Engelsauge - Die Jagd beginnt (German Edition)
Tatsache, dass einige Menschen um uns herum alles mitbekommen hatten und sich ein Lachen nicht gerade verkneifen konnten.
»Du kleines Miststück. Du hast doch keine Ahnung. Aber warte nur, das wirst du noch büßen, du kleine Amazonenschlampe. Du wirst schon noch sehen, was du davon hast.« Aufgebracht rauschte sie davon und aus dem Laden heraus.
Ich beachtete das alles nicht weiter, auch nicht den einen oder anderen, der mich nach unserer Auseinandersetzung, wenn man es denn so nennen wollte, noch etwas erstaunt anschaute. Als ich alles eingekauft hatte, machte ich mich wieder auf den Weg zurück. Um mich bestmöglichst abzulenken, wollte ich noch an der Videothek anhalten und mir einen Action- und einen Tanzfilm auszuleihen. Ich liebte diese Art Filme. Danach wollte ich nach Hause fahren und es mir mit den Videos und meinen Snacks gemütlich machen. So ein Abend war längst überfällig und ich freute mich schon sehr darauf. Es war Ablenkung und Genuss zugleich! Auch hatte ich mir vorgenommen, wieder zum Tanzunterricht zu gehen und ein guter Film wäre der beste Einstand dafür.
Ich wusste, dass Jessica jetzt schäumen würde vor Wut auf mich. Zwei Jungs hatten sich draußen, in der Nähe des Supermarktes über ein Blondchen unterhalten, welche wütend gegen einen Mülleimer getreten hätte. Als ich das hörte, wusste ich natürlich gleich, dass es sich um Jessica handeln musste, aber dass sie derart ihre Fassung verlieren würde, hätte ich nicht gedacht. Möglicherweise empfand sie wirklich was für Jadon und dann hatte ich sie, wenn auch ungewollt, vor einigen Menschen peinlich auflaufen lassen. Aber das konnte ich ja auch nicht ahnen. Immerhin hatte sie ihren Ruf weg. Mit ihren langen, viel zu blond gefärbten Haaren hatte sie es schon mit den meisten Jungen und angeblich auch einigen älteren Männern getrieben. Aber mehr als Spaß, denn als ernsthaftes Interesse an einem Mann.
Ich hatte mir gerade die Schuhe ausgezogen, als mich ein merkwürdiges Gefühl überkam. Ich sah ein kurzes Bild vor mir aufblitzen, doch es war so schnell wieder verschwunden, dass ich es nicht richtig wahrnehmen konnte.
Danach verschwand das Gefühl genauso schnell wieder, wie es gekommen war, und kam auch nicht mehr zurück. Ich packte die eingekauften Lebensmittel in den Kühlschrank, um es mir danach im Wohnzimmer vor dem Fernseher gemütlich zu machen und um endlich abzuschalten.
Es war bereits nach einundzwanzig Uhr, als es überraschend an der Haustür klingelte.
»Ach du meine Güte«, sagte ich freudestrahlend und umarmte Jadon, der lächelnd vor meiner Haustür stand.
»Wieder zurück, wie du siehst. Darf ich reinkommen?«
Wir gingen zusammen ins Wohnzimmer, ich schaltete den Fernseher aus und wir setzten uns auf der Couch so hin, dass wir uns ansehen konnten.
»Erzähl? Wie war es in Italien? Hat es sich gelohnt?«
»Mal langsam, Enya. Es hat sich insofern gelohnt, dass wir jetzt mit Sicherheit sagen können, der Engel, der ermordet wurde, war Uriel, und er starb durch einen giftigen Pfeil.«
»Aber ich dachte, nur diese Flammenschwerter können sie töten?«
»Stimmt. Aber bei diesem Gift handelt es sich um ein ganz besonderes. Dem eines Mantikor. Zudem handelte es sich nicht um normales Gift. Näheres versuchen wir gerade durch einen befreundeten Laboranten herauszufinden.«
Ich schaute ihn geschockt an. »Dann gibt es noch mehr von ihnen und sie sind sogar imstande Engel zu töten? Mein Gott, dann können sie auch euch damit töten. Im Grunde jeden, oder?«
»Das schon. Wir gehen aber davon aus, dass es genau die Gleichen waren, wie hier. Jedenfalls spricht alles dafür. Wenn es sich weiterhin nur um zwei von ihnen handelt, ist es besser für uns. Wir müssen ab sofort einfach noch vorsichtiger sein.«
Ich stand auf und ging in die Küche, um meine trockene Kehle mit einem Glas Wasser zu beruhigen. Jadon folgte mir und stand angelehnt an den Türrahmen.
»Und was gibt es bei dir Neues?«
»Tja, eigentlich nicht sehr viel. Jessica hat mich im Supermarkt verflucht, Stewart möchte etwas ganz Wichtiges mit mir in Ruhe besprechen und, ach ja, ich hatte Besuch von drei Engeln. Klingt irgendwie symbolisch, findest du nicht?«
»Du hattest was? Sie waren bereits hier? Und was haben sie gesagt, was ist passiert?«
Jadon hielt sich kaum mehr zurück, so aufgeregt und nervös wurde er, so hatte ich das Gefühl und er steckte mich damit sofort an. Ich wies ihn an, mir zu folgen und wieder setzten wir uns auf
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