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Engelsflammen: Band 3 (German Edition)

Engelsflammen: Band 3 (German Edition)

Titel: Engelsflammen: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
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kämpfen, sie noch für Hunderte weitere Jahre zu lieben, dem Schmerz und dem Elend, die sie mitangesehen hatte, bis in die Gegenwart hinein zu trotzen.
    Es stand nicht im Stück, aber Luce konnte sich nicht bremsen: Sie packte Daniel und küsste ihn.
    Sie erwartete, dass er versuchen würde, sie abzuhalten, aber stattdessen riss er sie in die Arme und erwiderte ihren Kuss. Er war hart und leidenschaftlich, und Daniel reagierte er mit solcher Intensität, dass Luce sich fühlte, als würden sie fliegen, obwohl sie wusste, dass ihre Füße fest auf dem Boden standen.
    Einen Moment herrschte Schweigen im Publikum. Dann begannen die Leute zu brüllen und zu johlen. Jemand warf einen Schuh nach Daniel, aber er ignorierte es. Seine Küsse sagten Luce, dass er ihr glaubte, dass er die Tiefe ihrer Liebe verstand, aber sie wollte ganz sicher sein.
    »Ich werde dich immer lieben, Daniel.« Nur schien das nicht richtig zu klingen – oder nicht ganz richtig. Sie musste es ihm verständlich machen, und zur Hölle mit den Konsequenzen. Wenn sie die Geschichte veränderte, dann war es nun mal so. »Ich werde immer dich wählen. « Ja, das war das Wort. »In jedem einzelnen Leben werde ich dich wählen. Genauso, wie du immer mich gewählt hast. Für alle Ewigkeit.«
    Seine Lippen öffneten sich. Glaubte er ihr? Wusste er es bereits? Es war eine Wahl, eine uralte, tief verwurzelte Wahl, die über alles hinausging, wessen Luce fähig war. Etwas Machtvolles stand dahinter. Etwas Schönes und …
    Schatten begannen in dem Schnürboden über ihnen zu kreiseln. Hitze lief durch ihren Körper und ließ sie zucken, während sie verzweifelt auf die feurige Erlösung wartete, von der sie wusste, dass sie kommen würde.
    Daniels Augen blitzten vor Schmerz auf. »Nein«, wisperte er. »Bitte, geh noch nicht.«
    Irgendwie traf es sie beide immer überraschend.
    Als der Körper ihres früheren Ichs in Flammen aufging, glaubte Luce Kanonendonner zu hören, aber sie war sich nicht sicher. Von dem grellen Licht verschwamm ihr alles vor den Augen, und sie wurde weit nach oben und aus Lucindas Körper geschleudert, in die Luft, in die Dunkelheit.
    »Nein!«, rief sie, als sich die Wände des Verkünders um sie schlossen. Zu spät.
    »Was ist denn nun schon wieder los?«, fragte Bill.
    »Ich war noch nicht bereit. Ich weiß, dass Lucinda sterben musste, aber ich – ich war einfach …« Sie war kurz davor gewesen, zu verstehen, warum sie sich für Daniel entschieden hatte. Und jetzt waren diese letzten Augenblicke mit Daniel zusammen mit ihrem früheren Ich in Flammen aufgegangen.
    »Nun, es gab nicht mehr zu sehen«, erwiderte Bill. »Nur das Übliche, wenn ein Gebäude Feuer fängt: Rauch, lodernde Flammen, schreiende Menschen, die auf die Ausgänge zuströmen und die weniger Glücklichen niedertrampeln – du verstehst schon. Das Globe ist bis auf die Grundmauern niedergebrannt.«
    »Was?«, fragte sie. Ihr war übel. »Ich habe das Feuer im Globe ausgelöst?« Das berühmteste Theater in der eng lischen Geschichte niedergebrannt zu haben, würde im Lau f der Zeiten sicher nicht folgenlos bleiben.
    »Oh, bilde dir ja nichts ein. Es wäre ohnehin passiert. Wenn du nicht in Flammen aufgegangen wärst, hätte die Kanone auf der Bühne danebengeschossen und das ganze Gebäude in Schutt und Asche gelegt.«
    »Das ist so viel bedeutender als Daniel und ich. All die Menschen …«
    »Hör mal, Mutter Teresa, an diesem Abend ist niemand gestorben … außer dir. Es wurde noch nicht einmal jemand verletzt. Erinnerst du dich an diesen Betrunkenen, der dich aus der dritten Reihe so lüstern angeglotzt hat? Seine Hosen haben Feuer gefangen. Das ist das Schlimmste, was passiert ist. Fühlst du dich jetzt besser?«
    »Eigentlich nicht. Überhaupt nicht.«
    »Wie wär’s damit: Du bist nicht hier, um deinen Berg von Schuldgefühlen zu vergrößern. Oder die Vergangenheit zu ändern. Es gibt ein Textbuch und du hast deine Auftritte und deine Abgänge.«
    »Ich war noch nicht bereit für meinen Abgang.«
    »Warum nicht? Heinrich VIII . ist sowieso ätzend.«
    »Ich wollte Daniel Hoffnung schenken. Er sollte wissen, dass ich mich immer für ihn entscheiden, dass ich immer ihn lieben werde. Aber Lucinda starb, bevor ich mir sicher sein konnte, dass er es verstanden hat.« Sie schloss die Augen. »Seine Hälfte unseres Fluches ist viel schlimmer als meine.«
    »Das ist doch gut, Luce!«
    »Wie meinst du das? Das ist schrecklich!«
    »Ich meine dieses kleine Juwel

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