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Engelsauge - Die Jagd beginnt (German Edition)

Engelsauge - Die Jagd beginnt (German Edition)

Titel: Engelsauge - Die Jagd beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sunny R. Loan
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seine angezogenen Knie gelegt und schaute mich aus seinen hellblauen Augen ruhig an.
    »Hey, gut geschlafen?«, sagte er in einem warmen Ton, als ich meine Augen öffnete und ihn noch etwas müde anschaute.
    »Ja, jetzt geht’s wieder besser. Warst du etwa die ganze Zeit hier?« Ich beugte mich etwas zu ihm vor, stützte dabei mein Kinn auf meine Handflächen, um ihn besser ansehen zu können.
    »Du siehst so friedlich aus, wenn du schläfst. Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wie das sein muss.«
    Wir beugten uns beide jeweils dem anderen zu, ich gab ihm einen Kuss und setzte mich auf.
    »Wenn man nicht müde wird, benötigt man auch keinen Schlaf. Das kann doch ziemlich praktisch sein.«
    »Eher lästig. Für mich zumindest. Während alle anderen Menschen schlafen, müssen wir so tun als ob, damit keiner Verdacht schöpft. Entweder machen wir etwas im Haus, um die Nacht rumzukriegen oder wir gehen draußen jagen. Mit den Jahren wird auch so etwas langweilig. Aber dich zu beobachten, während du schläfst, finde ich jedes Mal von Neuem interessant.«
    Ich lächelte verlegen. Die Vorstellung beim Schlafen ungehindert beobachtet werden zu können, fand nicht unbedingt meine Zustimmung. Aber in der jetzigen Situation war es äußerst hilfreich. Während ich schlief, wurde ich beschützt. Ansonsten hätte ich dafür wohl auch wenig Ruhe gehabt. Zumindest hatte ich die letzten zwei Nächte keinerlei Albträume mehr, was mir sehr entgegenkam.
    »Dein Zimmer sieht so leer und einsam aus«, stellte ich plötzlich fest.
    »Ja, aber da wir offiziell wegziehen, mussten wir das meiste verschwinden lassen. Man weiß ja nie, ob einer auf die dumme Idee kommt und ins Haus einbricht, während keiner da ist.«
    »Behaltet ihr denn das Haus oder verkauft ihr es noch?«
    »Wir werden es erst mal behalten. Wir haben verschiedene Häuser in den meisten Ländern. Die Namen ändern wir auch öfter, so fallen wir nicht auf.«
    »Gut, ihr seid wach. Kommt ihr dann mal runter«, sagte Cyril und verschwand wieder aus der nun ganz geöffneten Tür. Wir schauten uns an, erhoben uns fast gleichzeitig und gingen Hand in Hand zu den anderen herunter. Clayton und Jeremiel waren tatsächlich schon da und standen, in einem heftigen Wortwechsel gefangen, Arthur und Francis gegenüber. Als sie uns bemerkten, hörten sie sofort auf und begrüßten uns hingegen ruhig und freundlich. Annabelle kam aus der Küche und reichte mir eine Tasse mit heißem Tee, den ich dankend entgegennahm.
    »Danke. Den kann ich jetzt wirklich gebrauchen.«
    »Gern geschehen. War doch richtig, dass du keinen Kaffee trinkst, oder?« Ich nickte und nippte bereits vorsichtig an meiner Tasse.
    »Also, dann seid ihr euch schon einig geworden?«, fragte Jadon, woraufhin die wortgewandte Unterhaltung weiter fortgesetzt wurde.
    Ich konnte verschiedene Möglichkeiten heraushören, aber gut folgen konnte ich ihnen nicht. Sie stritten in freundschaftlichem Ton darüber, ob sie sich verstecken oder ob sie besser Jagd auf die Bowler und die beiden Mantikore machen sollten und wohl noch über etwas anderes, allerdings verstand ich kein Latein, zumindest hörte ich immer wieder einige Worte davon. Schließlich waren sie sich endlich einig, dass ich das Land verlassen sollte, während alle anderen nach den Vampiren jagen wollten.
    »Werde ich vielleicht auch noch gefragt? Ich habe nicht vor, davonzulaufen. Immerhin geht es ja doch ganz entscheidend um mich, wenn ich mich nicht ganz irre, oder?«
    »Enya, du bist noch nicht bereit. Annabelle wird dich begleiten und wir werden versuchen, sie aufzuspüren. Weit werden sie hoffentlich noch nicht sein«, meinte Clayton und kam ein paar Schritte auf mich zu. Er war ein groß gewachsener Mann und sah aus, als wäre er um die fünfzig. Für sein Alter sah er sehr adrett und sympathisch aus und der helle beigefarbene Anzug, den er trug, unterstrich seine mittellangen grauweißen Haare.
    »Ich werde mich nicht verstecken. Es geht hier um mich und um mein Leben. Und das von Stewart.«
    »Das schon, aber wir sind für dich verantwortlich und sagen dir daher, dass du unterzutauchen hast.«
    »Muss sie denn gleich das Land verlassen?«, fragte Jadon, der die Idee, mich in Sicherheit zu wissen, zwar sehr begrüßte, aber auch meine Ansicht verstand und nun versuchte, zu vermitteln, was ich nun allerdings falsch verstand.
    »Ich will nicht weg. Egal wohin.« Jadon drehte sich mir wieder zu.
    »Unter den aktuellen Umständen halte ich es durchaus

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