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Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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ging zu den Schauspielern, ein Assistent klebte an seiner Seite. Man konnte diese Spezies immer sofort an ihrem Klemmbrett erkennen, das zwingend dazuzugehören schien.
    »Okay, sehen wir zu, dass wir es in den Kasten kriegen«, befahl der Boss. »In dieser Szene streitet ihr beide euch über euer Rendezvous gestern Abend, und dann rettet Jess dich vor einem Dämon.«
    »Ach, komm, Arnold«, beschwerte sich die Schauspielerin. »Raphael hat mich letzte Woche gerettet und Jess in der Woche davor. Mir gefällt nicht, worauf das hinausläuft. Früher habe ich die Dämonen selbst fertiggemacht.«
    »Die Umfragen zeigen, dass es den weiblichen Zuschauern gefällt, wenn die Jungs dir den Arsch retten«, antwortete der Regisseur. »Außerdem ist es realistischer.«
    Riley musste beinahe würgen. Realistisch? Der will mich wohl auf den Arm nehmen .
    Als Blaze tatsächlich leise zu brummen begann, lächelte sie. Vielleicht war die Schauspielerin doch nicht ganz so hohl in der Birne.
    Die erste Aufnahme ging völlig daneben – Jess verpatze seinen Einsatz. Den geflüsterten Bemerkungen einiger Crewmitglieder zufolge kam das ständig vor.
    Drei weitere Aufnahmen, doch es klappte immer noch nicht richtig. Die Gereiztheit wuchs, und der arme Kerl, der den Dämon spielte, hatte Probleme mit seinem Kostüm, da eine seiner krallenbesetzten Pfoten ständig abfiel.
    Hollywoods Zauber in Bestform . Gut, dass ihre Freunde niemals etwas von dieser Seite der Sendung erfahren würden.
    Sie hatten die vierte Einstellung zur Hälfte geschafft, als einer der Hauptscheinwerfer seinen Geist aufgab, was den Regisseur dazu veranlasste, in den schillerndsten Farben zu fluchen. Offensichtlich kam das nicht allzu häufig vor.
    Riley warf einen prüfenden Blick auf das Nagetier und stellte fest, dass die Ratte ihren Happen fallen gelassen hatte und auf den Hinterpfoten hockte. Witternd spähte sie in die Nacht, die Nase zuckte hektisch. Dann rannte sie mit einem Quieken davon und stürmte zum nächsten Loch.
    Riley ging am Rand des Sets entlang und zog eine Weihwasserkugel und ihr Stahlrohr hervor, während sie sich ihren Weg durch das Gewirr elektrischer Kabel bahnte. Als sie Reynolds Blick auffing, nickte der andere Dämonenfänger ihr zu und begann, in entgegengesetzter Richtung einen riesigen Kreis abzuschreiten. Blaze und Jess bildeten das Zentrum und zankten sich, während sie darauf warteten, dass das Problem mit dem Scheinwerfer geklärt wurde.
    »Kommt schon, Leute, jetzt macht schon«, rief der Regisseur. »Wir müssen diese Szene fertig haben, bevor …«
    Der Scheinwerfer ging wieder an, und Riley bedeckte ihre Augen, um im Dunkeln etwas sehen zu können. Eine Sekunde später hörte sie irgendwo aus der Nähe ein tiefes Fauchen, als ein Dreier aus dem Dunkeln neben einer wackeligen Steinmauer schwerfällig auf sie zu gerannt kam. Er blieb stehen, musterte sein Gegenüber von Kopf bis Fuß und bellte: »Blackthornes Tochter!«
    Das war das wahre Leben.
    Dieses Mal stürzte sich der Dämon mit voller Geschwindigkeit direkt auf sie, so dass die Krallen auf dem Pflaster Funken sprühten. Reynolds sprintete auf sie zu, ein Stahlrohr in der Hand. Sie brauchten nicht lange über die Strategie zu diskutieren, dazu war keine Zeit mehr.
    Der Dreier wurde schneller, die Krallen funkelten im letzten Tageslicht, der Geifer lief ihm über das pelzige Kinn. Zu Rileys Erstaunen baute Reynolds sich zwischen ihr und dem Dämon auf und verpasste ihm einen kräftigen Schlag gegen die linke Schulter, doch das Ungetüm schaffte es, das Rohr zwischen die Klauen zu bekommen, und versuchte, den Fänger gegen seine andere bekrallte Hand zu schleudern.
    Klugerweise ließ Reynolds das Stahlrohr los, und der Dämon warf die Waffe nach ihr. Das Rohr wirbelte durch die Luft, und Riley vollführte eine halbe Drehung, um ihm auszuweichen. Sie schleuderte ihre Kugel, die mitten im Gesicht des Dämons zerbrach. Der Höllendiener heulte auf, machte ein paar Schritte nach vorn und knallte kopfüber zu Boden. Staub und Schmutz wirbelten auf.
    »JA!«, schrie Reynolds und machte mit geballter Faust eine Siegergeste. Er rannte zu seinem Rucksack, kam mit einem Stahlnetz in der Hand zurück, und zusammen stopften sie den Dämon, so schnell es ging, in sein Gefängnis. Sie hatten gerade die Klammern verschlossen, als das Ungetüm sich regte und durchdringend zu jaulen begann.
    »Das war verdammt gute Arbeit«, sagte ihr Kollege. »Du kannst echt gut mit diesen Kugeln

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