Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube

Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube

Titel: Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
Vom Netzwerk:
soll, hieß Rickleff Degner. Die Kollegen, die in dem Fall ermittelt haben, hatten einige Zweifel am Tatbestand der Selbsttötung. Sie haben ziemlich viele Befragungen durchgeführt, aber nichts Konkretes herausgefunden.«
    »Dann solltest du das Ergebnis, zu dem sie gekommen sind, akzeptieren, Pia.«
    »Warte, bis du weißt, wo Rickleff Degner gearbeitet hat: Er war Barkeeper in der Cubango-Bar !«
    Heidmüller schob nachdenklich seine Maus auf der Unterlage hin und her. »Das muss nichts bedeuten …«, sagte er, aber es hörte sich nicht mehr ganz so abwehrend an.
    »Natürlich nicht. Aber es kann–«
    »Wann genau war das mit diesem Rickleff Degner?«, unterbrach Heidmüller sie.
    »Am vierten Mai.«
    »Ganz schön lange her.«
    »Deswegen suche ich ja noch nach weiteren Todesfällen. Speziell der Zeitraum von Mai bis Juli ist interessant. Am sechsundzwanzigsten Juli wurde Wolfgang Biederstätt getötet. Birgit Manstein dann am sechsten September.«
    »Na dann viel Spaß beim Suchen!« Heidmüller schob ihr den Papierstapel rüber.
    »Okay, das sind viele …«, sagte Pia beeindruckt, »ich wusste gar nicht, dass in Lübeck so viele Menschen sterben …«
    »Ich habe erst mal alles ausgedruckt. Du musst sehen, was davon für dich in Frage kommt.« Er ging zu dem kleinen Kühlschrank, den er in einem der Aktenschränke untergebracht hatte, und kam mit einer Familienflasche Cola und zwei Gläsern zurück.
    »Bringt dich das weiter?«, fragte er nach einer Weile.
    »Mal sehen«, murmelte Pia und griff nach dem Textmarker. Sie strich die Namen aller Verstorbenen an, die in einer Nacht von Freitag auf Samstag gestorben waren. Die untersuchenden Ärzte hatten als Ursache ausnahmslos »natürlicher Tod« angegeben. Enttäuscht legte Pia den Marker zurück auf den Schreibtisch.
    »Und? Was willst du jetzt tun?«
    »Es kommen doch mehr in Frage, als ich erwartet hatte. Selbst wenn ich mich erst einmal auf das Stadtgebiet konzentriere … Ich werde auch noch die Fälle aussortieren müssen, bei denen die Verstorbenen sehr alt geworden sind. Die Mordopfer waren jünger: Biederstätt war zweiundfünfzig, Birgit Manstein einundvierzig und Rickleff Degner war erst siebenundzwanzig Jahre alt, als er starb.«
    »Das ist aber auch nicht gerade eine homogene Gruppe, was das Lebensalter angeht.«
    »Kommt darauf an, wie man es betrachtet. Sie waren alle unterschiedlich alt, aber sie standen alle mitten im Leben, und sie waren sozusagen auf dem Höhepunkt ihres Berufslebens.«
    »Wenn du die ganz Jungen und die ganz Alten auf der Liste der Sterbebuchabteilung streichst, wie viele bleiben dann noch?«
    Pia blätterte noch einmal nervös den Stapel durch. »Noch immer zu viele, selbst im Stadtgebiet«
    »Dann vergiss das Ganze, Pia. Ich finde sowieso, dass bei Manstein und Biederstätt nichts auf eine Serie hindeutet.«
    »Ne, Ossie, so schnell gebe ich nicht auf. Es gibt Gemeinsamkeiten, wenn auch nicht offensichtlich«, sagte Pia, die inzwischen unempfindlich gegen Einwände geworden war.
    »Wenn du diese Spur weiterverfolgen willst, musst du dich mit Kürschner absprechen. Ansonsten läuft gar nichts …«
    »Dafür habe ich aber noch nicht genug.«
    »Damit könntest du richtig liegen.«
    »Ich brauche einfach noch mehr Hinweise, dass mich mein Gefühl nicht trügt. Ein Toter im Juni könnte passen. Erst der Mord im Mai, der Barkeeper aus der Cubango-Bar. Sechs, sieben Wochen verstreichen, dann käme jemand im Juni, von dem wir noch nicht wissen, wer es ist. Dann, fünf, sechs Wochen später der Mord an Biederstätt. Und genau sechs Wochen darauf erwischt es Birgit Manstein auf dem Altstadtfest.«
    »Pia. Ich sehe keinerlei Zusammenhang. Wir hatten für unsere Verhältnisse hier einen sehr lebhaften Sommer. Okay. Der Rest ist doch: Reim dich, oder ich fress dich«.
    »Es spricht einiges dafür, dass hier in Lübeck ein Mensch herumläuft, der ungefähr alle sechs Wochen einen Mord begeht, und zwar immer in einer Nacht von Freitag auf Samstag.«
    »Wenn in sechs Wochen in einer Freitagnacht wieder was passiert, bin ich dabei«, sagte Heidmüller. Er schaltete seinen Bildschirm aus und stand auf.
    Pia erhob sich ebenfalls und verstaute die Liste in einer Schreibtischschublade.
    »Hast du schon was gegessen?«, fragte Heidmüller.
    »Vorhin in der Kantine …«
    »Das ist doch schon nicht mehr wahr.« Heidmüller wühlte in den Taschen seiner Jacke nach seiner Geldbörse.
    »Was hast du vor?«
    »McDonald’s, Pizzeria …«, schlug

Weitere Kostenlose Bücher