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Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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sagen soll, dass er ihr nicht egal ist . Oder sie hielt Liebe für eine Schwäche.
    Riley wählte Stewarts Nummer, und er ging nach dem ersten Klingeln ran.
    »Becks Mom ist eingeschlafen«, erklärte sie. Es klang so klinisch.
    »Tut mir leid zu hören. Wie hält sich der Junge?«
    »Er hält durch, aber es ist echt schwer für ihn.«
    »Aye. Sonst noch etwas, das ich wissen sollte?«
    Es war nicht ihr Job, dem Meister von den Keneally-Brüdern und Becks angeblich schmutziger Vergangenheit zu berichten, also murmelte sie: »Eigentlich nicht.«
    Sie war nicht sicher, ob Stewart ihre Lüge durchschaute oder nicht, aber er bedrängte sie nicht weiter.
    »Ruf mich an, wenn der Termin für die Beerdigung steht. Harper und ich werden Blumen schicken.«
    Das war nett. »Mach ich. Es wird Beck viel bedeuten.«
    Eine längere Pause. »Und, wie war seine Mutter?«, fragte der Meister.
    »Kalt und hart, als sei sie so oft verletzt worden, dass sie jeden hasste, egal, wie gut jemand zu ihr war. Ich verstehe Beck jetzt besser. Deswegen wollten Sie doch, dass ich mit ihm hierherkomme, oder?«
    »Bin ich so leicht zu durchschauen?«, fragte der Mann.
    »Normalerweise nicht.« Allerdings tat Stewart selten etwas, hinter dem nicht auf mindestens vier verschiedenen Ebenen irgendeine Taktik steckte.
    »Bei uns hier oben wird es allmählich ungemütlich. Ich bin gerade im Einkaufszentrum, überall fliegt Magie durch die Gegend. Gut, dass du da unten bist, Mädel.«
    »Kommt ganz auf die Sichtweise an, Sir.«

11.
    Kapitel
    Stewart stand ganz am Ende des Einkaufszentrums neben zwei Magieanwendern, die er mittlerweile als Freunde betrachtete: Mortimer Alexander, dem Totenbeschwörer, und Ayden, der Hexe. Man hatte sie gerufen, um einem magischen Duell Einhalt zu gebieten, und das war schon ihr zweiter Einsatz heute. »Irgendeine Idee, wie das angefangen hat?«
    »Wahrscheinlich haben die sich gegenseitig Beleidigungen an den Kopf geworfen«, sagte Mort. Seine dunkle, marineblaue Robe hing lose über seinen Schultern. Bei ihm wirkte der Umhang wie ein Zelt, da er genauso breit wie hoch war. »Seit Lord Ozymandias diese Dämonen beschworen hat, sind die Puppen am Tanzen.«
    Er duckte sich vor einem besonders erbärmlich gezielten Zauberspruch, der direkt auf einen New-Age-Laden traf. Jeder einzelne Kristall im Ladeninneren leuchtete wie eine Weihnachtsauslage.
    »Hexen treffen echt grundsätzlich daneben«, sagte er zu der dritten Person in der Runde.
    Ayden hob eine Braue. Ihr rostrotes Haar und das Tattoo am Dekolleté zogen die Aufmerksamkeit auf sich, egal, welche Kleidung sie trug. »Ihr Nekros könnt auch nicht besser zielen«, sagte sie und zeigte auf ein klaffendes Loch in der Hallendecke.
    »Schon, aber …«
    Beide zuckten zusammen, als ein Magiestoß nur wenige Fuß von ihnen entfernt einschlug und einen Schwarm winziger, gepanzerter Schmetterlinge mit Schwertern erzeugte. Ein Gegenzauber umfing sie, und die geflügelten Krieger verwandelten sich in buntes Konfetti.
    »Zeit, diesem Unsinn ein Ende zu bereiten«, sagte Stewart.
    Er trat vor und stellte die Beine auseinander, um zu verhindern, dass die magischen Wellen, die durch das Gebäude schwappten, ihn fortrissen. »Ich bin Großmeister Stewart von der Dämonenfängerzunft in Atlanta. Hören Sie auf damit, und zwar sofort!«, brüllte er.
    Die Kampfhähne – eine jüngere Hexe und ein älterer Beschwörer – ignorierten ihn. Eine magische Woge kroch die Wände empor, ließ sie durchscheinend werden und gab den Blick auf die Rohre und Kabel dahinter frei.
    Mort tat es dem Meister gleich. »Hey!«, brüllte er. »Lass das!«
    Der Mann in der hellgrünen Robe öffnete den Mund, um zu widersprechen, doch er machte ihn rasch wieder zu, als er feststellte, dass Morts Robe dunkler war als seine eigene. Je dunkler die Robe, desto größer die Macht. Der Typ hatte keine Chance, und das wusste er.
    »Nur wenn die Hexe aufhört«, rief der Nekro laut und offenkundig nervös.
    »Du bist dran«, murmelte Mort.
    Ayden nahm ihren Platz an der Seite der beiden anderen ein. »Es reicht. Schluss jetzt«, sagte sie.
    »Er hat angefangen«, schrie die Hexe zurück, doch sie arbeitete etwas langsamer an dem Zauberbann zwischen ihren Händen.
    »Du bist doch kein Kind mehr. Wenn wir mit Zaubersprüchen um uns werfen, halten die Leute uns für ungehobelt, und wir können keine schlechte Presse gebrauchen.«
    »Aber …«
    »Manche Menschen glauben, wir würden für die Hölle arbeiten, und

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