Engelsgesang
unverrichteter Dinge zu seiner Gruppe zurückgekehrt und seine Laune war ins bodenlose gesunken. Weder die Musik, noch Karins Avancen konnten ihn aufheitern. Mürrisch, seine Hände in den Hosentaschen vergraben, stand er da und fühlte sich verarscht. Er hätte die Karte verkaufen sollen, schimpfte er leise. Er hätte sich von dem Gewinn etwas Nettes kaufen können und hätte hier nicht dumm rumstehen und warten müssen.
Wieso nur hatte er immer wieder das Gefühl, sich bei diesem Typen entschuldigen zu müssen? Es war ihm doch sonst auch egal, was die Leute von ihm dachten. Wieso nur bei ihm nicht?
Karin schien seine Niedergeschlagenheit gespürt zu haben. „Wollen wir ein bisschen raus, an die frische Luft? Du wolltest doch dein Beltane Ritual mit mir nachholen“, hatte sie ihm zugeflüstert und ohne erkennbaren Widerstand nach draußen geführt.
Drinnen war eine aufgeheizte, schwüle Atmosphäre gewesen, doch draußen war es, trotz der kühleren Luft, nicht besser - Karin wusste dafür zu sorgen. Sie fasste nach seiner Hand und führte sie unter ihren kurzen Rock, so dass er die blanke Haut über ihren halterlosen Strümpfen spüren konnte. „Fühl mal, wie nass geschwitzt ich bin.“
Ihre Lippen waren leicht geöffnet und feucht. Sie lehnte sich an die Fassade, von der die Farbe in großen Flecken abblätterte. Herausfordernd stellte sie ein Bein hoch. „Lust auf ein bisschen Entspannung?“ Ihre Augen funkelten in der Dunkelheit. „Es scheint so, als wärst du drin nicht ganz bei der Sache gewesen.“
Ein Prickeln fuhr durch Martins Unterleib.
Gut, warum sollte er nicht ein bisschen Spaß haben? Das hier würde ihn vielleicht von der erfolglosen Suche und der Enttäuschung ablenken. Er war es leid. Es machte ihn ganz krank, dass sich seine gesamte Aufmerksamkeit nur noch um diesen Kerl drehte. Es jetzt einem Mädchen zu besorgen, war das Beste, was er tun konnte. Es würde die störenden Gedanken aus seinem Kopf vertreiben, und ihm zeigen, dass er noch immer normal tickte. Es konnte doch nicht sein, dass ihn dieser Typ so aus dem Konzept brachte. Noch nicht mal seine Lieblingsband hatte ihn aus seinem Tief herausreißen können.
„Warum nicht?“, antwortete er und zog knisternd ein Kondom aus seiner Hosentasche.
Karin nahm es ihm lächelnd aus der Hand. „Immer vorbereitet, he?“
„Klar doch!“ Martin öffnete seine Hose und drängte sich zwischen ihre Beine. Geschickt zog sie ihm den Gummi über. Kurze Zeit später hatte er ihren Slip beiseite geschoben und war in sie eingedrungen. Ihr Knie hielt er umfasst, während er sich in ihr bewegte.
Karin stöhnte leise und krallte sich in seinen Rücken. Er hielt die Augen geschlossen, und obwohl er steif war, musste er sich erneut dazu zwingen, bei der Sache zu behalten.
Es war zum verrückt werden. Da bot sich ihm eine heiße Frau an, und er war, obwohl er sie schon fickte, nicht mit vollem Einsatz dabei. Immer wieder flackerten Bilder auf, die er zu verdrängen suchte. Geile Bilder, die ihn anmachten – nein, sie machten ihn nicht an, sie regten ihn auf. Bilder von einem jungen Mann mit blondem Haar und grünbraunen Augen…
Wütend stieß er zu und entlockte Karin damit einen erschrockenen Schrei. „Nicht so tief!“, keuchte sie und zog ihn, entgegen ihrer Aussage, noch dichter an sich heran.
Martin fühlte sich erschöpft und ausgelaugt. Er keuchte, Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Er war einfach nicht voll dabei… irgendetwas lenkte ihn ab. Ihm schien es fast, als würde er beobachtet werden. Er konnte den Blick körperlich auf sich spüren. Beunruhigt öffnete er die Augen und blickte zur Seite.
„Was ist?“, fragte Karin ärgerlich, als er mitten in der Bewegung inne hielt und sein Schwanz schlaff wurde.
Ángel verhielt sich ruhig, als das Liebespaar nur zehn Schritte von ihm entfernt mit ihrem Spiel begann. Er würde einfach nicht hinschauen und unsichtbar bleiben. Irgendwann würden sie schon wieder gehen.
Er hörte sie kichern und wispern. Die Stimme des Mannes kam ihm entfernt bekannt vor, aber er musste sich täuschen – er kannte hier niemanden. Als das Mädchen zu stöhnen begann, konnte er einfach nicht anders. Er drehte den Kopf und sah verstohlen zu ihnen hinüber. Die Frau stand an die Wand gelehnt, der Mann vor ihr, hatte sich zwischen ihre Beine gedrängt. Er war schwarz gekleidet und hatte – lange schwarze Haare.
Ángels Herz setzte für einen Moment aus.
Ach was, das Publikum bestand zu
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