Engelsfeuer
sich je dafür bei ihr bedanken würde oder so.
Ein paar Cops außer Dienst liefen herum, um für Ruhe zu sorgen, und in der Menge verteilt standen die meisten Mitglieder der Dämonenfängerzunft von Atlanta, zumindest diejenigen, die sich schon von der Schlacht auf dem Oakland-Friedhof erholt hatten. Beck bemerkte Simon, Reynolds, McGuire, Remmers und ein paar andere. Jeder trug eine Waffe, zumeist ein Stahlrohr oder Schwert, das in irgendeiner Art Schutzhülle steckte, um die Leute nicht zu erschrecken.
Harper hatte ebenfalls schwere Geschütze aufgefahren. Neben Stewart und ihm waren die magischen Leute in großer Anzahl vertreten. Mort stand neben der größeren Ayden, und sie lachten über irgendetwas. Ganz in der Nähe stand niemand anders als Lord Ozymandias persönlich, gekleidet in seine schwarze Robe, und stützte sich auf seinen Stab. Obwohl Beck den Beschwörer für das, was er Paul angetan hatte, verachtete, war er froh über diese massive magische Unterstützung.
Er sah, wie Riley sich zu ihm durchschlängelte, und die schrankenlose Liebe, die sie heute Nachmittag füreinander empfunden hatten, hallte wie ein lebenssprühender Akkord zwischen ihnen nach. Er hatte seine Seele für sie in die Waagschale geworfen, aber sie hatte ja auch dasselbe für ihn und andere getan.
Als Riley näher kam, blieb sie neben jenen, die Magie einsetzten, stehen und ließ sich von Ayden und Mort umarmen. Beck merkte genau, in welchem Moment sie Ozymandias entdeckte – ihr Körper versteifte sich sichtlich. Der Beschwörer neigte den Kopf und wandte dann den Blick ab.
Kurz darauf war sie bei Beck. Nachdem sie Jackson begrüßt hatte, flüsterte sie: »Was hat Ozy hier zu suchen?«
»Hält uns den Rücken frei, für den Fall, dass die Hölle diese Einladung annimmt.«
Um sie abzulenken, schlang er einen Arm um ihre Taille und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Ihre Haut war unnatürlich warm, obwohl sie es am Nachmittag nicht gewesen war.
»Alles in Ordnung mit dir?«, fragte er besorgt.
Ein leichtes Kopfschütteln. »Ich fühle mich, als hätte ich Fieber. Hat vor etwa einer Stunde angefangen.«
Jemand rief laut Rileys Namen, und sie drehte sich um. Peter kam auf sie zu, ein Hundert-Watt-Lächeln im Gesicht, als hätte er in der Lotterie gewonnen.
»Was machst du denn hier?«, fragte sie.
Er ignorierte ihren scharfen Ton. »Ich wollte mir das Filmset von Dämonenland ansehen und was immer dieser Exorzist hier vorhat. Ich dachte, das könnte ganz witzig werden. Ich habe Blaze kennengelernt, ist das nicht zu fassen? Sie ist un-glaub-lich.«
»Das ist alles ganz großartig, Peter, aber du solltest besser nach Hause fahren … jetzt.«
»Was? Wieso?«, fragte er verwirrt.
Ehe sie antworten konnte, brandete Beifall auf, und ein Mann im schwarzen Anzug überquerte die offene Fläche und kletterte auf eine improvisierte Bühne. Der Dämonenexorzist war eingetroffen.
Riley sah Reverend Lopez zum ersten Mal, und sie musste zugeben, dass er eine stattliche Erscheinung abgab. Er war etwa einen Meter fünfundachtzig groß, trug einen schwarzen Anzug und perfekt gestylte, dunkle Haare. In der Hand hielt er eine zerlesene Bibel. Allein seine Gegenwart verriet ihr, dass, wenn irgendjemand Dämonen austreiben konnte, er dann dieser Typ war.
»Atlanta!«, rief er laut. »Heute Abend werde ich euch vor der ewigen Verdammnis bewahren. Ich bin nicht hier, um mit der Hölle zu verhandeln. Ich bin hier, um Luzifer und seine Handlanger aus dieser Stadt zu vertreiben.«
Hinter der Umzäunung stieg ein kehliges Jubelgeschrei auf.
»Klingt, als wäre der Typ mein Rivale«, sagte Beck.
Der Exorzist hob die Hände, um die begeisterte Menge zum Schweigen zu bringen.
»Ich habe gehört, dass einige von euch mich für verrückt halten, aber ich werde beweisen, dass der Himmel hier auf Erden existieren kann. Doch zunächst lasst uns beten.«
Riley senkte den Kopf, nicht, weil der Reverend darum gebeten hatte, sondern weil es sich richtig anfühlte. Wenn Sartael und seine Dämonen auf dem Weg waren, war dies hier möglicherweise die letzte Gelegenheit für sie, Gott eine persönliche Nachricht zukommen zu lassen. Sie bezweifelte, dass es möglich war, in der Hölle zu beten.
Bitte, pass auf Beck auf. Lass ihn die Kinder haben, von denen er träumt, auch wenn er sie vielleicht nicht mit mir bekommt. Ich bin verloren, aber er hat ein gutes Leben verdient .
Als wüsste er, was sie gerade dachte, zog Beck ihre Taille beschützend an
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