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Engelsblut

Engelsblut

Titel: Engelsblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kibler
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so auseinandergegangen sind.«
    Zumbills Augen füllten sich mit Tränen.
    Irgendwie nahm Horndeich ihm die Show nicht mehr ab. Aber einen Mann, der auf Knopfdruck losheulen konnte – das hatte er auch noch nicht erlebt.
    »Das beantwortet nicht die Frage, warum Sie uns die Bilder nicht gleich gezeigt haben.«
    Zumbill schniefte. »Weil es mir peinlich war. Noch im Zug hab ich gedacht, dass ich ihr vielleicht wirklich unrecht getan habe. Und als Sie dann kamen, da konnte ich doch nicht zugeben, dass ich einen Detektiv auf sie gehetzt hatte.«
    »Doch. Durchaus. Denn der hätte ja den Mörder fotografiert haben können.«
    Zumbill zuckte nur mit den Schultern.
    »Kennen Sie diesen Mann?«
    »Nein. Keine Ahnung, wer das ist. Sie hat es mir auch nicht gesagt, sie sprach nur von einem Freund. Der wäre ja auch viel zu alt für sie gewesen.«
    »Weshalb gibt ihr dieser Mann Geld?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Vielleicht, weil da etwas passiert, von dem Sie sehr wohl wissen. Vielleich haben Sie den Mann gemeinsam erpresst.«
    »Was für ein Blödsinn. Ich weiß echt nicht, wer das ist. Und womit sollen wir den erpresst haben?«
    »Das ist Susannes Gynäkologe.«
    Eins und eins macht zwei – zu der Rechnung war Zumbill offenbar fähig: »Sie meinen, das ist der Doc, der meiner Susanne den Bastard eingepflanzt hat? Und damit sollen wir ihn erpresst haben? Mein Gott, was für eine gequirlte Scheiße! Susanne ist tot! Vielleicht hat sie ihn erpresst – und vielleicht hat er sie ja umgebracht.«
    »Gute Idee. Wenn Sie so weit denken, stelle ich mir umso mehr die Frage, warum Sie uns nichts von den Bildern gesagt haben.«
    »Wie oft wollen Sie es noch hören? Es war mir peinlich. Und ich hatte bis jetzt keine Ahnung, wer das ist.«
    Sie drehten sich im Kreis. Horndeich traute diesem Zumbill keine fünf Meter. Und er war sicher, dass der Knabe noch einiges wusste, was ihnen bei der Suche nach dem Mörder helfen konnte. Aber warum legte er nicht alle Karten auf den Tisch. Was hatte der Typ zu verheimlichen?
    Auf dem Weg zum Wagen fragte auch Margot: »Was verschweigt uns dieser Typ?«
    Horndeich zuckte mit den Schultern. »Zumbill kann die Leiche nicht auf die Schienen gelegt haben. Als die Leiche dort deponiert wurde, war er gerade in Eberbach.«
    »Und wenn er sie umgebracht hat, und jemand anders hat sie dann weggeschafft?«
    »Vor den Augen der Kleinen? Und der Mutter? ›Sophie, du darfst jetzt nicht in die Küche, da liegt deine tote Mutter?‹ Und wer schafft schon für einen Kumpel eine Leiche weg? Das gibt’s doch nur im Film.«
    »Vielleicht sollten wir das Umfeld von Zumbill noch mal gründlicher durchleuchten. Möglicherweise stoßen wir dann wenigstens auf das, was er uns verheimlicht.« Horndeich schoss noch ein Gedanke durch den Kopf – aber bevor er ihn fassen und benennen konnte, klingelte sein Handy.
    »Horndeich?«
    »Ja. Wer sonst?«, fragte Horndeich Baader, dessen Nummer auf dem Display angezeigt worden war.
    »Wir haben ihn. Ich hatte recht.«
    »Womit und wen?«
    »Mit dem Jackett und mit Frederik Schaller.«
    »Was ist mit dem Jackett von ihm?«
    »Er hat doch so ein gruseliges dunkelgrünes Cordjackett. Sogar mit so Ellenbogen-Datschern aus Leder.«
    »Und?«
    »Würd ich nie tragen …«
    »Baader, komm zur Sache.«
    »An einer der Glasscherben, die wir an der Terrassentür in dem Haus von den Aaners sichergestellt haben, da war ein Fussel. Dunkelgrün. Ich mache es kurz: Der Fussel stammt definitiv von Schallers Cordjackett. Auf gut Deutsch: Er ist der Typ, der bei den Aaners eingebrochen ist.«
    »Wow, danke! Das ist ja super. Und das ist wasserdicht?«
    »Ich könnte euch jetzt einen Vortrag über Fussel halten, aber die Kurzfassung, die ich auch im Zeugenstand vortragen würde, ist: ja. Wasserdicht.«
    »Gut, wir fahren zu Schaller.«
    »Aber eines solltet ihr auch noch wissen: Wir haben weder im Haus noch im Auto irgendeine Spur von Susanne Warka gefunden. Ich hab ja gedacht, dass wir im Kofferraum Blutspuren finden würden. Oder Faserspuren von ihrem Kleid. Aber da ist nichts. Ich meine, das war jetzt nur die erste, schnelle Auswertung. Aber wenn er sie wirklich einfach in den Kofferraum gepackt hätte – dann hätten wir mit Sicherheit Blut gefunden. War aber nichts. Auch im Haus gab es keine Blutspuren, weder im Keller noch in der Waschküche. Auch in der Garage nicht.«
    Horndeich bedankte sich nochmals, legte auf und fasste für Margot zusammen: »Okay. Der Fussel an der Scherbe

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