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Engelsauge-Nacht des Todes (German Edition)

Engelsauge-Nacht des Todes (German Edition)

Titel: Engelsauge-Nacht des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sunny R. Loan
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dir riecht.“
Ohne ein Wort versuchte Enya bereits, ihr Shirt
auszuziehen, doch es gelang ihr nicht. Die Schmerzen
waren einfach zu dominant und mit jeder Bewegung
hatte sie das Gefühl, sich immer weniger bewegen zu
können.
    „Du musst mir bitte eben helfen.“
Er half ihr und war nicht darauf vorbereitet, welch Leid
er auf ihrer Haut zu sehen bekam. Enya konnte nur
erahnen, wie vor allem ihr Rücken aussehen musste.
„Wie schlimm ist es?“
Vorsichtig glitt William mit seiner Hand über ihren
Rücken, ohne diesen zu berühren.
Alte und frische Wunden lagen übereinander, ihre Haut
war aufgeplatzt und auch wenn ihr Blut köstlich roch, so
verspürte er nicht einen Gedanken der Lust daran zu
kosten.
„Schlimm, aber wir kriegen das wieder hin. Leg dich
vorsichtig hin, ich reibe dich ein.“
    Enya legte sich auf ihre linke Seite, eine Hand unter
ihrem Kopf. William vermied es, ihren wunden Rücken
zu berühren. Stattdessen legte er einige blättrige Äste
auf sie.
„Ich werde mich beeilen, aber es wird etwas dauern. Ich
muss sichergehen, dass sie weit genug von uns weg
sind, ehe wir hier aufbrechen.“
Enya hauchte ein „okay“, dann schlief sie auch schon
erschöpft ein.
William machte sich sofort auf den Weg. Er konnte
sowohl die Mantikore, wie auch Kenneth Geruch bald
ausmachen. Als er einige wenige hundert Meter von den
abscheulich aussehenden Kreaturen stand, nahmen
diese sofort und ohne zu zögern den Geruch von Enya
wahr und rannten in seine Richtung.
William begutachtete diese zwei Kreaturen, wie sie
schnell und irgendwie auch elegant auf ihn zu rannten.
Sie waren unglaublich groß, fast wie ein Elefant, dachte
er. Der Körper glich einem Löwen und bewegte sich fast
schon anmutig, während hinten eine stark vergrößerte
Ausgabe eines Skorpionschwanzes sich nur wenig hin
und her bewegte. Alleine diese Konstellation passte
überhaupt nicht zusammen und sah im ersten Moment
lächerlich aus. Was William aber selber für einen
Moment Angst und Ekel einjagte, waren die Köpfe.
Sie wirkten zwar wie menschliche Riesenköpfe, aber mit
tierischem Hintergrund. Ein paar lange schwarze Haare
hingen schlaff hinunter und ein riesiges Maul, aus dem
etwas Sabber zu laufen schien, nahm fast das ganze
Gesicht ein. Die Augen waren eher klein und wirkten
wieder menschlicher, dort wo ansonsten Nasen ein
Gesicht zieren, gab es hier nur zwei größere Löcher.
William rannte los und schlug verschiedene Haken. Das
Shirt ließ er dabei locker in der Hand und beim Laufen
immer mal wieder über Gräser oder Bäume gleiten.
Irgendwann steckte er es weiter oben auf einen sehr
dicken und stark wirkenden Baum.
Dann rannte er auf einem anderen Weg wieder zurück.
Von Kenneth keine Spur mehr und er hoffte, das dieser
nicht schon Enya gefunden hatte.
Mittlerweile hatten sich Francis und Arthur kurz bei ihren
Kindern gemeldet und machten sich nun weiter auf den
Weg nach Frankreich.
Cyril, Annabelle und Jadon hatten den ganzen
westlichen und nördlichen Teil Englands hinter sich
gebracht, ohne eine Spur von Enya. Selbst William
hatten weder Sie noch ihre Eltern ausfindig machen
können, was zwar nicht unnatürlich war, aber in Jadon
machte sich ein immer stärker werdender Verdacht
breit. Ahnte er bereits, dass William seine geliebte Enya
gefunden hatte?
„Wir müssen uns stärken. Morgen machen wir uns auf
den Weg nach Schottland und wenn da nichts ist, weiter
nach Irland. Ich habe hier im Wald die Witterung von
Rehen ausgemacht. Für eine ganz kleine Stärkung wäre
das wohl okay, aber nicht töten und nicht zu viel Blut“,
sagte Annabelle.
„Okay, dann jeder für sich und wir treffen uns nachher
wieder hier“, gab Cyril den Befehl und alle drei rannten
in den Wald hinein.
    Nach wenigen Metern blieb Jadon jedoch stehen, reckte
seinen Kopf etwas nach oben und lauschte. Der Wald
war mit ihrem Eintritt still und leise geworden, aber der
Geruch von Hasen, Eichhörnchen, Mäusen, Vögeln und
Rehen drang immer mehr in seinen Körper. Bis vor
wenigen Tagen hatte er diesen Geruch, gepaart mit
seinem Verlangen als Halbvampir, abscheulich gefunden
und immer nur widerwillig Tierblut getrunken. Sie hatten
sich immer abgewechselt mit dem Jagen und Fangen
von Tieren und auch immer nur selten und wenig davon
getrunken. Meistens hatten sie das Blut aus den Tieren
mit Schläuchen abgesaugt und in Beuteln aufbewahrt.
Das war ihm immer am liebsten. Er hatte immer alles
daran gesetzt, dass seine Engelshälfte überwiegt und er
versuchte sich immer

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