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Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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Stücke gerissen zu werden. Warum verschwenden wir unserer Zeit mit denen? Wieso kümmern wir uns nicht gleich um die richtig großen?«
    Augenblicklich war Simon aufgesprungen und suchte Streit. Als er einen Schritt auf den feixenden Lehrling zumachte, packte Riley ihn am Arm.
    »Nein. Er wird es auf die harte Tour lernen«, sagte sie.
    »Keine Sorge, Lambert, in einem Monat oder so kannst du dein Glück mit einem Dreier versuchen«, sagte Harper und zog die Brauen hoch. »Wenn du dann noch mein Lehrling bist, heißt das.«
    Als das Trio davonging, durchlöcherte Fleming den Meister mit Fragen. Der andere Typ schien sich nicht dafür zu interessieren.
    »Was ist denn mit dem los?«, fragte Simon stirnrunzelnd. Die geröteten Wangen im Gesicht ihres Kollegen hoben sich deutlich von der blassen Haut ab.
    »Er ist ein Superheld. Wenn er keine Angst vor einem Dreier hat, wird er es nicht lange machen.«
    »Danke, dass du mich aufgehalten hast. Ich hätte ihn … na ja …«
    Ihn total zur Schnecke gemacht . Das war nicht der alte Simon, den sie kannte.
    So ungern sie es zugab, aber der neue gefiel ihr besser.

    Sobald Beck die Tür zu seinem Haus aufgestoßen und die Alarmanlage ausgeschaltet hatte, fühlte er sich besser. Wenn er in der Vergangenheit aus Sadlersville zurückgekommen war, hatte er sich immer extrem erleichtert gefühlt. Kein Besuch bei Sadie war jemals schön gewesen, und das entsetzliche Verschwinden der Keneally-Brüder hatte ihn auf Schritt und Tritt verfolgt. Das war jetzt alles vorbei, und zum ersten Mal in seinem Leben fühlte er sich frei.
    Als Erstes holte er sein Kaninchen bei Mrs Merton ab, der Nachbarin nebenan. Sie schwärmte ihm vor, wie sehr es ihr gefallen hatte, auf Rennie aufzupassen, dann sprach sie ihm ihr Beileid wegen seiner Mom aus. Er brachte alles ganz gut hinter sich, dankte ihr und zog sich auf der Suche nach Trost in sein Haus zurück. Nachdem er rasch seine Nachrichten auf dem AB abgehört hatte, setzte er sich auf die Couch, das Kaninchen neben sich. Beck kostete diesen seltenen Moment der Ruhe aus, während ihm der Kopf brummte von den verschiedenen Möglichkeiten, die sich ihm – anders als in der Vergangenheit – boten.
    »Ich stecke fest, Rennie«, sagte er. Obwohl er überzeugt war, dass das ziemlich plemplem war, sprach er oft mit ihm, weil er ihn immer zu verstehen schien. »Pauls Tochter liebt mich. Kannst du das glauben?« Er schüttelte verblüfft den Kopf. »Jetzt muss ich mich entscheiden, was ich mache.«
    Sollte er versuchen, sich ein Leben mit Riley aufzubauen, oder war es besser, sich zurückzuziehen, um nicht erneut verletzt zu werden? Während der ganzen Fahrt zurück nach Atlanta hatte er beide Seiten abgewogen, alle Pros und Contras.
    Als Rennie ihn sachte am Hemd zupfte, um ihn daran zu erinnern, dass er beachtet werden wollte, nahm er das kleine Kaninchen auf den Schoß und streichelte es. Auf seine eigene Weise half es ihm, den richtigen Weg zu finden.
    »Weißt du was, du hast recht. Wir alle verdienen es, geliebt zu werden«, murmelte er.
    Sogar ich .

    Die Location für die Dreharbeiten für Dämonenland war leicht zu finden – Riley musste nur der langen Schlange von Sattelschleppern bis ins Herz der Dämonenhochburg folgen. Es gab eine ganze Reihe davon, einige waren mit Generatoren bestückt, um die Scheinwerfer mit Strom zu versorgen, die den Hollywoodzauber erzeugten. Weiter vorn kam sie an einem Anhänger vorbei, in dem die Toiletten untergebracht waren, dann an einem für die Garderobe. Es war wie eine Ministadt, die jemand mitten in Five Points errichtet hatte.
    Riley wurde von einem Cop angehalten, der gerade dienstfrei hatte und ihre Lizenz als Dämonenfängerin überprüfte. Sobald sie damit durch war, schlenderte sie herum, bis sie Lex Reynolds neben einem mit Kaffee und Kuchen voll beladenen Tisch entdeckte. Reynolds war nicht wie die meisten anderen Dämonenfänger: Mit seiner tiefen Sonnenbräune, dem schulterlangen, blonden Haar und dem Vollbart hätte er glatt als Surfer durchgehen können. Er war einer der netteren Kerle in der Zunft, und Riley freute sich darauf, etwas Zeit mit ihm zu verbringen. Wie jeder andere Fänger würde er sich diese Gelegenheit wahrscheinlich nicht entgehen lassen – nicht, wenn es dafür einen Scheck und freies Essen gab.
    »Riley!«, rief er laut, als sie näher kam, einen halben Donut in der Hand. »Wie war’s in Süd-Georgia?«
    »Denkwürdig«, sagte sie. »Und was ist hier so

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