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Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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führte. Sein Ärger wuchs mit jedem Schritt. Er hatte einen tierisch anstrengenden Tag hinter sich und wollte nur noch zurück ins Motel und ins Bett kriechen. Nicht, dass durch Schlafen irgendetwas besser werden würde.
    »McGovern«, rief er laut. Als er immer noch keine Antwort erhielt, drehte Beck sich um und nahm den Weg zurück, den er gekommen war. Er war halb durch die Garage, als der Bestatter zwischen ihm und der Tür nach draußen auftauchte.
    »Wo hast du gesteckt?«, wollte Beck wissen.
    »Ich habe auf dich gewartet«, erwiderte McGovern. »Ist das Mädchen draußen im Truck?«
    Eine merkwürdige Frage. »Nein, sie ist im Motel. Lass uns diesen Papierkram erledigen, okay? Ich bin nicht in der Stimmung, hier meine Zeit zu vertrödeln.«
    »Geht mir genauso.«
    Als Beck näherkam, sah er, dass der Mann etwas in der Hand hielt, doch er brauchte einen Moment, um es genau zu erkennen. Mitten in der Bewegung blieb er wie angewurzelt stehen, seine volle Aufmerksamkeit war auf den Taser gerichtet.
    »Hey, Mann, was soll das denn?«
    McGovern kam näher. »Zahltag, Denny.«
    »Zahltag für …«
    Die Zwillingsprojektile trafen Beck in der Brust und versetzten ihm einen heftigen Elektroschock, der ihn zu Boden warf. Als er auf dem Beton lag und versuchte, seine zuckenden Muskeln, die ihm nicht mehr gehorchen wollten, unter Kontrolle zu bringen, stellte McGovern sich über ihn.
    »Du hättest die Finger davon lassen sollen, Junge.«
    Beim zweiten Schlag aus der Elektroschockpistole wurde Beck schwarz vor Augen.

12.
    Kapitel
    Ein dröhnender Kopfschmerz brachte Beck wieder zur Besinnung. Es fühlte sich an wie ein Kater, zumindest, bis er das Blut in seinem Mund schmeckte und das Zittern der schmerzenden Muskeln wahrnahm. Allmählich wurde ihm klar, dass seine Hände und Füße gefesselt waren und ein breites Stück Klebeband seinen Mund bedeckte. Stöhnend versuchte er, sich umzudrehen, aber er hatte keine Chance, denn er war in irgendetwas eingeschlossen.
    Was zum Teufel ist das?
    Er warf sich hin und her, doch es brachte ihm nichts, außer, dass der stechende Geruch von Plastik ihn beinahe würgen ließ. Eines der letzten Dinge, die er gesehen hatte, ehe er bewusstlos wurde, war ein Stapel Leichensäcke in der Garage des Bestattungsinstituts gewesen. Unschwer zu erraten, dass er sich jetzt vermutlich in einem von ihnen befand.
    Den Geräuschen nach zu urteilen, befand er sich im hinteren Teil eines Fahrzeugs, womöglich sogar seines eigenen Trucks. Er hörte das Radio in der Fahrerkabine. Irgendetwas rumste bei jedem Schlagloch im Asphalt, aber er kam nicht drauf, was für ein Geräusch das war.
    Ein kalter Schauder kroch ihm über den Rücken. Brachte man ihn irgendwohin, um ihn zu lynchen? Für den Zahltag, von dem McGovern gesprochen hatte, waren nur ein paar übereifrige Säufer aus dem Ort nötig. Ein Seil über einen dicken Ast am Baum, und Denny Beck war einmal. Und wenn der Sheriff versuchte, seine Mörder zu finden, würde es keine Zeugen geben, die bereit waren auszusagen, was sie mit Sadies mordendem Sohn angestellt hatten.
    Beck wand und krümmte sich, bis er zwei Finger in die Nähe des Mundes bekam. Er spannte die Muskeln an und riss sich das Klebeband ab, dann fluchte er vor Schmerz, als seine Lippen aus Protest wie Feuer brannten. Als Nächstes musste er sich der Fesseln entledigen. Wenn er Glück hatte, war er frei, wenn es so weit war, dass sie ihn hängen wollten. Er hatte zwar keine Ahnung, wie er sich einen Lynchmob vom Halse halten sollte, aber er würde nicht einfach so aufgeben.
    Er war noch mit dem Seil an seinen Fußknöcheln beschäftigt, als der Truck langsamer wurde und abbog. Das Reifengeräusch veränderte sich, was bedeutete, dass sie den Highway verlassen hatten und jetzt auf einer der Nebenstraßen unterwegs waren. Das hieß, sie konnten überall sein.
    Schweißgebadet von der Anstrengung brach er beinahe in Jubel aus, als der Knoten an seinen Füßen sich endlich löste. Aus Angst, die Zeit könnte ihm knapp werden, zerrte er hektisch an den Fesseln an seinen Handgelenken und zog mit den Zähnen daran. Er spannte den Kiefer an und zerrte mit den Zähnen am Seil herum.
    Der Truck wurde langsamer und hielt schließlich an. Kurz darauf hörte er, wie die Türen des Aufbaus aufschwangen, und er wusste, dass seine Zeit gekommen war. Beck trat wie wild gegen das Plastik und brüllte seine Wut heraus.
    »Wusste ich es doch, dass du dich befreien würdest«, sagte McGovern.
    »Warum

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