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Engelsflammen: Band 3 (German Edition)

Engelsflammen: Band 3 (German Edition)

Titel: Engelsflammen: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
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wirbelte herum, und ein schemenhafter Geist seines früheren Ichs stand hinter ihm, mit grauer Haut und schwarzen Augen. Er hielt den Sternenpfeil in der Hand. Sein Profil flimmerte im heißen Wind wie das Bild eines kaputten Fernsehers.
    »Es tut mir leid«, sagte Daniel und packte sein früheres Ich unten an den Flügeln. Als er den Schatten seines Selbst vom Boden hob, fühlte sein Körper sich schwach und unzulänglich an. Seine Finger fanden das ergrauende Portal des Verkünders, durch das beide Daniels gereist waren, kurz bevor der Verkünder zerbrochen war. »Dein Tag wird kommen«, versprach er.
    Dann stieß er sein früheres Ich zurück in den Verkünder.
    Er sah zu, wie die Leere in der heißen Sonne verblasste. Der Körper gab ein lang gezogenes Pfeifen von sich, als er in die Zeit fiel, als stürze er von einer Klippe. Der Verkünder zersplitterte in tausend Stücke und war verschwunden.
    »Was zum Geier war das denn gerade?«, fragte Shelby, während sie Miles auf die Füße half.
    Der Nephilim war totenbleich und starrte auf seine Hände, drehte sie um und untersuchte sie, als habe er sie noch nie zuvor gesehen.
    Daniel wandte sich an Miles. »Danke.«
    Die blauen Augen des Nephilim wirkten zugleich eifrig und verängstigt, als wolle er aus Daniel jede Einzelheit über das, was gerade geschehen war, herausquetschen, ohne sich seine Aufregung anmerken zu lassen. Shelby war sprachlos – ein noch nie da gewesenes Ereignis.
    Bisher hatte Daniel Miles verachtet. Über Shelby, die die Outcasts praktisch direkt zu Luce geführt hatte, war er verärgert gewesen. Aber in diesem Moment unter dem Olivenbaum konnte er verstehen, warum Luce sich mit den beiden angefreundet hatte. Und er war froh darüber.
    In der Ferne wurde ein Horn geblasen. Miles und Shelby machten einen Satz.
    Es war ein Shofar, ein heiliges Widderhorn, das einen langen, nasalen Ton von sich gab – oft dazu benutzt, um Gottesdienste und religiöse Feste anzukündigen. Bis dahin hatte Daniel sich noch nicht richtig umgeschaut, um zu sehen, wo sie waren.
    Sie standen oben auf einem Hügel unter dem Olivenbaum in dem vom Laub gefilterten Licht. Vor ihnen lief der Hügel in ein breites, flaches Tal aus, das braun von den hohen einheimischen Gräsern war, die nie von Menschenhand geschnitten worden waren. Durch die Mitte des Tals zog sich ein grüner Streifen, wo Wildblumen an einem schmalen Fluss wuchsen.
    Östlich vom Flussbett stand eine kleine Gruppe von Zelten nah beieinander vor einem größeren, quadratischen Gebäude aus weißen Steinen mit einem Gitterdach aus Holz. Die Töne der Shofar mussten aus diesem Tempel gekommen sein.
    Eine Reihe von Frauen in bunten, knöchellangen Umhängen ging in den Tempel hinein, während andere herauskamen. Sie trugen Tonkrüge und Bronzetabletts mit Speisen, wie zur Vorbereitung eines Festmahls.
    »Oh«, sagte Daniel laut, während ihn eine tiefe Schwermut überkam.
    »Oh was?«, fragte Shelby.
    Daniel ergriff die Kapuze von Shelbys Tarn-Sweatshirt. »Wenn ihr hier nach Luce sucht, werdet ihr sie nicht finden. Sie ist tot. Sie ist vor einem Monat gestorben.«
    Miles hätte sich beinahe verschluckt.
    »Du meinst die Luce aus diesem Leben«, sagte Shelby. »Nicht unsere Luce. Richtig?«
    »Unsere Luce – meine Luce – ist auch nicht hier. Sie wusste nicht, dass dieser Ort existiert, also würden ihre Verkünder sie auch nicht hierher bringen. Und eure Verkünder auch nicht.«
    Shelby und Miles blickten sich an. »Du sagst, du suchst nach Luce«, begann Shelby, »aber warum bist du überhaupt noch hier, wenn du weißt, dass Luce es nicht ist?«
    Daniel sah an ihnen vorbei hinunter ins Tal. »Ich muss hier noch etwas erledigen.«
    »Wer ist das ?«, fragte Miles und zeigte auf eine Frau in einem langen weißen Kleid. Sie war groß und schlank, mit rotem Haar, das im Sonnenlicht schimmerte. Ihr Kleid war tief ausgeschnitten und zeigte viel goldbraune Haut. Sie sang eine leise, schöne Melodie, ein neckisches Lied, das sie kaum hören konnten.
    »Das ist Lilith«, sagte Daniel langsam. »Sie soll heute heiraten.«
    Miles ging ein paar Schritte einen Pfad hinunter, der von dem Olivenbaum ins Tal führte, wo der Tempel stand, als wolle er es sich genauer anschauen.
    »Miles, warte!« Shelby rannte ihm hinterher. »Das ist hier nicht so wie damals in Las Vegas. Das hier ist eine verdammt … andere Zeit oder sonst was. Du kannst nicht einfach eine heiße Braut sehen und zu ihr hinspazieren, als würde dir hier

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