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Engelsgrab

Engelsgrab

Titel: Engelsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Ramsay
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haben Sie es mir nicht erzählt?«, wollte Brady ungläubig von ihm wissen.
    »Sir, bitte«, entgegnete Conrad bedrückt. »Das müssen Sie doch verstehen. Ich dachte an Ihre Reaktion – und eigentlich nahm ich auch an, sie hätte es Ihnen gesagt.«
    Brady fiel Turners Nachricht ein. Claudia hatte tatsächlich versucht, ihn zu erreichen. Und er hatte sie zurückrufen wollen, aber dann war ihm zu viel anderes dazwischengekommen.
    Die Tür des Vernehmungsraumes öffnete sich, und eine ihm vertraute Stimme fragte: »Hast du ein Problem, Jack?«
    Brady drehte sich zu Claudia um, die die Tür des Vernehmungsraums hinter sich zuzog.
    Brady beobachtete, wie sie sich unwillig ihre rote Lockenmähne aus dem Gesicht schüttelte. Er erinnerte sich an den Moment, als er sie zum ersten Mal gesehen hatte und von ihrer Schönheit überwältigt gewesen war. Sie war perfekt, war ihm durch den Kopf gegangen, viel zu perfekt, um jemals für ihn infrage zu kommen.
    »Vielleicht solltest du mal deine Nachrichten checken? Ich habe mein Bestes getan, um dich vorzuwarnen, dass ich für Michael eingesprungen bin, der zurzeit völlig überlastet ist.« Ihre grünen Augen musterten ihn kalt.
    »Michael?«, fragte Brady. Er kannte Michael Travers und traute ihm nicht über den Weg. Als Claudia noch in Newcastle arbeitete, war er in ihrer Kanzlei Senior Partner gewesen. Brady hatte die hungrigen Blicke gesehen, mit denen er Claudia folgte.
    Claudia hob die Brauen. »Hast du etwas gegen ihn? Für mich war er immer ein Fels in der Brandung. Ist es heute noch.«
    »Darauf würde ich wetten.«
    »Ich dachte mir schon, dass du so das sagen würdest. Es passt zu dir. Übrigens wohne ich zurzeit bei ihm, ohne dass er damit irgendwelche Erwartungen verknüpft. Aber so etwas dürfte dir ja wohl fremd sein.«
    »Ich setze mich wieder zu Ellison«, murmelte Conrad und verschwand. Brady bekam es kaum mit.
    »Lassen wir das«, wechselte er das Thema. »Ich war einfach der Ansicht, du wärst in London.«
    »Und ich war der Ansicht, du wärst noch länger krankgeschrieben. Hätte ich früher gewusst, dass du in diesem Fall ermittelst, hätte ich mich nie bereit erklärt, Ben Ellison zu vertreten.«
    »Du hättest neulich mit mir reden können –«
    »– daran war ich nicht interessiert.«
    »Könnten wir uns denn jetzt kurz privat unterhalten?«
    »Wie oft soll ich dir noch sagen, dass es dazu zu spät ist?«
    »Claudia, bitte.«
    Sie deutete auf die Tür. »Da drinnen wartet mein Mandant, und du möchtest dich privat unterhalten? Soweit ich weiß, hatte die Arbeit auch bei dir immer Vorrang.«
    Es kostete Brady große Kraft, sich zu beherrschen. Sie war so schön wie immer. Verdammt, dachte er, als er versuchte, sich zu konzentrieren.
    »Es dauert nicht lange«, versprach er. »Aber lass uns in mein Büro gehen.«
    »Nur wenn du mir versprichst, ausschließlich über Dienstliches zu reden«, drohte Claudia und warf ärgerlich ihr Haar zurück.

Kapitel 49
     
    Brady setzte sich an seinen Schreibtisch und bedeutete Claudia, den Besucherstuhl zu nehmen.
    »Ich stehe lieber«, sagte sie barsch und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Möchtest du etwas trinken? Einen Kaffee oder ein Wasser?«
    »Nein, Jack, das möchte ich nicht. Das hier wird kein Plauderstündchen, und wir wärmen auch keine Erinnerungen an alte Zeiten auf. Deshalb tu mir den Gefallen und komm zur Sache, solange ich es noch ertragen kann, mit dir im selben Raum zu sein.«
    Brady suchte nach den richtigen Worten. Zahllose Male hatte er sie sich schon zurechtgelegt, aber jetzt, da Claudia ihm gegenüberstand, fiel ihm nicht das Geringste ein.
    Sie kam ihm größer vor als früher, was vermutlich an ihren hohen Stöckelabsätzen lag. Solche Schuhe hatte sie im Dienst sonst nie getragen. Er riskierte einen Blick auf ihre schlanken Beine in den durchsichtigen Nylonstrümpfen und stellte fest, dass sie seit Neuestem offenbar auch kürzere Röcke trug. Natürlich war sie wie immer geschmackvoll gekleidet, aber das Kostüm saß eindeutig enger, als er es von ihr gewohnt war. Es betonte ihre schmale Taille und die wohlgeformten Hüften.
    Eifersüchtig und sehnsüchtig zugleich starrte er sie an.
    »Wenn ich gewusst hätte, dass du wieder hier bist«, griff er den Faden von vorhin wieder auf. »Dann wäre ich dir aus dem Weg gegangen.«
    »So rücksichtsvoll?«, fragte sie höhnisch. »Das klingt aber nicht sehr nach dir.«
    »Vielleicht habe ich mich ja geändert«, sagte er leise.
    Claudia

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