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Engelsflammen: Band 3 (German Edition)

Engelsflammen: Band 3 (German Edition)

Titel: Engelsflammen: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
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alle Ewigkeit so bleiben wird.« Daniel schüttelte den Kopf. »Alles fließt. Ich war mit Cam zu Anbeginn der Zeit zusammen und ich werde ihm in der Endzeit beistehen.«
    Shelby zog ungläubig die Augenbrauen hoch. »Du denkst, dass Cam noch mal die Seite wechseln wird? Dass er die helle Seite wiedersieht?«
    Daniel machte Anstalten aufzustehen. »Nichts bleibt, wie es ist.«
    »Was ist mit deiner Liebe zu Luce?«, fragte Miles.
    Daniel hielt in der Bewegung inne. »Die verändert sich auch. Luce wird nach dieser Erfahrung anders sein. Ich hoffe nur …« Er schaute auf Miles hinab, der noch immer am Ufer saß, und Daniel wurde klar, dass er Miles nicht hasste. Auf ihre leichtsinnige, idiotische Art und Weise hatten die Nephilim versucht zu helfen.
    Zum ersten Mal konnte Daniel wahrheitsgemäß sagen, dass er keine Hilfe mehr brauchte, er hatte von jedem seiner früheren Ichs stets alle Hilfe bekommen, die er benötigt hatte. Jetzt war er endlich bereit, Luce einzuholen.
    Warum stand er dann noch hier?
    »Es wird Zeit, dass ihr zwei nach Hause geht«, erklärte er und half erst Shelby, dann Miles auf die Füße.
    »Nein«, widersprach Shelby und nahm die Hand von Miles. Er drückte ihre Hand. »Wir haben einen Pakt geschlossen. Wir gehen nicht eher zurück, bis wir wissen, dass sie …«
    »Es wird nicht lange dauern«, unterbrach Daniel sie. »Ich denke, ich weiß, wo ich sie finden kann, und dorthin könnt ihr beide nicht mit.«
    »Komm schon, Shel.« Miles löste bereits den Schatten ab, den der Olivenbaum am Flussufer warf. Der Schatten sammelte sich in seinen Händen, wirbelte darin herum und sah für einen Moment unhandlich aus, wie Ton, der von der Töpferscheibe zu fliegen droht. Aber dann bändigte Miles den Schatten und zog ihn zu einem beeindruckend großen schwarzen Portal auseinander. Er drückte den Verkünder sachte auf und bedeutete Shelby, als Erste hindurchzutreten.
    »Du hast den Bogen langsam raus.« Daniel hatte seinen eigenen zitternden Verkünder aus dem Schatten seines Körpers beschworen.
    Da die Nephilim nicht aufgrund ihrer eigenen früheren Erfahrungen hier waren, würden sie von Verkünder zu Verkünder springen müssen, um in ihre Zeit zurückzukehren. Das würde schwierig werden, und Daniel beneidete sie nicht um ihre Reise, aber er beneidete sie dennoch, weil sie nach Hause gingen.
    »Daniel.« Shelby streckte den Kopf aus dem Verkünder. Durch die Schatten sah ihr Körper verzerrt und dunkel aus. »Viel Glück.«
    Sie und Miles winkten, dann traten die beiden in den Verkünder. Der Schatten zog sich immer mehr zusammen, bis er zu einem Punkt geschrumpft war und verschwand.
    Daniel sah es nicht. Er war bereits fort.

    Kalter Wind nagte an ihm.
    Er rannte durch den Verkünder, schneller, als er je zuvor gereist war. Er hätte nie gedacht, dass er diesen Ort und diese Zeit je wiedersehen würde.
    »He«, rief eine Stimme. Sie war heiser und schroff und der Sprecher schien direkt neben Daniel zu sein. »Immer schön langsam, ja?«
    Daniel wich vor der Stimme zurück. »Wer bist du?«, rief er in die unsichtbare Dunkelheit. »Gib dich zu erkennen.«
    Als nichts vor ihm erschien, entfaltete Daniel seine gewellten weißen Flügel – um den Eindringling in seinem Verkünder zur Rede zu stellen, und auch, um sein Tempo zu drosseln. Seine Flügel erhellten den Verkünder mit ihrem Schein, und Daniel spürte, wie seine Anspannung ein wenig nachließ.
    Voll ausgestreckt nahmen seine Flügel die ganze Breite des Tunnels ein. Die empfindlichste Stelle waren die schmalen Spitzen; als sie über die feuchten Wände des Verkünders strichen, überkam Daniel ein unbehagliches, klaustrophobisches Gefühl.
    Vor sich in der Dunkelheit konnte er allmählich eine Gestalt erkennen.
    Zuerst die Flügel: klein und hauchdünn. Dann dunkelten die Farben des Körpers gerade so viel nach, dass Daniel sehen konnte, dass er den Verkünder mit einem kleinen, b leichen Engel teilte. Daniel kannte ihn nicht. Die Züge des Engels waren sanft und unschuldig wie die eines Babys. Bei jedem Schlag von Daniels Flügeln wehte ihm in dem engen Tunnel das feine blonde Haar über die silbrigen Augen. Er sah so jung aus, aber er war natürlich genauso alt wie Daniel und die anderen Engel.
    »Wer bist du?«, fragte Daniel wieder. »Wie bist du hier hereingekommen? Gehörst du zur Waage?«
    »Ja.« Trotz seines unschuldigen, kindlichen Äußeren war die Stimme des Engels tief und heiser. Er griff kurz hinter sich, und Daniel

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