Engelsflammen: Band 3 (German Edition)

Titel: Engelsflammen: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate

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So wie er wahrhaft ist.« Ihre Stimme zitterte. »Er war so schön.«
    »Ach das .« Bill warf verärgert den Kopf in den Nacken.
    »Ich habe ihn erkannt . Ich denke, ich habe ihn schon früher gesehen.«
    »Glaube ich nicht.« Bill hüstelte. »Das war das erste und letzte Mal, dass du die Möglichkeit hattest, ihn so zu sehen. Du hast ihn gesehen, und dann bist du gestorben. Das geschieht, wenn ein Sterblicher einen Engel in all seiner Herrlichkeit erblickt. Sofortiger Tod. Verbrannt von der Schönheit des Engels.«
    »Nein, so war es nicht.«
    »Du hast gesehen, was mit allen anderen geschehen ist. Puff. Tot.« Bill ließ sich neben sie fallen und tätschelte ihr Knie. »Warum denkst du wohl, dass die Maya danach mit Feueropfern angefangen haben? Ein benachbarter Stamm hat die verkohlten Überreste gefunden und musste es irgendwie erklären.«
    »Ja, sie sind sofort in Flammen aufgegangen. Aber ich habe länger gelebt.«
    »Zwei Sekunden länger? Weil du dich abgewandt hattest? Herzlichen Glückwunsch.«
    »Du irrst dich. Und ich weiß, dass ich das schon einmal gesehen habe.«
    »Du hast vielleicht schon seine Flügel gesehen. Aber dass Daniel seine menschliche Tarnung fallen lässt und dir seine wahre Gestalt als Engel zeigt? Das bringt dich jedes Mal um.«
    »Nein.« Luce schüttelte den Kopf. »Du sagst, er könne mir niemals zeigen, wer er wirklich ist?«
    Bill zuckte die Achseln. »Nicht, ohne dich und jeden in deiner Nähe einzudampfen. Was denkst du wohl, warum Daniel ständig so vorsichtig ist, wenn er dich küsst? Seine Herrlichkeit scheint verdammt hell, wenn ihr beiden wild rummacht.« Luce hatte das Gefühl, sich kaum auf den Beinen halten zu können. »Sterbe ich deshalb manchmal, wenn wir uns küssen?«
    »Bitte einen donnernden Applaus für unsere Luce, Leute!«, sagte Bill höhnisch.
    »Aber was ist mit all diesen anderen Malen, wenn ich sterbe, bevor wir uns küssen, bevor …«
    »Bevor du auch nur eine Chance hattest zu sehen, wie stressig eure Beziehung werden könnte?«
    »Halt den Mund.«
    »Ehrlich, wie oft musst du dieselbe Handlung sehen, bis du begreifst, dass sich niemals irgendetwas ändern wird?«
    »Irgendetwas hat sich geändert«, widersprach Luce. »Das ist der Grund, warum ich auf dieser Reise bin, der Grund, warum ich noch lebe. Wenn ich ihn nur wiedersehen könnte – alles, was ihn ausmacht –, weiß ich, dass ich damit umgehen könnte.«
    »Du kapierst es nicht.« Bills Stimme wurde lauter. »Du redest über diese Sache in ziemlich weltlichen Begriffen.« Als er sich weiter ereiferte, flog Speichel von seinen Lippen. »Dies ist deine große Stunde und du kannst damit ganz offensichtlich nicht umgehen.«
    »Warum bist du plötzlich so wütend?«
    »Deshalb! Deshalb.« Er ging auf dem Vorsprung auf und ab und knirschte mit den Zähnen. »Hör mir zu: Daniel ist dieses eine Mal ein Ausrutscher passiert, er hat sich selbst gezeigt, aber das tut er nie wieder. Niemals. Er hat seine Lektion gelernt. Jetzt hast du auch eine gelernt: Ein Sterblicher kann die wahre Gestalt eines Engels nicht anschauen, ohne zu sterben.«
    Luce wandte sich von ihm ab und wurde jetzt selbst immer wütender. Vielleicht änderte sich Daniel nach diesem Leben in Chichén Itzá, vielleicht würde er in Zukunft vorsichtiger werden. Aber was war mit der Vergangenheit?
    Sie näherte sich dem Rand des Vorsprungs und schaute in die gewaltige, klaffende Schwärze, die sich oben ins unbekannte Dunkel grub.
    Bill schwebte über ihr und umkreiste ihren Kopf, als versuche er hineinzugelangen. »Ich weiß, was du denkst, und du wirst am Ende nur enttäuscht werden.« Er flog dicht an ihr Ohr heran und flüsterte: »Oder Schlimmeres.«
    Egal, was er sagte, er konnte sie nicht aufhalten. Wenn es einen früheren Daniel gab, der noch unachtsam war, dann würde Luce ihn finden.

Sechzehn
    Trauzeuge
    J ERUSALEM , I SRAEL , 27. N ISAN 2760 (ungefähr 1. April, 1000 vor unserer Zeitrechnung)
    Daniel war nicht ganz er selbst.
    Er war noch immer ein Teil des Körpers, mit dem er an den dunklen Fjorden Grönlands verschmolzen war. Er versuchte, das Tempo zu drosseln, als er den Verkünder verließ, aber sein Schwung war zu groß. Völlig aus dem Gleichgewicht gebracht, schoss er aus der Dunkelheit heraus und rollte über steinige Erde, bis sein Kopf gegen etwas Hartes stieß, und blieb bewegungslos liegen.
    Die Verschmelzung mit seinem früheren Ich war ein Riesenfehler gewesen.
    Die einfachste Methode, um zwei miteinander