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Engelsauge-Nacht des Todes (German Edition)

Engelsauge-Nacht des Todes (German Edition)

Titel: Engelsauge-Nacht des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sunny R. Loan
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erhob kurz seine Arme und
sagte „Wir haben noch andere sehr wichtige
Verpflichtungen, um die ihr Euch nun bitte kümmert.“
Mit diesen Worten verließ er den Raum, gefolgt von
allen anderen. Alle, bis auf Sealtiel.
Es war untypisch für einen Cutcher, menschliche
Gefühle zu zeigen, geschweige denn sie zuzulassen,
doch in ihm passierte so etwas in dieser Art.
Er dachte an Skalya, seine liebe Freundin und Mutter
von Enya.
„Meine Güte“, er setzte sich auf einen weiße Sessel und
vergrub kurz sein Gesicht in seinen Händen.
„Sealtiel!“ Michaels Stimme drang durch den Raum,
schnell erhob sich Sealtiel und ging seinem Bruder
entgegen.
Im Grunde nannten sich die Engel untereinander Bruder
und Schwester, aber ohne die Bedeutung, die es für
Menschen hat. Mit Skalya verband ihn aber mehr. Sie
beide ließen Gefühle zu und so wurden sie mit der Zeit
zu Freunden, wie es die Menschen nannten. Er hatte
immer zu ihr gehalten, selbst als sie sich in einen
menschlichen Mann verliebt hatte und später sogar
Schwanger wurde. Während er auf die Tür zuging, wo
Michael auf ihn wartete, erinnerte er sich an sein letztes
Treffen mit Skalya.
    Es war an einem Sonntagabend gewesen, die Sonne
ging gerade unter, während sie am Klippenmeer
standen.
Nie würde er ihre unglaublich sanften Augen vergessen,
die an diesem Abend voller Angst waren. Sie hatte ihm
nicht viel erzählt, nur, dass er, egal was passieren
würde, auf ihre kleine Enya aufpassen müsse. Dies hatte
er ihr natürlich sofort versprochen, doch sie konnte nicht
aufhören, es immer wieder zu sagen. Beim dritten Mal
erkannte er den Ernst in ihrem Ausdruck, doch nie hätte
er damals gedacht, wie schlimm alles wirklich kommen
würde.
„Sie wird etwas ganz besonderes werden, Sealtiel. Du
musst auf sie aufpassen und sie vor Vampiren und
anderen dunklen und bösen Wesen fernhalten und
beschützen.“
Er hörte ihre Worte, als würde sie gerade zu ihm
sprechen. Und er musste ihr auch versprechen, den
anderen Cutchern nichts davon zu berichten. Sie
appellierte an ihn wie zu einem guten Freund und er
versprach es. Bis heute hatte er dieses Versprechen
eingehalten und nach der letzten Ansage von Clayton
wusste er auch, dass er es weiter tun würde. Clayton
würde es nicht verstehen, was verständlich war. Engel
hatten durchaus so etwas wie Gefühle, allerdings waren
sie bei weitem nicht mit den menschlichen Gefühlen zu
vergleichen. Aber all die Jahre, wo viele von Ihnen,
darunter eben auch er und Skalya, in der Welt der
Menschen leben mussten, schien es sich nicht
vermeiden zu lassen, dass sich ihre Gefühle
veränderterten.
    „Michael, wie kann ich dir helfen?“ Jetzt standen sich die
zwei großgewachsenen und kräftig wirkenden Männer
gegenüber.
„Clayton bat mich dir auszurichten, dass du dich alleine
um Enya weiter kümmern sollst. Deine weiteren
Aufgaben werden andere von uns übernehmen.“
„Gerne, wenn er es so wünscht.“
Sealtiel verabschiedete sich und ging in seine
Räumlichkeiten. Ein kleines Lächeln huschte ihm dabei
über seinen Mund. Endlich konnte er sich ganz seinem
Versprechen hingeben. Er wusste, er war bereit, einfach
alles zu geben, um Enya zu befreien und sie in
Sicherheit zu bringen.
Welches Opfer er dafür noch würde auf sich bringen
müssen, konnte niemand zu diesem Zeitpunkt ahnen!
    Patrick schlich langsam um das Haus herum, doch alle
Türen waren verschlossen.
„Warum sieht es in Filmen immer leichter aus, als es in
Wirklichkeit ist“, grummelte er vor sich hin und machte
sich weiter an dem Schloss zu schaffen.
Er brauchte eine ganze Weile, ehe er es schaffte, die
hintere Tür, die nur vom Garten aus zu erreichen war,
zu öffnen. Vorsichtig ging er hinein.
Er war noch nie bei Enya zu Hause gewesen und das
Einzige was er wusste, war, dass ihr Zimmer oben lag.
Er schlich fast auf Zehenspitzen durch den Flur in
Richtung Treppe.
Der Anrufbeantworter blinkte und Patrick wusste, dass
vermutlich zehn gescheiterte Anrufe von ihm dabei
waren.
Er ging die Treppe nach oben und bei der zweiten Tür
wurde er fündig. Enyas Zimmer. Ein mulmiges Gefühl
kam in ihm hoch und er mahnte sich selber zur
Schnelligkeit.
Er öffnete Schranktüren, öffnete Schubladen und kramte
in Zetteln rum. Plötzlich blieb er stehen und sah an eine
Wand. Dort hingen noch etliche Schnappschüsse und
einige zeigten auch ihn darauf. Langsam ging er darauf
zu, berührte fast einen von ihnen, doch seine Hand sank
ab, ehe er das Bild berühren konnte. Seine Augen
wurden feucht

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