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Engel mit Biss

Engel mit Biss

Titel: Engel mit Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Piechot
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die Götter erzürnt sind über die Menschen. Aber auf der anderen Seite kann es ihnen doch egal sein. Die Hauptsache ist doch, dass genug Blut vorhanden ist. Uns können die Menschen doch sowieso nichts antun, also wo ist das Problem?“ „Das Problem liegt darin, dass der Mensch diesen Planeten zerstört, und wir keine Lust haben, uns einen neuen zu suchen. Hier sind die Voraussetzungen ideal für uns, wir müssen nur unsere Nahrung im Griff haben und da sind wir jetzt bei. Natürlich könnten wir die Menschen einfach machen lassen, aber sie sind dabei sich gegenseitig zu vernichten und dabei verseuchen sie auch noch den ganzen Planeten, dem müssen wir zuvorkommen“, erklärte Yago mir.
    So langsam verstand ich worum es ging, und musste zugeben, dass Yago Recht hatte. Die Menschen würden nicht eher Ruhe geben, bis sie den ganzen Planeten ausgebeutet haben, ohne darüber nachzudenken, dass sie ihren eigenen Lebensraum zerstören und damit auch sich selbst.
    „Ja ich verstehe was du meinst, ich glaube auch Tiziano hat Recht, es lässt sich wohl nicht mehr abwenden. Der Mensch wird sich nicht ändern, eher das Gegenteil, es wird immer schlimmer.“ Yago setzte sich neben mich und nahm mich in den Arm, diesmal ließ ich ihn gewähren. „Ich merke, du verstehst die Problematik und siehst alles mit unseren Augen, das bestätigt mir aufs Neue, dass du ganz und gar zu unserer Spezies gehörst. Ich werde mich mit Adam in Verbindung setzen und ihn bitten, dass er die Lösung deines Geheimnisses etwas vorantreibt.“
    Zärtlich küsste er mich.
    „Das wäre schön, damit ich endlich weiß, woran ich bin. Ich glaube jetzt müssen wir aber los, wir wollen Marco doch nicht warten lassen.“
    Ich sprang auf und zog Yago vom Bett hoch, schnell zogen wir uns bequeme Sachen an.
     
    Als wir am vereinbarten Treffpunkt ankamen, sahen wir Marco auch schon, ein breites Lächeln erschien auf seinem Gesicht als er uns sah. Insgeheim hatte er die Befürchtung, dass wir nicht kommen würden. „Hallo“, begrüßte er uns fröhlich „schön dass ihr so pünktlich seid, was wollen wir denn heute machen?“
    „Ich möchte mit der Gondel fahren“, sagte ich. Yago verdrehte die Augen.
    „Was?“ Ich sah ihn herausfordernd an.
     
    „Nein, schon gut, lass uns fahren“, er nahm Marco an der einen und mich an der anderen Hand. Wir gingen an eine Anlegestelle, wo er eine Gondel heranwinkte.
    Es war schon komisch, wie eine kleine Familie, dachte ich. Nur das ich niemals eine richtige Familie haben werde, wurde mir mit einem Schlag bewusst. Eine leise Traurigkeit überkam mich, aber es verging auch schnell wieder. Ich habe dieses Leben gewählt und das war gut so, man konnte schließlich nicht alles haben.
    Yago sah mich etwas sonderbar an, er hatte Angst, dass ich meine Entscheidung inzwischen schon bereut habe. Habe ich aber nicht, es war nur ein kleiner Anflug von Wehmut.
     
    „Erinnere mich daran, dass ich nachher meinen Bruder anrufe, die werden sich Sorgen machen wenn wir uns solange nicht melden“, sagte ich zu Yago. Er lächelte und nickte.
     
    Marco sprang als erster in das Boot und ich hinterher, der Gondoliere staunte nicht schlecht, mit was für einer Leichtigkeit und Eleganz wir das Boot bestiegen. Die meisten Touristen taten sich eher schwer, ehe sie überhaupt in der Gondel saßen. Bis dahin wäre es meist schon gekentert, wenn der Gondoliere es nicht ausbalanciert hätte. Bei uns hat das Boot nicht einmal gewankt.  Ich sagte, dass ich unbedingt unter der Seufzerbrücke durchfahren wollte, er lächelte nur wissend. „Das ist wirklich kitschig“, lachte Marco. „Macht nichts, aber das war schon immer mein Wunsch, sollte ich einmal in Venedig sein“, verteidigte ich mich. „Brücke ist Brücke“, meinte Marco. „Sind doch eh alle gleich.“
    „Diese ist aber besonders romantisch“, antwortete ich.
    „Dann müsst ihr heute Abend fahren, wenn es dunkel ist und die Lichter überall brennen. Dann ist es viel schöner und romantischer“, sagte der Gondoliere.
    Yago verdrehte wieder die Augen „das mussten Sie ihr jetzt auch noch auf die Nase binden. Dann weiß ich ja jetzt schon, wo ich meinen Abend verbringen werde.“
    Der Gondoliere lachte „ich hole Sie gerne ab, Sie müssen mir nur sagen wo und wann.“ Er war wirklich geschäftstüchtig. „Ich werde es mir überlegen, jetzt fahren Sie erst mal los.“
     
    Es war wirklich schön durch die Kanäle zu fahren, von dem Gestank mal abgesehen. Aber der Blick

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