zurücksehnen! Weshalb auch: Wenn Sie keine Schmerzen mehr leiden, keine Tränen mehr weinen, keine Traurigkeit mehr empfinden – würden Sie dann in einen menschlichen Körper zurückwollen? Deshalb wollen Seelen nach dem Tod ihres Körpers nicht mehr zurück und das Einzige, was eine Seele in einen menschlichen Körper zurückbringt, ist der Wille Gottes: Wenn er eine Seele zurückschickt, weil ihre Lebenszeit auf der Erde noch nicht abgelaufen ist. In unserer Gesellschaft spielt das Materielle eine zunehmend größere Rolle, und wenn wir auf den Tod schauen, fragen wir uns vielleicht: »Soll das alles gewesen sein? Verwesung und das war’s dann?« Da kann ich Sie beruhigen und Ihnen versichern, das war es noch lange nicht! Noch lange, lange nicht! Ich hoffe, diese Botschaften mit meinen Büchern verbreiten und damit möglichst vielen Menschen zu einem besseren Verständnis verhelfen zu können. Schenken Sie meinen Worten ruhig Glauben, glauben Sie mir – auch wenn ich es Ihnen jetzt
weder beweisen noch vorführen kann – da ist viel, viel mehr: Und jeder Mensch wird es im Moment seines Todes erfahren. Manchen Menschen erscheint das zu lange – bis zum Tod auf den Beweis warten zu müssen. Wir bekommen aber auch schon viele Beweise, solange wir am Leben sind, müssen aber mitunter sehr genau hinsehen oder hinhören, um sie als solche zu erkennen.
KAPITEL 17
Drei Klopfeichen am Fenster
Nur wenige Tage nach meiner Krankenhaus-Entlassung begann es draußen kalt zu werden. Joe arbeitete wieder bei der örtlichen Gemeindeverwaltung. Man hatte ihm zwar nur einen Zeitvertrag gegeben, aber immerhin. Ich war im großen Gartenschuppen und holte Torf für unser Kaminfeuer, als jemand meinen Namen rief. Ich wandte mich um,
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