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Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube

Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube

Titel: Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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Alibi!«, konstatierte Broders, dem die ganze Besprechung sichtlich gegen den Strich ging.
    »Ja, bei den vier Fällen wimmelt es geradezu von Personen, die Motive und Alibis haben«, räumte Pia ein. »Ich habe deshalb mit dem Gastgeber der Party gesprochen, auf der Sebastian Noske in der Nacht, in der sein Onkel gestorben ist, war. Dieser erinnert sich, dass sich Herr Noske an diesem Abend recht ungewöhnlich verhalten hat. Zuerst stand er freiwillig hinter dem Grill und drängte jedem Gast ein Gespräch auf, der gerade vorbeikam. Später machte er die Musik, und als schon alle anderen gegangen waren, hing er, so sagte mir Herr Scholz wortwörtlich, ›hartnäckig wie Hundedreck‹ auf seinem Stuhl und wolltenicht nach Hause gehen….« Pia blickte vielsagend in die Runde.
    »Nach dem Tod von Karlheinz Wörnsen ist damals keine Obduktion durchgeführt worden. Für die Feststellung der Todesursache haben wir nur das Urteil des Hausarztes«.
    »Und dieses Urteil zweifelst du also an?«
    »Ich habe mit dem Mann gesprochen, und ich halte ein Fehlurteil seinerseits für möglich bis wahrscheinlich …«
    »So, tust du das …«
    Statt einer verbalen Erwiderung legte Pia einen Übersichtskalender des laufenden Jahres auf den bereitgestellten Overhead-Projektor und stellte scharf. Die Todeszeitpunkte der vier Opfer umkreiste sie nacheinander rot mit einem Faserstift. Die sich viermal wiederholende Markierung an den entsprechenden Wochentagen und in ähnlichem Abstand zeigte sich als deutliches Muster. Sie nahm einen andersfarbigen Stift und kreiste noch einen weiteren Zeitraum ein.
    »Und in vier bis fünf Wochen könnte der Täter erneut zuschlagen …«, kommentierte Horst-Egon Gabler ihr Vorgehen. »Danke für diese Ausführungen, Frau Korittki. Das hat die Ermittlungen gegebenenfalls ein Stück vorangebracht. Gleichwohl sollten Sie in Zukunft auf Alleingänge verzichten und Ihre Verdachtsmomente unverzüglich Ihrem Vorgesetzten melden. Es gibt bestimmte Richtlinien bei der Ermittlungsarbeit, an die wir uns alle halten müssen …«
    Pia, die mit einer Bemerkung dieser Art gerechnet hatte, setzte sich ungerührt an ihren Platz.
    Kürschner machte sich nun daran, die Teams neu zu formieren und die Aufgaben zu verteilen. Pia blieb mit Heidmüller zusammen in einem Team. Der Überblick über das Ganze, für den sie so hart gekämpft hatte, fiel nun wieder dem Leiter, seinem Stellvertreter und dem Staatsanwalt zu.Sie würde wieder an einem einzelnen Aspekt dieser Ermittlung knabbern und die Arbeitsergebnisse ihrer Kollegen erst bei den Einsatzbesprechungen erfahren.
    Neben einem Anflug von Neid auf Gabler, Kürschner und Staatsanwalt Woitka mischte sich auch ein leiser Zweifel, was den Fortgang der Ermittlungen betraf. Sie hatten es mit zwei sicheren und zwei mutmaßlichen Tötungsdelikten zu tun, von denen drei schon so lange her waren, dass man gewissermaßen unter einer zentimeterdicken Staubschicht nach Spuren suchen musste. Es gab jede Menge Zeugen, doch deren Erinnerungen an das Verbrechen waren größtenteils durch nachträgliche Eindrücke verwischt oder von ihnen überdeckt.
    Der größte Feind jeglicher kriminalistischer Ermittlung ist die Zeit, hatte man ihnen während der Ausbildung immer wieder eingebläut. Je mehr Zeit ungenutzt verstrich, desto besser standen die Chancen des Täters, unerkannt oder unbelangt zu bleiben. Und auch der jüngste Fall, der Mord an Birgit Manstein, lag mittlerweile zehn Tage zurück.
    Wenn der Täter seinen Rhythmus beibehielt, konnte man in drei bis fünf Wochen mit seinem erneuten Zuschlagen rechnen, dachte Pia. Dann wissen wir endlich, ob die Theorie stimmt oder nicht. Nur dass irgendjemand dann einen viel zu hohen Preis für diese Gewissheit bezahlt hatte …
    »Ich verbringe die Freitagabende in Zukunft zu Hause vor dem Fernseher …«, meinte Gerlach grinsend. Es sollte wohl ein Witz sein, aber er kam nicht besonders gut an.
    In einem Punkt schienen jedoch alle einer Meinung zu sein: Nichts deutete darauf hin, dass die Opfer dem Täter zufällig über den Weg gelaufen waren. Es sah nach einem wohl überlegten Plan aus, dessen Hintergrund und Motivation noch völlig im Dunkeln lagen.
    Es gab Verbindungen zwischen den Opfern, die wie unsichtbareFäden etwas bewegten, wenn man hier oder dort daran zupfte. Menschen, die Menschen kannten, die die Opfer kannten. Es gab einleuchtende Motive und es gab ebensolche Alibis …
    Wohlert räusperte sich: »So wie die Dinge momentan

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