Engelsfeuer
Normalerweise treiben sie sich nicht dort rum, das ist neu. Jackson, Reynolds und ich werden sie uns vornehmen. Heute Nachmittag.«
Wage es nicht, mich sitzenzulassen . »Heute Nachmittag? Schaffen die beiden das nicht allein?«
»Nicht ohne Rückendeckung, und sonst hat niemand Zeit. Ich verspreche dir, ich komme zum Ball, aber unser schickes Abendessen müssen wir verschieben.«
Peter starrte sie an, wahrscheinlich, weil ihre Miene immer finsterer wurde.
»Sag ihnen, dass du ein Date hast«, sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen.
»Keine Sorge, ich komme zum Ball. Ich lasse dich nicht hängen. Aber jetzt muss ich Schluss machen. Bis später. Ich kann es kaum erwarten.« Damit legte Beck auf, als wüsste er, dass jede weitere Sekunde am Telefon lebensgefährlich werden könnte.
»Äh, ich glaube, ich gehe schon mal rein«, sagte Peter und zog sich langsam zurück.
»Er will Dämonen fangen«, fauchte Riley. »An dem Abend, den wir zusammen verbringen wollten und …« Sie schleuderte ihr Telefon zurück in den Rucksack. »Er will mich beim Ball treffen. Wie bescheuert sieht das denn aus?«
»Brauchst du eine Mitfahrgelegenheit?«
Sie nickte. »Ich schwöre dir, ich bringe ihn um. Vor Gericht werde ich mein neues Kleid tragen, und keine Jury wird mich verurteilen. Wahrscheinlich werden sie mir sogar einen Orden verleihen oder so.«
Wie aus dem Nichts tauchte Alan auf. Sie wusste, was jetzt kommen würde, als sei es irgendwo festgeschrieben.
»Ich gehe mit dir zum Ball, Riley«, bot er an. »Ich werde dich nicht abservieren wie dieser Depp.«
Als sie sich zum Gehen wandte, ergriff er ihren Arm.
»Komm schon, wach auf!«, sagte Alan. »Hör auf, dich wie eine Idiotin zu benehmen. Er ist doch überhaupt nicht dein Typ.«
»Wie oft soll ich es dir noch sagen? Ich will nichts mit dir zu tun haben. Lass mich in Ruhe!«
»Riley …«
Sie hatte ihn aufgeregt, was immer gefährlich war. »Verpiss dich, Alan! Ich schwöre dir, ich werde dich in Stücke reißen, wenn du mir weiter so blöd kommst.«
Sie spürte das vertraute Kribbeln in der rechten Hand. Mit etwas Konzentration würde ein Flammenschwert daraus hervorlodern und diesen jämmerlichem Vertreter der Menschheit in Sushi verwandeln. Riley zwang sich, tief einzuatmen, damit sie sich wieder beruhigte. Das Zusammensein mit Ori begann, sie auf eine Weise zu verändern, die ihr nicht gefiel.
Peter pfiff leise vor sich hin und ging zur Tür, er spürte, dass Rückzug jetzt das Beste war. Riley murmelte ein paar Flüche in der Höllensprache und folgte ihm. Alan hielt sich glücklicherweise zurück, ihre Wut hatte ihn verblüfft verstummen lassen.
Ihr ganz besonderer Abend glich einem Schiff, das mitten in einem schweren Sturm auf ein Riff aufgelaufen war und langsam unterging.
Warum überrascht mich das eigentlich?
27.
Kapitel
Nachdem seine Pläne für ein romantisches Dinner sich zerschlagen hatten, sank Becks Laune auf den Nullpunkt. Er hatte alles so sorgfältig geplant, und dann machte so ein verdammtes Dämonen-Trio ihm einen Strich durch die Rechnung. Er brauchte gar nicht erst auf die Uhr zu schauen, um zu wissen, dass er viel zu spät dran war und Riley fuchsteufelswild sein würde.
Er hatte keine andere Wahl gehabt. Das Rudel hatte sich auf ein paar ältere Mitbürger gestürzt, und nur mit viel Glück waren die drumherum gekommen, als Mahlzeit zu enden. Jetzt kauerten die tobenden Dämonen aufgereiht in ihren Stahlnetzen und heulten, als sei das Ende der Welt nah. Einer von ihnen blutete, und das ging auf Becks Konto.
»Verdammt, haltet eure beschissenen Schnauzen«, rief er.
»Mann, bist du bei dem da völlig ausgerastet oder was?«, fragte Reynolds und zeigte auf den Dreier mit dem kaputten Arm. »Hast du irgendwie Ärger, Den?«
Obwohl er wusste, dass die anderen keine Schuld traf, spuckte Beck seinen Frust über die verbockten Pläne für den Abend aus.
Reynolds und Jackson wechselten Blicke.
»Der Abschlussball? Das ist cool«, sagte Reynolds.
»Nein, ist es nicht. Ich bin zu spät dran, und sie wird total sauer sein.«
»Dann solltest du besser deinen Arsch von hier wegschaffen«, sagte Jackson. »Wir kümmern uns um die Dinger.«
»Seid ihr sicher?«, fragte Beck.
»Hau schon ab!«, sagte Reynolds und versetzte ihm einen spielerischen Stoß. »Lebe mal ein bisschen, Alter. Du kannst uns bei Gelegenheit ein Bier ausgeben für unsere Mühe.«
»Danke Jungs, ihr habt was gut bei mir.«
Obwohl sein Fuß weh tat, sah er
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