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Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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und wo sie sie tragen sollte. Die Auswahl war schwindelerregend. Nach dieser quälenden Prozedur zog er weiter zum nächsten Laden: Ein neuer Anzug musste her. Stewart hatte ihm ein Geschäft empfohlen, das nicht zu teuer war, in dem er aber einen geeigneten Anzug bekommen würde.
    Dieses Gedate ist echt nicht einfach . Mit Louisa war es nie so kompliziert gewesen, aber damals hatte er auch kein Geld für Schnickschnack wie einen Anzug oder Blumen oder irgendetwas übrig gehabt. Es hatte Lou das Herz gebrochen, dass er sie nicht gebeten hatte, mit ihr zum Abschlussball zu gehen, aber tief in ihrem Inneren hatte sie den Grund dafür gekannt. Stattdessen war sie mit Cole zum Ball gegangen. In derselben Nacht war Beck betrunken in die Messerstecherei mit Mr Walker geraten und wurde anschließend für seine Sünden nach Atlanta ins Exil geschickt.
    Jetzt hatte er die Gelegenheit, sich einen Teil des Lebens zurückzuholen, den er verpasst hatte, und er würde verdammt sein, wenn irgendetwas oder irgendjemand das ruinieren würde.

    Der letzte Teil des Umzugs war der schwierigste: Riley musste die Wohnung gründlich saubermachen, damit sie die Kaution zurückbekam. Sie saugte sogar die Lüftungsgitter der Heizung ab und brauchte mehr als fünf Stunden. Sobald die Wohnung sauber war, schleppte sie die Putzsachen hinunter ins Auto, dann ging sie ein letztes Mal in das Gebäude.
    Riley stand in der offenen Tür und musterte die leere Wohnung. Kein schäbiges Sofa, keine Fellflusen von Max auf dem Fußboden. Was würden die nächsten Mieter wohl mit den Räumen anstellen? Die Wände in einer anderen Farbe als diesem langweiligen Hellbraun streichen? Würden sie ebenso liebevoll miteinander umgehen wie sie und ihr Vater?
    Sie stellte sich in die Mitte des Wohnzimmers und begann, ihre Erinnerungen zu sortieren und sie eine nach der anderen zu den Akten zu legen. Gedankenverloren berührte sie die Halskette mit der Dämonenkralle unter ihrem T-Shirt. Beck hatte sie ihr geschenkt. Simon war auch hier gewesen und hatte sie zu einer Tasse heißer Schokolade abgeholt. Selbst Justine hatte sich in die Geschichte dieser Wohnung hineingemogelt.
    Sie hörte ein dezentes Hüsteln hinter sich und drehte sich um. Mrs Litinsky, ihre Nachbarin, stand in der Tür. Max, ihr Kater, schlenderte in die Wohnung und ließ sich nieder, um sich die Pfoten zu lecken.
    Mrs L. hatte auf Riley aufgepasst, als sie wegen der Dämonenwunde so krank war, und der Kater hatte sie nach dem Tod ihres Vaters getröstet. Beide gehörten zu ihrem Leben.
    »Fertig?«, fragte Mrs Litinsky.
    »Ja. Ich … es ist schwer, zu gehen«, sagte Riley. Erneut wallte Traurigkeit in ihr auf.
    Max begann im Zimmer herumzuschnuppern. Sie würde ihn und ihren kleinen dämonischen Zimmergefährten vermissen, der mysteriöserweise direkt nach der Schlacht auf dem Friedhof verschwunden war.
    »Du kommst doch mal vorbei, um uns zu besuchen? Bitte!«, sagte die alte Frau. »Wir werden dich vermissen.«
    »Mach ich, versprochen.«
    Sie umarmten sich herzlich, und am Schluss strich die alte Frau Riley zärtlich übers Haar. »Dein Vater wäre sehr stolz auf dich.«
    Rileys Augen brannten. »Danke, dass Sie auf mich aufgepasst haben«, sagte sie. Sie blickt zu Max hinunter, der jetzt nach ihren Schnürsenkeln schlug. »Und du auch.«
    Kurz darauf hatte Riley die Schlüssel ausgehändigt, die superpingelige Inspektion überlebt und die Kaution zurückbekommen. Jetzt saß sie im Auto und warf einen letzten Blick auf das Gebäude, das ihr Zuhause gewesen war.
    »Lebe wohl, Vergangenheit. Hallo, Zukunft. Ich hoffe, du wirst wesentlich besser.«

    Erst gegen zehn Uhr abends hatte Riley endlich alles genauso, wie sie es haben wollte. Es hatte ewig gedauert, weil sie ständig etwas umgestellt und dann doch wieder dorthin gerückt hatte, wo es vorher gestanden hatte. Gut, dass Beck nicht hier war, sonst hätte er glatt den Verstand verloren.
    Die Bilder ihrer Eltern hatte sie oben auf ein altes Bücherregal gestellt, das Mrs Ayers auf dem Speicher ausgegraben hatte. Auf dem Regalbrett darunter lagen zwei Dämonenfänger-Handbücher: ihres und das von ihrem Dad. Dazwischen stand das Bild von ihnen beiden in dem Katzenrahmen sowie eines, das Riley und ihre Mom zeigte. Das Foto von Beck als Teenager stellte sie direkt daneben.
    So ist es gut.
    »Ich brauche ein paar Pflanzen«, murmelte sie und fügte den Punkt der Liste hinzu, die auf ihrem Computertisch lag. Solange sie daran dachte, sie zu

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