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Engelsblut

Engelsblut

Titel: Engelsblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kibler
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Hauptkommissarin Hesgart. Ist Sophie bei Ihnen?«
    »Nein. Iss bei meiner Mutter.« Dann legte er auf.
    »Sie ist nicht da. Hast du die Nummer und die Adresse von Zumbills Mutter?«, fragte Margot.
    Horndeich blätterte in seinen Unterlagen. »Ja, hier«, meinte er nur. Dann rief er die Nummer an. »Eberhard Zumbill – ja?«
    »Kriminalpolizei Darmstadt, Kommissar Horndeich – ist Frau Veronika Zumbill zu sprechen?«
    »Polizei?«
    »Ja.«
    Eberhard Zumbill deckte den Hörer nicht ab, sondern rief gut hörbar: »Vero, die Polizei für dich!«
    »Veronika Zumbill. Hallo?«
    »Frau Zumbill, Kommissar Horndeich. Ist Sophie bei Ihnen?«
    »Ja – wieso?«
    »Wir müssten noch mal mit ihr sprechen.«
    »Das geht nicht. Sie macht sich gerade für das Bett fertig.«
    »Es ist aber sehr wichtig. Vielleicht können Sie sie noch zehn Minuten fernsehen lassen – wir sind gleich da.«
    Horndeich wartete nicht mehr ab, wie Frau Zumbill reagierte. Er sagte zu Margot nur noch: »Schnell!«
    Margot rief die Nummer des Zentralen Polizeipsychologischen Dienstes an. Camilla Kruse hatte Bereitschaft. Denn wenn sie offiziell mit der kleinen Sophie reden wollten, dann musste jemand vom ZPD oder vom Jugendamt dabei sein. Der ZPD residierte in Wiesbaden, in der hessischen Polizeiakademie, aber sie hatten Glück, denn Camilla Kruse wohnte in Darmstadt, im Paul-Wagner-Weg, keine fünf Minuten vom Präsidium entfernt. Camilla Kruse stieg unterwegs zu. Sie hatte ihr Haar zu einem Zopf gebunden. Ansonsten trug sie Jeans und einen Parka. »Hallo – was muss ich wissen?«
    Margot hatte schon ein paarmal mit Dipl.-Psych. Kruse zusammengearbeitet. Es war stets unproblematisch gewesen, weil sie, ähnlich wie Margot, mehr an einer Lösung interessiert war als an Kompetenzstreitigkeiten. Während Margot fuhr, unterrichtete Horndeich die Psychologin kurz und präzise.
    Kurz bevor sie Nieder-Ramstadt erreichten, klingelte Margots Handy. Sie hatte die Freisprecheinrichtung angeschaltet. Zoschkes Nummer erschien auf dem Display.
    »Ja, Heribert – schon was rausgefunden?«
    »Ja. Der Bruder Franz, er sagt, er war mit der Familie in Bayern, an dem Sonntag, als Susanne Warka ermordet worden ist. Sie sind zwei Tage vorher losgefahren und die ganze Woche geblieben. Und die Pension dort hat es bestätigt.«
    »Danke«, sagte Margot.
    »Damit ist die Theorie also auch vom Tisch«, ärgerte sich Horndeich.
    »Wir sprechen jetzt erst mal mit dem Mädchen.«
    Sie fuhren in den Ort und erreichten wenig später die Adresse in der Bergstraße. Zumbills wohnten in einem Einfamilienhaus. Vor dem Haus standen Veronika Zumbills Smart und ein Landrover Defender in Dunkelgrün.
    Veronika Zumbill öffnete die Tür. Margot stellte Camilla Kruse vor.
    »Und Sie wollen jetzt mit Sophie allein sprechen?«
    »Ja. Es ist wichtig.«
    Veronika Zumbill zuckte mit den Schultern. Aus dem Wohnzimmer drangen die Geräusche des Fernsehers. »Kommen Sie rein.«
    Auf dem Sofa saß Veronikas Mann Eberhard. Er hatte zwar graue Filzschlappen an, aber die Kleidung war die eines Jägers. »’n Abend«, grüßte er, wandte aber sein Gesicht nicht von den Heute-Nachrichten ab.
    Sophie saß auf dem Sofa. Sie bemerkte die Polizisten gar nicht, sondern starrte gebannt auf den Bildschirm, auf dem zu sehen war, wie Soldaten schossen und Panzer über ein Haus fuhren.
    »Wo können wir ungestört mit ihr reden?«
    »Vielleicht in der Küche.«
    »Sophie?«
    Die Kleine drehte sich um. Camilla lächelte sie an.
    Sophie sah zu ihrer Oma, dann wieder zu Camilla.
    »Kakao?«, fragte Camilla und sah zu Veronika Zumbill, die nur nickte.
    Sophie nickte ebenfalls.
    »Ich schau dann noch mit dem Opa fern«, sagte Veronika zu Sophie.
    »Ich bin nicht der Opa«, brummte der Mann, ohne aufzusehen.
    Sophie stand auf und ging auf Camilla zu. »Zeigst du mir, wo?«, fragte diese.
    Sophie nickte erneut, sah zu Margot und Horndeich, dann wieder zu Camilla. »Bist du auch von der Polizei?«
    »Ja.«
    In der Küche zeigte das Kind Camilla, wo Milch und Kakaopulver zu finden waren. Dann setzte es sich auf einen der vier Stühle, die um den Esstisch standen. Margot und Horndeich nahmen auch Platz.
    »Ich fang dann mal an«, erklärte Camilla. Sie schaltete den Herd an, goss Milch in einen kleinen Topf und stellte ihn auf die Herdplatte.
    »Sophie, Margot hat mir erzählt, dass du Ice Age magst.«
    »Ja. Das ist mein Lieblingsfilm. Also Ice Age I. II ist auch ganz lustig. Aber der dritte, den mag ich nicht so wie den

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