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Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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verdreht, aber ich kann keine zweihundert Dollar ausgeben. Es darf nicht mehr als einen Hunderter kosten.« Sie hatte zwar das Geld aus der Lebensversicherung ihres Vaters, aber das sollte noch ziemlich lange reichen. Es gab keinen Grund, so viel davon für einen einzigen Ball auszugeben, egal, wie wichtig er war.
    Simis Augenbrauen zuckten nachdenklich. »Okay. Dann lass uns von hier verschwinden. Wir werden uns etwas Koffein besorgen, und dann gehen wir zu diesem einen Secondhandladen, den ich kenne.«
    »Eigentlich müsste es doch ganz einfach sein«, beschwerte sich Riley, als sie den Laden verließen.
    »Bei dir und diesem Dämonenfänger ist nichts einfach, Herzchen. Warum sollte es jetzt plötzlich anders sein?«
    »Was ziehst du an?«
    »Ich habe ein unglaubliches Kleid in Schwarz und Weiß gefunden. Es ist total sexy, Peter wird es lieben. Ich habe nur noch keine Strümpfe in der richtigen Farbe gefunden.«
    Wer Simi kannte, wusste, dass weder Schwarz noch eine andere normale Farbe für die Strümpfe in Frage kamen.
    Wahrscheinlich leuchtend Orange .

    Die Verkäuferin im Secondhandladen schätzte die Situation einschließlich des eingeschränkten Budgets ein und übernahm das Kommando.
    »Schulterfrei?« Riley schüttelte den Kopf. »Hoher oder tiefer Nackenausschnitt?«
    »Tief ist gut, aber nicht so tief, dass es nuttig wirkt.«
    »Klassisch oder gerüscht?«
    »Klassisch.« Das war der Stil ihrer Mutter gewesen.
    »Farbe?«
    »Alles außer Schwarz.« Mit ihren siebzehn Jahren hatte sie diese Farbe schon zu oft getragen.
    Wie durch Zauberhand tauchten die Kleider in der Umkleidekabine auf. Das erste war richtig schick, ein rotes Seidenteil, aber es war ein wenig zu eng. Das nächste war zu protzig für Rileys Geschmack. Drei Kleider später regte sich ein leises Gefühl der Hoffnung in ihr.
    Die Verkäuferin zog Riley den Stoff über den Kopf. Der Reißverschluss am Rücken ging hoch, sie drehte sich um, und … hatte das perfekte Kleid gefunden.
    Königsblauer Samt schmiegte sich auf unbeschreibliche Weise an ihren Körper, die Farbe passte perfekt zu ihrem Teint. Winzige Rosetten aus Satinband säumten den Halsausschnitt und ließen genau die richtige Menge vom Schlüsselbein sehen. Der weiche Stoff fiel über ihre Hüften und hatte genau die richtige Länge für Schuhe mit niedrigen Absätzen.
    Ängstlich schaute sie zu Simi. »Was meinst du?«
    Ein violett lackierter Daumen schoss in die Höhe. »Das ist es. Du siehst um-wer-fend aus.«
    »Wie viel?«, fragte Riley und drückte sich die Daumen.
    »Fünfundsiebzig«, antwortete die Verkäuferin.
    Damit blieb noch genug übrig, um einen Longslip und vielleicht eine Strumpfhose zu erstehen. Schwindelig vor Freude vollführte Riley probeweise eine kleine Drehung vor dem Spiegel.
    Die Prinzessin hatte ihr Gewand für den Ball gefunden.

    Beck lehnte an der Wand von Rileys neuem Schlafzimmer und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. »Musstest du unbedingt in den zweiten Stock ziehen?«, keuchte er.
    Sie hätte ihn gerne damit aufgezogen, ein alter Knacker zu sein, aber sie war viel zu beschäftigt damit, selbst wieder Luft zu bekommen. Das Schlimmste war geschafft: Die Matratze, Kopfbrett und Lattenrost sowie die Kommode waren jetzt oben. Blieben noch ein paar Kartons und ihre Klamotten, Zeug, das sie auch allein hochschleppen konnte.
    Beck wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Wenn du noch einmal umziehst, dann aber gefälligst irgendwohin, wo es nicht so viele Treppen gibt, so wie bei mir.«
    Riley brauchte einen Moment, um zu kapieren, was er da gesagt hatte. War das ein Versprecher gewesen? Bei ihm konnte man sich dessen nie sicher sein.
    »Ich werde daran denken«, sagte sie und versuchte, nicht zu viel in seine Worte hineinzuinterpretieren.
    Er kramte in seinem Rucksack und förderte einen Stapel Papiere zutage. »Das hier ist der letzte Teil vom Dämonenfänger-Handbuch deines Dads. Du bist schon längst viel weiter, also dachte ich, du solltest das komplette Handbuch haben.«
    Dankend nahm sie die Seiten entgegen. Nachdem sie das Bett zusammengebaut hatten, brach Beck auf. Er humpelte stärker als üblich. Er habe noch etwas zu erledigen, sagte er, aber sie war klug genug, nicht genau nachzufragen, was das sein könnte.
    Vielleicht lässt du mich ja eines Tages die Zugbrücke über deinen Burggraben überschreiten .

    Becks erster Anlaufpunkt nach dem Umzug war ein Florist, wo er sich entscheiden musste, welche Blumen Riley gefallen würden

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