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Engelsauge - Die Jagd beginnt (German Edition)

Engelsauge - Die Jagd beginnt (German Edition)

Titel: Engelsauge - Die Jagd beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sunny R. Loan
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schätzungsweise gestern Abend zwischen neunzehn und zwanzig Uhr ein. Ich durfte dank meines Kollegen Dr. Bourk einen kurzen Blick auf ihre Leiche werfen.«
    Er holte etwas Luft und sah seine Frau an.
    »Oh Gott, bitte nicht«, sagte Francis daraufhin.
    »Unsere Vermutung hat sich bestätigt. Es handelt sich eindeutig um einen Bowlerbiss. Ich tippe sogar auf Colbie. Das Ganze trägt seine Handschrift. Eine junge Frau allein unterwegs und er lässt vermutlich erst seinen Charme spielen, um dann über sie herzufallen. Auf diese Weise ist das Blut noch süßer.«
    »Oder aber er wollte etwas von ihr wissen«, meinte Jadon plötzlich und ich wusste sofort, worauf er anspielte und ergänzte.
    »Jessica und ich mögen uns nicht besonders. Eigentlich verabscheut sie mich. Ich habe sie gestern im Supermarkt getroffen und wir haben uns gestritten.«
    »Gut, also müssen wir davon ausgehen, dass sie ihm von dir und Jadon erzählt hat. Somit wird er wissen, dass wir alle hier sind. Ich muss Clayton sofort Bericht erstatten und dann sollten wir abtauchen. Ach ja, hat euch im Supermarkt jemand streiten sehen?«
    »Ja, natürlich. Es waren viele dort und einige haben es mitbekommen.«
    »Gut, dann werden wir anders reagieren müssen. Dein plötzliches Untertauchen könnte ein schlechtes Licht auf dich werfen. Wir gehen anders vor, aber zuerst muss ich Clayton sprechen.«
    »Es tut mir leid«, ergänzte er kurz.
    Ich versuchte mich zu entkrampfen, da mein ganzer Körper angespannt war. Jeder überlegte laut, wie wir nun als Nächstes vorgehen sollten, aber die Stimmen rauschten nur so an mir vorbei.
    »Arthur, vielleicht kann ich Jessica auch noch mal sehen. Möglicherweise sehe ich bei ihr auch die letzten Momente, so wie bei Alice. Dann können wir uns sicher sein, ob es Colbie war und überstürzen nichts.«
    Diese Aussicht fand bei allen Zustimmung und kurz darauf saß ich schon mit Arthur und Jadon im Auto und war auf dem Weg zum Krankenhaus.

    Während Arthur seinen Kollegen Dr. Bourk geschickt ablenkte und Jadon an der Tür Wache hielt, schlich ich mich in die Leichenhalle. Es lag zum Glück nur eine einzige zugedeckte Leiche im Raum und die unbändige Lust, einfach davonzurennen, überkam mich, als ich langsam das Tuch wegziehen musste.
    Ich sah in Jessicas bleiches Gesicht, und obwohl ich sie nie gemocht hatte, tat sie mir leid.
    »Beeil dich«, raunte Jadons Stimme zu mir.
    Ich berührte vorsichtig ihren linken Arm, aber nichts tat sich. Also fuhr ich mit meiner Hand vorsichtig an ihren Kopf und schon wurden die Bilder vor meinem Auge sichtbar.
    Ich schien alles aus ihren Augen zu sehen. Ich sah ein Gesicht eines großgewachsenen Mannes um die vierzig. Er hatte breite Schultern, schwarzes kurzes Haar und sein Gesicht wirkte hart, obwohl er freundlich lächelte. Diese Mischung plus der Freundlichkeit ihr gegenüber war genau das, worauf Jessica abfuhr und sie war zudem genau in der richtigen Stimmung, um solch einer netten Ablenkung nicht widerstehen zu wollen. Es passte zu ihr, dachte ich mir nur kurz, ehe die Bilder weitergingen. Er trat zwei Schritte auf sie zu, nahm ihre Hand und hauchte einen Kuss auf ihren Handrücken, während er sich als Colbie Bowler vorstellte.
    Mir lief ein Schauer über den Rücken. Colbie Bowler flirtete mit Jessica was das Zeug hielt und schließlich erlaubte sie ihm, sie zu begleiten. Sie erzählte ihm alles über mich, über Jadon und sogar kurz über Stewart. Dann bedankte er sich bei ihr und ehe sie etwas erwidern konnte, hatten sich seine Augen blitzschnell blutrot verfärbt und mit einem Schwung hatte er sie auch schon geschnappt und war in einer kleinen engen Seitengasse mit ihr verschwunden. Man hörte nur noch ein kurzes Jammern, was aber genauso schnell wieder verstummte. Danach blieb alles in dieser einsamen Seitengasse stumm.
    Ich fuhr abrupt aus meiner Trance und hielt mir den Hals vor Schmerzen.
    »Und, was hast du sehen könnte?«, fragte Arthur, nachdem wir wieder sicher in seinem Wagen saßen.
    Ich beschrieb ihm den Mann, mit dem sie sich unterhalten hatte, was er alles wissen wollte und wie er sie schließlich gepackt und mit ihr in der Seitengasse verschwunden war.
    »Der Biss kam schnell und sie hat nichts mehr gespürt.«
    »Dann ist es also sicher. Das war Colbie Bowler. Wenn einer von ihnen hier ist und mehr über dich in Erfahrung gebracht hat, dann sind die anderen beiden definitiv nicht mehr weit. Wir müssen sofort aufbrechen. Francis hat mich darüber informiert,

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