Engelsasche
Ashley trocken.
Maggie verfolgte das Thema nicht weiter. Die Erfahrung mit Ziggy hatte ihre Schwester ganz offensichtlich für Männer unzugänglich gemacht. Zumindest für den Moment.
Sie ging in die Küche, nahm zwei Gläser und gab Eiswürfel hinein. Aus dem Kühlschrank nahm sie eine Karaffe mit Tee, goss die Gläser voll und stellte sie auf ein Tablett. Als sie zur Veranda gehen wollte, bemerkte sie, dass Ashley durch die Glastür zu Jason sah.
Mehr als nur einmal registrierte sie, wie Jason ihren Blick erwiderte.
Jason schlug mit der Faust auf den Verandatisch. „Sie erzählen mir, dass mein Schwager, der Mann meiner Schwester, womöglich meinen Vater ermordet hat?“
„Das wissen wir nicht. Wir wissen, dass er Geld unterschlagenhat. Und dass er es auf ein Konto in Übersee überwiesen hat. Es könnte möglich sein, dass Ihr Vater ihn zur Rede gestellt hat. Alles andere sind nur Vermutungen.“
„Parker war in dieser Nacht nicht wie behauptet zu Hause, sondern unterwegs. Emily hat Ihnen das erzählt.“
„Das hat sie so gesagt.“
Jason sprang vom Stuhl auf. „Dieser Dreckskerl hat meinen Vater umgebracht. Ich weiß es!“
Trace stand ebenfalls auf. „Sie wissen nichts Genaues. Und bis Sie Klarheit haben, müssen Sie sich zusammenreißen. Wenn nicht, werden Sie alles nur noch schlimmer machen.“
„Ich bringe ihn um, das schwöre ich!“
„Na, das ist ja wunderbar. Dann gehen Sie für den Rest Ihres Lebens ins Gefängnis – genau das, was Ihr Dad sich für Sie gewünscht hätte. Ihre Reaktion ist genau der Grund, warum ich Ihnen das nicht gleich erzählt habe.“
Jason sank auf seinen Stuhl zurück. Er ließ den Kopf sinken und fuhr sich mit den Fingern durch das goldblonde Haar. Schließlich richtete er sich wieder gerade auf. „Ich nehme an, Sie haben recht.“
„Das nehmen Sie an?“
„Okay, Sie haben recht.“
„Das kommt schon eher hin. Wenn Sie das Oberhaupt der Familie werden und Sommerset Industries führen wollen, müssen Sie sich zusammenreißen und ein paar schwierige Entscheidungen treffen. Dies ist eine davon.“
In diesem Moment wurde die Glasschiebetür von innen geöffnet, und Maggie kam mit einer Karaffe und zwei Gläsern heraus. Als die Sonne ihr feurig rotes Haar aufflammen ließ, spürte er Schmetterlinge im Bauch. Sie setzte das Tablett auf dem Tisch ab und stellte vor jeden von ihnen ein Glas.
„Vielen Dank“, sagte Jason.
„Es sah so aus, als würde es hier draußen ein bisschen heiß werden“, sagte sie lächelnd.
Jason errötete leicht bei dieser Anspielung. Trace wusste, dassdie Hitze, die sich in ihm breitmachte, nichts mit dem Wetter zu tun hatte. Er konnte an gar nichts anderes mehr denken, als wie gern er diese Frau mit in sein Bett nehmen würde. Als sie sich wieder umdrehte und ins Haus zurückging, starrte er auf ihren kleinen, niedlichen Po, der in den engen Jeans so gut zur Geltung kam.
„Also, was wollen wir jetzt unternehmen?“, sagte Jason und riss Trace aus seinen gefährlichen Gedanken.
„Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Die Polizei ist an dem Fall dran. Sie wollen Parker fast genauso gern festnageln wie Sie.“
„Nicht mal ansatzweise.“
„Vielleicht nicht, aber das Resultat ist dasselbe. Parker wird den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen.“
Jason biss die Zähne zusammen. „Er gehört auf den elektrischen Stuhl.“
„Ja, sicher. Aber das hier ist noch besser. Stellen Sie sich vor, wie Parker sich als Spielzeug all dieser Schlägertypen innerhalb der Gefängnismauern fühlt. Die bequemen Tage seines Lebens sind gezählt.“
Jason verzog das Gesicht zu einem grimmigen Lächeln. „Ich denke, mit dem Gedanken könnte ich leben.“
„Das ist schon besser. Ich denke, so wäre Ihr Vater durchaus mit Ihnen zufrieden.“ Trace nahm einen Schluck von seinem Eistee, der ihm kalt die Kehle hinunterrann. Er warf kurz einen Blick zur Schiebetür und wünschte, das Getränk könnte sein in Wallung geratenes Blut kühlen.
Jason folgte seinem Blick. „Die Rothaarige … ist das Ihre Freundin?“
„Meine Klientin“, sagte Trace.
„Sie ist ziemlich heiß.“
Trace nahm einen weiteren kühlenden Schluck. „Ja, das ist sie.“
„Was ist denn mit, äh, dieser blonden Schwester von ihr?“
Auf diese Frage hatte er gewartet. Es war nicht zu übersehengewesen, dass es zwischen Jason und Ashley knisterte. „Ich weiß nicht allzu viel über sie. Sie ist Maggies Halbschwester. Hatte es wohl nicht leicht. Scheint
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