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Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube

Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube

Titel: Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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Vorschlag gemacht. Dann zeigte sie grinsend ihren schwarzen Eckzahn: »Wir sind hier eine Cocktailbar. Warten Sie es nur ab …«
    Einen Augenblick später kam der Herr und Meister der Bar persönlich an ihren Tisch und stellte ein großes Glas mit rotem Inhalt vor ihr ab. Er stellte ein Bier dazu und setze sich ungefragt auf den gegenüberliegenden Stuhl.
    »Welchem Umstand verdanke ich die Ehre?«, fragte Pia den stämmigen Mann mit dem kahl rasierten Schädel.
    »Sie wollen doch sicher reden?«
    »Irrtum. Ich wollte etwas trinken. Wenn ich im Dienst bin, trinke ich nicht.«
    »Ich möchte aber mit Ihnen reden. Birthe hat gesagt, Sie interessieren sich für ein paar meiner Gäste.«
    »Das haben wir gestern bereits mit Frau Warnholz geklärt. Sie waren zu dem Zeitpunkt, als diese Leute hier waren, gar nicht in Ihrer Bar. Worüber wollen Sie denn mit mir reden?«
    »Ich will, dass Sie meine Gäste in Ruhe lassen. Wenn hier dauernd die Bullen rumlungern, spricht sich das schnell rum. Der Laden ist tot, bevor ich auch nur die erste Kreditrate getilgt habe.«
    »Ich sitze hier einfach nur friedlich bei einem Feierabend-Cocktail. Aber wenn Sie weiterhin in dieser Lautstärke von den »Bullen« reden, weiß gleich auch der letzte Typ hinten vorm Klo, was ich beruflich mache. Gehen Sie doch einfach wieder hinter Ihre Bar, dann passiert Ihrem Geschäft auch nichts.«
    »Verdammt!«, fuhr er sie an. Ein paar Gäste hoben die Köpfe.
    »Da sehen Sie es. Wenn Sie mehr zu sagen haben, kommenSie besser in den nächsten Tagen in mein Büro. Behördenhochhaus, Kommissariat 1. Mein Name ist Korittki. Dort können wir dann reden, ohne dass Sie sich irgendeinen Zwang antun müssen. Zum Beispiel über Rickleff Degner.«
    Er sah sie an und suchte nach einer passenden Erwiderung. Dann erhob er sich und nahm sein Glas. »War das eine offizielle Einladung?«
    »Das war ein Vorschlag. Wenn ich es offiziell mache, dann merken Sie es schon.«
    »Ich behalte Sie im Auge«, zischte er leise. Es klang jedoch bedrohlicher als sein Ausbruch vor ein paar Minuten.
    »Tun Sie das.«
    Pia hatte entschieden, dass es nicht der richtige Zeitpunkt war, ihn über den verstorbenen Barkeeper, Rickleff Degner, zu befragen. Sie bereute, seinen Namen überhaupt erwähnt zu haben. Das würde Erik Braun nur Zeit geben, sich etwas über ihn zurechtzulegen.
    Als sie wieder allein am Tisch saß, probierte sie den vor ihr abgestellten Longdrink. Die Mischung jedenfalls war gut, scharf genug. Pia ließ ihren Blick langsam über die anwesenden Gäste gleiten. Das Publikum in der Bar war etwas jünger als sie, im Schnitt Mitte zwanzig. Es gab auch ein paar deutlich ältere Herren, die sich zwischen den gebräunten, halb nackten Frauenkörpern recht wohl zu fühlen schienen. Für die konnte der Sommer wahrscheinlich noch ewig so weitergehen.
    Als Pia eine halbe Stunde später an den Tresen zu Birthe Warnholz ging, um zu bezahlen, meinte diese: »Sie sollten morgen um diese Zeit kommen. Da ist Erik nämlich nicht da. Und der Laden hat dann ein paar recht interessante Gäste zu bieten.«
    »Inwiefern interessant?«
    »Jetzt nicht …«
    Pia bemerkte den bohrenden Blick des Barbesitzers, der jede Bewegung seiner Angestellten genau im Auge behielt. Sie warf einen Geldschein auf den Tresen und verließ die Bar.
11. KAPITEL
    D ie haben bestimmt Hunde«, zischte Kläre nervös.
    »Vielleicht haben sie welche, vielleicht auch nicht …« Isabel lächelte.
    »Und was ist, wenn sie die rauslassen?« Kläre kauerte im Schatten des Rhododendron und starrte über die weitläufige Rasenfläche zu dem Bungalow hinüber. Es war eine mondhelle Nacht, und man konnte das weiße Haus und das Schwimmbecken daneben gut erkennen.
    »Der Pool sieht einladend aus«, wisperte Isabel. Sie leckte sich über die Oberlippe und boxte Kläre aufgeregt gegen den Oberarm. »Komm, dann sind wir zuerst im Wasser!«
    »Nein, lass uns auf Joe und Albrecht warten. Vielleicht ist doch jemand zu Hause.«
    In diesem Moment tauchte Albrechts schlanke Gestalt zwischen den Bäumen auf. Joe folgte ihm. Sie kamen von ihrem Erkundungsgang zurück.
    »Alles ruhig. Die Besitzer scheinen weggefahren zu sein, die Garage ist leer. Keine Hunde …«, berichtete Albrecht.
    »Vielleicht haben die einen Wachdienst engagiert?«, meinte Joe unsicher. Beim letzten Mal, als sie nachts heimlich in einem fremden Pool gebadet hatten, hatte er auf der Flucht vor Wachpersonal seine teuren Nikes verloren.
    »Ich muss jetzt ins

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