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Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube

Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube

Titel: Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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stehen, wird unser Dienstplan wohl völlig auf den Kopf gestellt …?«
    »Machen Sie sich auf Überstunden gefasst. Ich kann für nichts garantieren und das bis weit über das Wochenende hinaus.«
    Conrad Wohlert verzog das Gesicht, sagte aber nichts weiter. Pia dachte an die bevorstehende Hochzeitsfeier am Samstag. Sie musste dringend ein Geschenk für Tom und Marlene organisieren.
15. KAPITEL
    D ie Journalisten hatten die Witterung aufgenommen. Kurz nachdem die Polizei die Ermittlungen im Fall Rickleff Degner wieder in Angriff genommen hatte, tauchten auch schon Leute von der Presse in der Nähe des Parkhauses auf. Pia staunte über die Geschwindigkeit, mit der sich derartige Neuigkeiten in der Medienwelt verbreiteten. Ein tragischer Selbstmord war schon eine Zeile wert gewesen, aber kein Vergleich zu dem, was man nun aus Rickleff Degners Schicksal machen konnte …
    Ein paar Uniformierte hielten die Journalisten in Schach und hinderten sie daran, den Kriminaltechnikern das Leben schwer zu machen. Trotz der geringen Aussicht, nach so vielen Wochen an einem so frequentierten Ort noch etwas zufinden, hatte man abgesperrt. Die Männer vom K6 versahen ihren Dienst heute mit eher schleppenden Bewegungen.
    Pia und Heidmüller sahen zu ihnen hinüber. Sie standen auf der obersten Parkebene unter freiem Himmel und starrten von oben auf die Stelle, wo Rickleff Degner auf das Pflaster aufgeschlagen war.
    Über Nacht war das Wetter umgeschlagen. Eine geschlossene Wolkendecke hing über Lübecks Dächern. Der böige Wind trieb den Sprühregen quer vor sich her gegen die Fassade der nahe gelegenen Petrikirche. Die Kirchturmspitze verlor sich im feuchten Dunst.
    »Es kann nicht all zu schwierig gewesen sein, einen Menschen über diese Brüstung zu stoßen …«, sagte Pia nachdenklich. »Zumal wenn er so betrunken ist, wie Rickleff Degner es dem Obduktionsbericht zufolge war. Sieh mal, die oberste Stange des Geländers geht mir gerade mal bis zum Hüftknochen.«
    »Ich glaube trotzdem nicht, dass es einer allein getan hat«, meinte Heidmüller, »es sei denn, er hat Degner total überrascht. Ansonsten ist es schwierig. Man geht das Risiko ein, selbst mit heruntergerissen zu werden.«
    »Vielleicht hat sich Degner über die Brüstung gelehnt, um nach unten zu sehen. Es könnte ihn unten jemand gerufen haben. Der Täter hat daraufhin von hinten mit einem kleinen Schubs nachgeholfen«, warf Pia ein. Sie versuchte, sich die Szene vorzustellen, die dem tödlichen Sturz vorangegangen war.
    »Oder er hat vor seinem Sturz eins über den Schädel bekommen«, mutmaßte Heidmüller.
    »So vorzugehen wäre ein Risiko gewesen. Es sollte doch nach einem Selbstmord aussehen. Wenn Degner anders aufgekommen wäre, hätte der Gerichtsmediziner eine vorherigeKopfverletzung unabhängig von seinem Aufprall vielleicht feststellen können.«
    »Es wurde aber nichts Verdächtiges bei der Obduktion bemerkt …«, sagte Heidmüller, »vielleicht war es dem oder den Tätern auch egal, wonach es aussieht. Tot ist tot. Bei den anderen war er ja auch nicht zimperlich.«
    Er stellte den Kragen seiner Jacke auf. Von unten hallte das Röhren eines kaputten Auspuffs in der Häuserschlucht wider.
    Pia schüttelte unzufrieden den Kopf. »Das passt nicht. Das Auffällige an diesen Morden ist doch, dass sich das Risiko und auch die Konfrontation mit dem Opfer von Mal zu Mal steigert.
    Rickleff Degner ist unseres Wissens der Erste. Ein Sturz vom Parkhaus Anfang Mai. Eine Tat, die als Selbstmord durchgeht. Eine Tat mit geringem Risiko, geringem Aufsehen und einer relativ leichten Durchführung.
    Dann der vermeintliche Herzanfall von Wörnsen Mitte Juni, der ebenfalls kein Aufsehen erregt. Hier ist der Täter schon ein höheres Risiko eingegangen. Er ist in das Haus seines Opfers eingedrungen. Die Tat erforderte meines Erachtens mehr Nerven als dieser Stoß von hier oben.«
    »Es sind in Wörnsens Haus keinerlei Spuren gefunden worden, die auf ein gewaltsames Eindringen schließen lassen, Pia.«
    »Nein. Und Sebastian Noske hat mir persönlich verraten, warum niemand bei seinem Onkel einbrechen musste. Der Schlüssel lag stets unter einem Blumentopf neben der Eingangstür. So ist er am Morgen nach Wörnsens Tod auch in das Haus gekommen.«
    »Das konnte der Täter aber nicht wissen.«
    »Doch, wenn Sebastian Noske es ihm erzählt hat.«
    Ossie war noch nicht überzeugt. »Wie kann man einen Menschen umbringen, sodass es später wie ein Herzanfall aussieht?«
    »Ich

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