Engelsasche
rief ihr Ashley aus dem Wohnzimmer hinterher. „Du musst so tun, als wenn du nicht leicht zu haben wärst.“
Maggie grinste. „Ich bin nicht leicht zu haben, aber danke für den Rat.“ Sie holte tief Luft und zog die Tür auf, kaum dass Trace geklopft hatte. Dann trat sie beiseite, damit er eintreten konnte.
Bis auf sein blütenweißes Hemd war er ganz in Schwarz gekleidet: schwarzer Westernsmoking, schwarze Lederschuhe, schwarzer Filzhut mit einem silberfarbenen Zierband. Er sah aus wie der Marlboro-Mann auf dem Weg zum Dinner im Weißen Haus – zum Anbeißen.
Leichte Hitze überkam sie, und sie spürte wieder dieses Kribbeln im Bauch. „Eine Limousine? Das war aber nicht nötig.“ Trotzdem freute sie sich, dass er so aufmerksam war.
„Du bist heute der Star. Dann musst du auch wie ein Star behandelt werden.“ Er reichte ihr die goldfarbene Schachtel. Als sie den Deckel anhob, kam eine wunderschöne Orchidee mit purpurrotem Kelch und weißen Blütenrändern auf goldfarbenes Seidenpapier gebettet zum Vorschein.
„Die ist ja unglaublich“, sagte sie leicht atemlos.
„Genau wie du.“ Mit seinen whiskeybraunen Augen betrachtete er sie: die auf die Schultern fallenden roten Locken, auf einer Seite zurückgesteckt, um einen Diamantohrring zur Geltung zu bringen, das aufregende Dekolleté und ihr Kleid bis hinunter zu ihren mit Strass besetzten High Heels. „Du wirst heute Abend alle umhauen.“
Trace nahm den Blumenschmuck aus dem Kästchen und befestigte ihn an Maggies Handgelenk. Plötzlich kamen ihr fast die Tränen.
„Ich bin nie zum Abschlussball gegangen“, sagte sie. Nach dem Vorfall mit Josh hatte sie sich zu Hause verstecken müssen. Dann war sie an eine andere Schule übergewechselt, und keiner der Jungen dort hatte die neue Schülerin eingeladen. Sie lächelte.„Ich fühle mich heute Abend wie die Ballkönigin.“
Auf seinem Gesicht erschien ein verständnisvoller Ausdruck, der ihr sofort zu Herzen ging.
„Der Abend hat gerade angefangen, Darling.“ Bei dem heißen, flammenden Blick seiner dunklen Augen blieb ihr fast der Atem weg.
„Amüsiert euch gut, Kids!“, rief Ashley aus dem Wohnzimmer. „Ich verspreche, dass ich nicht aufbleibe, um auf euch zu warten.“
„Sehr clever von dir“, rief Maggie zurück, und Trace lachte.
„Sie haben doch meine Handynummer gespeichert, ja?“, erkundigte sich Trace bei Ashley.
„Ich habe eure beiden Nummern. Jetzt geht einfach los!“
Trace legte Maggie die Hand um die Taille und führte sie hinaus zum Wagen. Der große schlanke Fahrer in voller Chauffeursuniform, inklusive einer feschen kleinen Kappe, öffnete ihnen die Tür.
Maggie stieg ein und ließ sich auf den roten Ledersitz sinken, Trace setzte sich neben sie. Der Fahrer war durch eine undurchsichtige Scheibe vom Fahrgastraum getrennt. Das Innere war durch winzige weiße Lämpchen beleuchtet. Auf der Bar aus dunklem Holz stand ein silberfarbener Sektkühler mit einer Flasche Dom Pérignon.
„Du hast aber auch an alles gedacht“, sagte Maggie beeindruckt.
„Das werden wir sehen.“ Trace blickte ihr in die Augen, als die Limousine vom Parkplatz fuhr. Er griff nach der Flasche, löste den Draht und zog den Korken heraus. Er goss die prickelnde Flüssigkeit in ein langstieliges Champagnerglas und reichte es Maggie, dann goss er sich selbst einen kleinen Schluck ein. „Ich bin heute im Dienst, deshalb ist das alles, was ich heute trinke.“
„Das Gleiche gilt für mich. Ich muss heute in Bestform sein.“
„Aber Darling, das bist du zweifellos.“ Er hob sein Glas. „Auf die erfolgreichste Ausstellung, die du je hattest.“
Sie hob ihr Glas und fügte in Gedanken dazu: Und dass wir den Verrückten schnappen, der mir mein Leben versaut. Sie stieß mit Trace an und betete im Stillen, dass der Stalker dort wäre. Hoffte, dass er irgendetwas sagte oder tat, das ihn verriet.
„Deine Schwester scheint sich ja gut eingelebt zu haben“, sagte Trace und lehnte sich zurück.
„Sie will Chefköchin werden.“ Maggie lächelte. „Sie ist bereits eine verdammt gute Köchin.“
„Das klingt vielversprechend.“
„Ich mag sie echt gern. Sie hat Humor und ist clever. Und Ashley ist eine großartige Mutter. Sie liebt ihr Baby wirklich.“
„Wie steht es mit dir?“ Er nahm einen Schluck von seinem Champagner. „Magst du Kinder?“
Maggie zuckte die Schultern, und sie spürte die leichte Reibung der strassbesetzten Träger an ihren nackten Schultern. „Bisher hatte ich
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