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Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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sie angriff?
    Simon runzelte ebenfalls die Stirn. Er fragt sich, ob ich ihm das antun würde .
    »Ich bin der Köder«, sagte sie. Das schien ihr Los im Leben zu sein. »Du kannst besser werfen als ich.«
    Ihr ehemaliger Freund schüttelte den Kopf. »Nein, das übernehme ich.«
    Riley war sprachlos. Nach allem, was zwischen ihnen vorgefallen war, vertraute er ihr? »Simon, du musst nicht …«
    »Ich mache es«, beharrte er. »Du wirst ihn beim ersten Mal treffen. Ich weiß es.«
    Sie war sich dessen gar nicht so sicher.
    »Jetzt macht schon«, rief Harper laut von seinem Versteck hinter einem Müllcontainer aus, hinter dem er und die beiden Neulinge sich verbargen. Wenn irgendetwas schiefging, war ihr Meister der Notfallplan, falls der Dämon die Oberhand gewann. Sein Job war es, das Ding möglichst davon abzuhalten, sie zu verspeisen.
    »Fertig?«, fragte Simon und wog probeweise das Stahlrohr in der linken Hand.
    Als sie widerstrebend nickte, bewegte er sich auf das Biest zu. Nachdem eines dieser Viecher ihn fast umgebracht hätte, war das ausgesprochen mutig von ihm. Simons Finger umklammerten den Beutel mit Hühnerinnereien, und sein Atem ging rasch und keuchend.
    Du kommst fast um vor Angst . Er musste jede quälende Sekunde des Angriffs auf das Tabernakel noch einmal durchleben. Riley ging es auf jeden Fall so. Als Simon den Beutel mit den Innereien hochhob, ließ der Dämon den Abfall fallen und heulte entzückt auf. Von seiner Perspektive aus hatte er sich vom Containern hochgearbeitet zu einem Festmahl aus zwei lebenden Fängern, mit Hühnerinnereien als Vorspeise.
    Sobald Simon die Innereien dem Biest hingeworfen hatte, musste er nicht lange warten, bis der Dämon sich Hals über Kopf auf die Spende stürzte. Mit einem Happs war das Hühnerfleisch verschwunden, und der Dreier begann seinen nächsten Gang zu taxieren, da der noch etwas unerfahren in der Kunst des Fänger-Tötens war. Ein älterer, reiferer Dämon hätte sofort angegriffen.
    Riley wechselte in eine bessere Position, und die Bewegung erregte die Aufmerksamkeit des Dämons.
    »Blackthornes Tochter«, grunzte er. Dann schwenkte sein Laserblick zurück zu ihrem Kollegen, als stünde sie nicht auf seiner Speisekarte. Zum zweiten Mal ignorierte ein Dämon sie und wählte sich stattdessen Simon als Zielscheibe. Lag es daran, dass er wusste, dass Ori ihr Herr war?
    »Frrrresse deine Knochen«, brüllte der Dämon und stürzte sich mit schwerfälligen Bewegungen auf Rileys Fängerkollegen.
    Sie zwang sich, zu warten, bis die Kreatur in ihrer Reichweite war, erst dann schleuderte sie die Kugel mit dem Weihwasser. Sie hatte perfekt gezielt, und das Glas traf den Dreier direkt in die hässliche Fratze. Als die Flüssigkeit ihn berührte, brüllte er vor Schmerz, dann sackte er auf dem Boden in einem Pelzhaufen zusammen.
    Vor Begeisterung und Erleichterung schrie Riley laut auf. Als sie den stinkenden Dämon in eines der Stahlnetze stopften, flüsterte sie: »Du hast mir vertraut. Warum?«
    Simon ließ den Verschluss einrasten, dann suchten seine strahlend blauen Augen ihren Blick. »Weil ich den ersten Schritt aus dieser endlosen Dunkelheit machen musste. Das bedeutet, jemandem zu vertrauen, von dem ich einmal glaubte, er hätte mich verraten.«
    Riley war überwältigt. »Ich hätte das Ding verfehlen können, Simon.«
    »Dieses Risiko musste ich eingehen.«
    Mein Gott .
    Ehe sie etwas darauf erwidern konnte, gesellten Harper und die neuen Jungs sich zu ihnen. Der Meister erklärte genau, was gut gelaufen war und was geschehen wäre, wenn Rileys Kugel den Dreier nicht erwischt hätte. Warum es überlebenswichtig war, jederzeit ein Stahlrohr bei sich zu haben.
    »Hätte es dich wirklich gefressen?«, fragte Fleming mit weit aufgerissenen Augen, als sei er geradewegs in einen Horrorfilm gestolpert.
    »Der verputzt dich in fünfzehn Minuten. Oder noch schneller«, erklärte Harper. »Ihre Klauen sind verdreckt, so dass du, wenn du verletzt wirst, die Wunde auf der Stelle mit Weihwasser behandeln musst. Wenn nicht, fängst du an zu sterben.« Er deutete auf Simon. »Frag Adler, wie sich das anfühlt. Oder Blackthorne. Beide haben das schon ausprobiert.«
    Während Fleming blass wurde, wirkte der andere Lehrling in keiner Weise beunruhigt.
    Harper bemerkte es. »Irgendwelche Fragen dazu, Lambert?«
    »So furchterregend sah dieser Dämon gar nicht aus«, sagte der junge Mann. »Man muss sich schon ziemlich dämlich anstellen, um von so einem Ding in

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