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Engelsgesang

Engelsgesang

Titel: Engelsgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.A. Urban
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Matratze. Und sein Kopf schwebte irgendwo oben an der Zimmerdecke.
    „Genieße“, flüsterte sie. „Das hat heute doch schon einmal funktioniert.“ Ihre Lippen wanderten über seinen Hals, Nacken über seine Brust. Ihre geschickten Finger begannen, seine Hose zu öffnen.
    Ángel fühlte sich unfähig, die Entscheidung zu treffen, ob das, was sie mit ihm tat, ihm gefiel. Irgendwie gefiel es ihm ja … die Empfindungen, die sie mit ihrem Tun hervorrief, waren wunderbar. Aber er konnte sich nicht entscheiden, ob der Umstand, in wessen Gegenwart sie es tat, ihm zusagte. Vorhin im Kino war es etwas anderes gewesen, da war es dunkel, und sie waren mehr oder weniger allein. Doch jetzt …
    Biggis flüsternde Stimme lenkte ihn von diesen Gedanken ab: „Probier mal, es wird die störenden Gedanken vertreiben.“ Sie hielt ihm den Joint an die Lippen.
    Dieses Mal musste er nicht husten. Irgendwie breitete sich in seinem Körper sogar ein warmes Wohlgefühl aus. Seine Hände glitten wie von selbst über Biggis weiche Haut, während eine sanfte Trägheit ihn einhüllte. Er schloss die Augen. Ein Schauder überlief ihn, als Biggi ihn mit dem Mund zu verwöhnen begann. Ihre Bemühungen waren sanft und fordernd zugleich.
    Er hielt die Augen fest geschlossen, denn er wollte das Gefühl, das sie ihm bescherte, genießen. Doch zusehen wollte er ihr dabei nicht. Entspannt lag er in den Kissen und ließ sich von der Welle der Erregung davon tragen.
    Biggi stöhnte auf, ihre Fingernägel krallten sich in Ángels Hüften und kurz geriet sie aus dem Takt.
    Ein Geräusch, das an das rhythmische Aufeinander klatschen von Händen erinnerte, veranlasste Ángel die Augen wieder zu öffnen. Sein Blick fiel auf Martins muskulösen Oberkörper. Seine Hände lagen auf den Hüften des Mädchens, während er sie von hinten nahm. Kraftvoll bewegte er sich in ihr vor und zurück. Das dunkle Haar hing ihm wirr in sein vor Erregung verzerrtes Gesicht.
    Ángel beobachtete fasziniert diesen aufreizenden Anblick. Das filigrane Muster auf Martins Haut schien sich durch die Anspannung der Muskeln zu winden. Mit einem imponierenden Schwung warf Martin sein langes Haar zurück.
    Ángel war es unmöglich, den Blick zu lösen. Obwohl es ihm unangenehm war, Martin bei so einem intimen Moment zu beobachten, konnte er nicht anders. Er saugte jede Bewegung des Anderen, jede Regung seiner Mimik in sich auf.
    … und dann geschah das Unfassbare … Martin öffnete seine Augen … strahlend blau bohrten sie sich in Ángels, ließen ihn nicht mehr los, raubten ihm den Atem. Während er sich von diesem Blickkontakt regelrecht gelähmt fühlte, fickte Martin ungerührt weiter.
    Eine unbekannte Gier sprang Ángel wie ein wildes Tier an. Als sich der Körper des anderen verkrampfte und dessen Gesicht anzeigte, dass er kam, schlug auch über ihm die gewaltige Welle eines Orgasmus’ zusammen und zog ihn in die Tiefe. Ein Strudel verwirrend bunter Farben erfasste ihn, drohte ihn in eine schwarze Ohnmacht zu ziehen. Doch da waren diese blaue Augen, Martins Augen, die ihn gnadenlos festhielten und vor dem Ertrinken retteten.

24.
    24.
     
    „Was ist denn los, Angel? Bleib doch mal stehen.“ Martin rannte neben Ángel her. Die Ketten an seiner Hose gaben ein Klirren von sich, das in der lauen Nacht widerhallte.
    „Ich muss einfach weg!“
    Martin sah ihn fragend an, während er versuchte, Schritt zu halten. „Ich versteh dich nicht …“
    „Ich weiß nicht, ob das alles eine gute Idee war … Aber das ist ja nicht dein Problem, du musst mich nicht verstehen.“ Ángel lief weiter, ohne sich umzudrehen.
    „Nein, es ist nicht mein Problem, verstehen will ich es trotzdem. Angel, bitte, erklär es mir.“ Martin blieb stehen „Du sahst vorhin nicht so aus, als ob du leiden würdest. Der Abend hat dir doch gefallen. Das was wir getan haben, hat dir doch gefallen …“
    Auch Ángel war stehen geblieben. Trotz der Dunkelheit konnte Martin erkennen, dass er errötete.
    „Es hat mir ja auch gefallen … irgendwie … aber … aber es war nicht richtig!“
    „Was soll daran nicht richtig gewesen sein?“ Martin sah ihn verständnislos an. „Fandest du’s nicht geil?“
    „Ja, schon … aber ich hatte mir das die ganze Zeit anders vorgestellt …“
    „Wie, anders? Wie soll es deiner Meinung nach zu Dritt denn sonst sein?“
    Ángel hatte seinen Blick auf den Boden geheftet und schien sich vor Verlegenheit zu winden. „Du würdest nur lachen, wenn ich dir das jetzt

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