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Engelsflammen: Band 3 (German Edition)

Engelsflammen: Band 3 (German Edition)

Titel: Engelsflammen: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
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verbundene Inkarnationen einer Seele wieder zu trennen, bestand darin, den Körper zu töten. Vom Käfig des Leibes befreit, löste die Seele den Rest dann alleine. Aber sich selbst zu töten war für einen Unsterblichen unmöglich. Es sei denn …
    Der Sternenpfeil.
    Daniel hatte den Pfeil in Grönland an sich gerissen, wo er am Rand des Feuers der Engel im Schnee gelegen hatte. Gabbe hatte ihn als symbolischen Schutz mitgebracht, und sie hatte nicht damit rechnen können, dass Daniel mit seinem früheren Ich verschmelzen und ihn stehlen würde.
    Hatte er wirklich gedacht, er könnte die stumpfe Silberspitze einfach über seine Brust ziehen und seine Seele spalten, sodass sein früheres Ich in die Zeit zurückgeschleudert wurde?
    Dumm.
    Nein. Die Wahrscheinlichkeit war zu groß, dass er einen Fehler machte, dass er scheiterte und seine Seele versehentlich tötete, anstatt sie zu spalten. Daniels irdische Tarnung, dieser langweilige Körper, würde ewig auf Erden wandeln und nach seiner verlorenen Seele suchen, um sich dann mit dem Nächstbesten zu begnügen: Luce. Er würde sie bis in den Tod hinein verfolgen und vielleicht darüber hinaus.
    Was Daniel brauchte, war ein Partner. Was er brauchte, konnte er nicht bekommen.
    Er ächzte, rollte sich auf den Rücken und blinzelte in die grelle Sonne am Himmel.
    »Siehst du?«, fragte von oben eine Stimme. »Ich habe dir doch gesagt, dass wir hier richtig sind.«
    »Ich verstehe nicht, warum das« – eine andere Stimme, die eines Jungen diesmal – »beweisen soll, dass wir überhaupt etwas richtig machen.«
    »Ach, komm schon, Miles. Dein Streit mit Daniel soll uns bei der Suche nach Luce nicht aufhalten. Er weiß doch sicher, wo sie ist.«
    Die Stimmen kamen näher. Daniel öffnete die Augen einen Spaltbreit und sah gegen die Sonne einen Arm, der sich nach ihm ausstreckte.
    »Hallo, du. Brauchst du Hilfe?«
    Shelby. Eine Nephilim und Luce’ Freundin von der Shoreline.
    Und Miles. Der, den sie geküsst hatte.
    »Was macht ihr zwei denn hier?« Daniel setzte sich ruckartig auf und wies Shelbys Hand zurück. Er rieb sich die Stirn und schaute hinter sich – er war gegen den grauen Stamm eines Olivenbaums gestoßen.
    »Was denkst du wohl, was wir hier tun? Wir suchen nach Luce.« Shelby starrte auf Daniel hinab und rümpfte die Nase. »Was ist los mit dir?«
    » Nichts .« Daniel versuchte aufzustehen, aber ihm war so schwindelig, dass er sich schnell wieder hinlegte. Von der Verschmelzung – vor allem davon, seinen früheren Körper in ein anderes Leben zu zerren – war ihm übel geworden. Er kämpfte gegen seine Vergangenheit an, warf sich von innen dagegen und schürfte sich die Seele an den Knochen und der Haut auf. Er wusste, dass die Nephilim spüren konnten, dass mit ihm etwas Unaussprechliches geschehen war. »Geht nach Hause, Eindringlinge. Wessen Verkünder habt ihr benutzt, um hierher zu kommen? Wisst ihr, wie viel Ärger ihr bekommen könntet?«
    Plötzlich glänzte unter seiner Nase etwas Silbernes auf.
    »Bring uns zu Luce.« Miles hielt einen Sternenpfeil an Daniels Hals. Der Schirm seiner Baseballkappe verbarg seine Augen, aber um seinen Mund zuckte es.
    Daniel war sprachlos. »Du – du hast einen Sternenpfeil.«
    »Miles!«, flüsterte Shelby grimmig. »Was machst du mit diesem Ding? «
    Die stumpfe Spitze des Pfeils zitterte. Miles war offensichtlich nervös . »Du hast sie im Garten liegen lassen, nachdem die Outcasts gegangen waren«, sagte er zu Daniel. »Cam hat sich einen genommen, und in dem ganzen Durcheinander hat niemand gemerkt, dass ich den hier aufgehoben habe. Dann bist du hinter Luce hergejagt. Und wir sind hinter dir her.« Er wandte sich an Shelby. »Ich dachte, wir könnten ihn vielleicht brauchen. Zur Selbstverteidigung.«
    »Wage es nicht, ihn zu töten«, sagte Shelby zu Miles. »Du bist ein Idiot.«
    »Nein«, warf Daniel ein und richtete sich dabei ganz langsam auf. »Ist schon gut.«
    Seine Gedanken überschlugen sich. Wie standen die Chancen? Er hatte bisher nur ein einziges Mal gesehen, wie es gemacht wurde. Daniel war kein Experte, was die Verschmelzung mit seinem früheren Ich betraf. Aber seine Vergangenheit wand sich in ihm – er konnte so nicht weitermachen. Es gab nur eine Lösung. Miles hielt sie in der Hand.
    Aber wie konnte er den Jungen dazu bringen, ihn anzugreifen, ohne alles zu erklären? Und konnte er den Nephilim trauen?
    Daniel rutschte zurück, bis er an dem Baumstamm lehnte. Er richtete sich daran auf und

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