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Engelsflammen: Band 3 (German Edition)

Engelsflammen: Band 3 (German Edition)

Titel: Engelsflammen: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
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hingezogen fühlen. Du wirst über ihn hinwegkommen und neu anfangen. Wahrscheinlich irgendeinen langweiligen Schatz heiraten und zwölf Kinder kriegen.«
    »Nein.«
    »Du und Daniel, ihr wäret frei von dem Fluch, den du so verabscheust. Frei. Hörst du? Er könnte auch neu anfangen und glücklich sein. Willst du nicht, dass Daniel glücklich ist?«
    »Aber Daniel und ich …«
    »Daniel und du, ihr wäret nichts. Es ist eine harte Realität, gut, schön. Aber denk doch mal darüber nach: Du müsstest ihm nicht länger wehtun. Werde erwachsen, Luce. Das Leben besteht nicht nur aus Teenager-Liebe.«
    Luce öffnete den Mund, wollte aber nicht hören, wie ihre Stimme brach. Ein Leben ohne Daniel war unvorstellbar. Aber genauso unvorstellbar war es, in ihr gegenwärtiges Leben zurückzukehren und zu versuchen, mit Daniel zusammen zu sein, nur damit es sie endgültig tötete. Sie hatte sich solche Mühe gegeben, einen Weg zu finden, um diesen Fluch zu brechen, aber sie hatte immer noch keine Lösung gefunden. Vielleicht war das der Weg. Es klang jetzt erst einmal schrecklich, aber wenn sie in ihr Leben zurückkehrte und Daniel nicht einmal kannte, würde sie ihn auch nicht vermissen. Und er würde sie nicht vermissen. Vielleicht wäre das besser. Für sie beide.
    Nein. Sie waren Seelengefährten. Und Daniel gab ihrem Leben viel mehr als nur seine Liebe. Arriane, Roland und Gabbe. Selbst Cam. Sie alle hatten ihr geholfen, viel über sich selbst zu lernen – was sie wollte, was sie nicht wollte, wie sie sich selbst behaupten konnte. Sie war erwachsen und ein besserer Mensch geworden. Ohne Daniel wäre sie nie auf die Shoreline gegangen, hätte niemals in Shelby und Miles wahre Freunde gefunden. Wäre sie überhaupt auf die Sword & Cross gegangen? Wo würde sie bloß sein? Wer würde sie sein?
    Konnte sie eines Tages ohne ihn glücklich sein? Sich in jemand anderen verlieben? Sie konnte den Gedanken daran nicht ertragen. Ein Leben ohne Daniel klang düster und farblos – bis auf einen Lichtblick, zu dem Luce immer wieder zurückkehrte:
    Was, wenn sie ihm nie wieder wehtun musste?
    »Mal angenommen, ich möchte es doch in Erwägung ziehen.« Luce brachte kaum ein Flüstern zustande. »Nur um mal darüber nachzudenken. Wie funktioniert das überhaupt?«
    Bill griff hinter sich und zog langsam etwas Langes und Silbernes aus einem winzigen schwarzen Gurt an seinem Rücken. Es war ihr bisher gar nicht aufgefallen. Er hielt einen matten silbernen Pfeil mit flacher Spitze in der Hand, den sie sofort erkannte.
    Dann lächelte er. »Hast du schon mal einen Sternenpfeil gesehen?«

Achtzehn
    Falsche Anweisungen
    J ERUSALEM , I SRAEL , 27. N ISAN 2760
    »Du bist also gar kein so schlechter Kerl?«, sagte Shelby zu Daniel.
    Sie saßen am grünen Ufer des alten Flussbettes in Jerusalem und blickten zum Horizont, wo sich soeben die zwei gefallenen Engel voneinander getrennt hatten. Ein winziger Hauch eines goldgefärbten Lichtes hing am Himmel, wo Cam soeben entlanggeflogen war, und die Luft begann ein wenig nach faulen Eiern zu riechen.
    »Natürlich nicht.« Daniel tauchte die Hand in das kühle Wasser. Seine Flügel und seine Seele fühlten sich immer noch heiß an, nachdem er zugesehen hatte, wie Cam seine Entscheidung getroffen hatte. Wie einfach sie für ihn gewesen zu sein schien. Wie leicht und wie schnell.
    Und alles wegen eines gebrochenen Herzens.
    »Es ist nur so, dass Luce völlig fertig war, als sie herausfand, dass du mit Cam diesen Waffenstillstand geschlossen hast. Keiner von uns konnte es verstehen.« Shelby sah Miles an, damit er es bestätigte. »Stimmt’s?«
    »Wir dachten, dass du ihr etwas verheimlichst.« Miles nestelte an seiner Baseballkappe. »Wir wissen von Cam nur, dass er angeblich durch und durch böse ist.«
    Shelby machte Krallen mit ihren Fingern. »Mit Zisch! Und Knurr! u nd so was in der Art.«
    »Es gibt nur wenige Seelen, die durch und durch gut oder böse sind«, bemerkte Daniel, »egal ob im Himmel, in der Hölle oder auf Erden.« Er wandte sich ab und schaute hoch zum Himmel im Osten, auf der Suche nach einem Anflug von Silberstaub, den Daniel hinterlassen haben könnte, als er seine Flügel entfaltete und davonflog. Doch da war nichts.
    »Tut mir leid«, sagte Shelby, »aber es ist echt merkwürdig, sich euch als Brüder vorzustellen.«
    »Wir waren einmal alle eine Familie.«
    »Ja, gut, aber vor einer Ewigkeit .«
    »Du denkst, nur weil etwas einige Tausend Jahre lang besteht, dass es für

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