Engelsauge-Nacht des Todes (German Edition)
Sekunde mit einem
großen
Satz
nach
vorne.
Sie
rannten
kurz
nebeneinander her, dann teilten sie sich auf und
während Cyril einen Bogen rannte, sprang Jadon auf
einen Baum, hockte dort kurz in einer Art Lauerstellung,
ehe er dann mit einem kräftigen Satz nach unten
sprang. Er landete so dicht neben dem Kopf des
Hirsches, dass kein Blatt mehr dazwischen gepasst
hätte. Er brach dem Tier in nur einer Sekunde das
Genick, welches keine Chance gehabt hatte und lag jetzt
Tod auf dem Waldboden, während sich die beiden
Halbvampire an seinem warmen Blut satt tranken.
Sie waren in einem völligen Blutrausch und Jadon
konnte und wollte sich auch nicht bremsen.
Er fühlte, wie das warme Blut durch seine fast leeren
Blutbahnen
strömte,
wie
seine
Muskeln
sich
aufbäumten. Ein herrliches Gefühl, welches er viel zu
lange nicht mehr so intensiv gespürt hatte.
Als sie fertig waren leckten sie sich noch die restlichen
Blutreste von ihren Lippen, wischten den Rest mit den
Händen weg, ehe sie das Tier in einer Mulde unter Laub
versteckten.
Ihre Augen schienen zu leuchten, obwohl ihre Pupillen
gerade
schwärzer
waren
wie
der
Tod.
Der
bernsteinfarbene Ring war verschwunden.
Sie neigten ihre Köpfe leicht zur Seite und lauschten den
Geräuschen, die die Nacht bereithielt. Zufrieden stellten
sie fest, dass es ruhig war. Sie hatten alles verschreckt,
was sich auch nur in der Nähe befand und das gab ihnen
in diesem Moment ein kleines Machtgefühl.
Gestärkt rannten und sprangen sie durch den Wald bis
sie bei den Klippen ankamen. Ohne stehen zubleiben
sprangen sie auch schon von der Felswand, öffneten im
Fall ihre schwarzen Flügel und flogen zurück zu ihrem
Haus, in denen die Anderen längst auf sie warteten.
„Wo wart ihr…?“, weiter kam Annabelle nicht, denn sie
brauchte ihre Brüder nur kurz anschauen um zu wissen,
dass sie sich dem Blutrausch hingegeben hatten.
„Geht dich nichts an“, fauchte Cyril kurz und ging mit
Jadon die Treppe nach oben. Sie wussten, dass sie
erstmal wieder runterkommen mussten, den Blutrausch
besiegen. Das frische warme Tierblut tat gut und würde
ihren Organismus vorerst lange genug kräftigen.
Aber sie wussten auch, dass ihre Eltern ihren jetzigen
Zustand weniger gut finden würden. Sie waren dem
Vampir in ihnen viel zu nahe, etwas, was alle Slinner
eigentlich verabscheuten und was obendrein gefährlich
für sie war. Würden sie sich dem Blutrausch zu oft und
intensiv hingeben, so wären sie nicht nur gefährlicher,
sondern würden auch den Rest ihrer Menschlichkeit, den
sie Dank des Engelseinflusses haben, verschwinden.
Während die Beiden also kurz oben verschwanden,
nahm ihre Schwester sie in Schutz.
„Sie kommen gleich. Sie sind dreckig und müssen sich
nur schnell waschen“, sagte Annabelle, während sie zu
ihren Eltern ins Wohnzimmer zurückkehrte.
„Etwas Ablenkung tat ihnen sicherlich gut, besonders
Jadon“, meinte Francis und Arthur nickte.
Kurz darauf kamen die Beiden dann auch tatsächlich
frisch geduscht wieder nach unten.
Ihre Augen hatten wieder ihre normalen Farben
angenommen und bis auf einen schwachen leicht
schwarzen Ring um die Pupillen war nichts mehr zu
erkennen.
„Wir haben noch nichts Neues gehört und auch sonst
scheint Enya wie vom Boden verschluckt zu sein. Daher
haben wir beschlossen, uns aufzuteilen“, gab Arthur als
Erster dem Schweigen im Raum wieder einen Ton.
„Ich glaube, sie ist gar nicht mehr in England“, meinte
nun
Jadon
und
schaute
mit
zusammen
zusammengekniffener Stirn in die Runde seiner Familie.
„Könnte gut möglich sein“, sagte Cyril daraufhin.
„Natürlich könnte das sein. Immerhin reden wir hier
über Kenneth, aber wir haben auch noch nicht ganz
England durchkämmt.
„Deswegen fangen wir jetzt an. Wir teilen uns auf.
Kinder, ihr Drei werdet zusammen bleiben, verstanden?“
Mit mahnenden Worten schaute er die Drei an, welche
zu seiner Zufriedenheit nickten.
„Ihr nehmt den ganzen westlichen und nördlichen Teil
Englands, sofern ihr sie nicht findet, geht ihr weiter nach
Schottland und Irland. Wir übernehmen die anderen
Seiten. Alle Handys bleiben auf Vibration und wir hören
uns mindestens dreimal Täglich. Verstanden?“
Alle nickten erneut und machten sich kurz darauf auch
schon auf den Weg in ihre jeweiligen Richtungen.
Es dämmerte bereits, als sich Patrick leise aus dem
Haus schlich. Um keine lauten Geräusche zu
verursachen, schnappte er sich sein dunkelblaues
Fahrrad, welches links neben dem Haus an der Wand
lehnte, schob
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