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Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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Riley unterdrückte einen Schmerzensschrei und versuchte, auf dem rutschigen Straßenpflaster das Gleichgewicht zu behalten.
    Mit lautem Gebrüll stürzte sich der Dämon erneut auf sie. Dieses Mal gelang es ihr, genau das zu tun, was Ori ihr beigebracht hatte: In letzter Minute beiseitezutreten und den Dämon direkt in der Brust zu erwischen.
    Die blitzende Klinge ging glatt durch, der Dreier stürzte in den Schnee, und sein Blut dampfte wie ein Kessel auf dem Feuer. Als sie mühsam wieder zu Atem kam, rief der Junge ihr laut seinen Dank zu. Sie scheuchte ihn fort, und die beiden flüchteten in die Nacht.
    »Haben sie dich gesehen?«, fragte sie und richtete sich auf.
    »Nein. Und sie werden sich auch nicht daran erinnern, wie du ausgesehen hast, fall irgendjemand sie fragt«, erklärte Ori.
    Er machte eine Handbewegung, und der Dämon ging in Flammen auf, ein grässliches Freudenfeuer in der bitterkalten Winternacht.
    Sobald ihr Schwert verschwunden war, berührte Riley ihr Gesicht, wo der Dämon sie erwischt hatte. Es brannte, und ihr Kiefer tat weh.
    »Halt still«, befahl ihr Herr. Er strich ihr mit der Hand übers Gesicht, und die Wunde heilte. Der Moment erinnerte sie an jene Nacht im Mausoleum, daran, wie er sie geliebt hatte.
    »Was ist mit dir geschehen, Ori? Warum bist du so verändert?«
    »Das spielt keine Rolle«, sagte er, doch der Blick des Engels wurde traurig, als würde er sich ebenfalls an jene Nacht erinnern und an das, was sie einst hatten.
    Für mich schon .
    Dann war sie wieder in ihrem Zimmer, aber die Kälte und das Gefühl, etwas verloren zu haben, konnte sie nur schwer abschütteln.

    Es war beinahe Mittag, und der Parkplatz vor dem ehemaligen Starbucks war überfüllt mit Schülern, die alle in ihren Cliquen zusammenstanden und quatschten. Riley unterdrückte ein Gähnen. Sie war noch nicht bereit, sich dem Lärm auszusetzen. Mit jedem dieser nächtlichen Jagdausflüge wuchs ihr schlechtes Gewissen. Sie musste Beck erzählen, was los war, aber was, wenn er ausflippte? Und beschloss, nicht mit ihr zum Abschlussball zu gehen?
    Ich warte bis nach dem Ball und erzähle es ihm dann. Genau, das ist gut .
    Vor ihr lagen vier Stunden Unterricht, um den Stoff aus der Zeit nachzuholen, als die Schulen wegen der Zombie-Dämonenkrise geschlossen waren. Niemand wollte hier sein, denn heute Abend fand der Abschlussball stattfand. Selbst diejenigen, die nicht hingehen würden, sprachen darüber.
    Das ging auch Riley nicht anders, die den Kopf voll hatte mit den Sachen, die sie noch zu erledigen hatte, bis Beck sie um sieben Uhr abholen würde. Ihr Haar-und-Nägel-Termin war um halb sechs, anschließend musste sie nach Hause rasen und mit der Verwandlung von einer abgewetzten Dämonenfängerin in die Prinzessin beginnen, für die ihr Verehrer sie hielt. Sie hatte bereits alle Klamotten herausgelegt, trotzdem würde es knapp werden.
    Um ihre tobenden Nerven zu beruhigen, drehte Riley eine Runde auf dem Parkplatz und verteilte die Autogramme, Fotos und sonstigen Kram vom Dämonenland -Team. Die Reaktionen folgten prompt: Sobald Brandy das persönlich unterschriebene Foto von Jess Storm in den Händen hielt, drehte sie durch und stieß einen ihrer Überschall-Freudenschreie aus. Als Riley die anderen Mitbringsel unter Brandys Freundinnen verteilte, konnten sie ihr Glück kaum fassen und verglichen die Fotos und Unterschriften.
    »Du bist echt cool, Riley«, sagte eines der Mädchen.
    O ja . Sie hatte sich wie versprochen für die anderen eingesetzt.
    »Ist Blaze in echt genauso zum Dahinschmelzen wie im Fernsehen?«, fragte Peter und betrachtete das Hochglanzfoto in seiner Hand. Die Schauspielerin hatte noch einen Lippenstiftkuss unten links in die Ecke auf seinen Namen gedrückt.
    »Mehr oder weniger. Sie ist ziemlich nett. Nicht so ein albernes Ding, wie ich gedacht hatte.«
    »Das habe ich jetzt nicht gehört, dass du meine Lieblingsschauspielerin beleidigt hast.«
    »Das ist vermutlich das Beste.«
    »Alan ist wieder da«, sagte er. »Der Neandertaler hat mich belauscht, als ich mit Brandy geredet habe, also weiß er jetzt, dass du zum Abschlussball gehst.«
    Ehe sie ihm sagen konnte, wie bescheuert das war, klingelte ihr Handy. Es war Beck, und es tat gut, seine Stimme zu hören. »Hi, alles klar für unseren gemeinsamen Abend?«
    »Äh«, sagte er. Er klang angespannt. »Es ist nur …«
    »Was ist los?«
    »In Little Five Points, in der Nähe von Morts Haus, haben wir ein Rudel Dreier aufgespürt.

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