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Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd

Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd

Titel: Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Gunschera
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Rückwand eines Hochhauses.
Bist du bereit für das Jüngste Gericht?
Ein Engel mit flammendem Schwert ragte aus einer Horde dreiköpfiger Wölfe auf. Oder sollten das Höllenhunde sein? Es sah aus wie Werbung für einen Sandalenfilm, doch dann erfasste sie den Schriftzug unter dem Bild.
Etherlight ist der Weg zum Licht. Finde zu Etherlight
. „Ach du lieber Himmel“, murmelte sie.
    „Was?“
    „Vergiss es. Was ist in den Nachrichten?“
    „Schalte mal FOX News an. Baby, du wirst hintenüberfallen.“
    „Wieso, was gibt’s?“
    „Zwei Sachen.“ Das Rascheln wurde lauter. „In einem Haus in den Hollywood Hills wurde eine Tote gefunden. Inez de la Torre, die Putzfrau.“
    Ihr wurde heiß und wieder kalt. Oh nein. Bitte nicht. Oder vielleicht war es nur eine zufällige Namensgleichheit? Es gab schließlich jede Menge mexikanische Putzfrauen, die Inez hießen.
    „Nachbarn haben die Bullen gerufen, weil sie zwielichtige Typen auf dem Anwesen erspäht haben. Die Eindringlinge sind geflohen, als die Cops vorfuhren.“ Geräuschvoll stieß Marshall den Atem aus. „Und dann steht hier noch, dass das Haus dem Medienmogul Frank Tingirides gehörte, bis der es nach zweijährigem Scheidungskrieg an seine Exfrau Emily Bardo verlor.“
    „Shit.“ Wer hatte Inez auf dem Gewissen? VORTEC Killer auf der Suche nach Emily? Warum sonst waren die in Emilys Haus eingedrungen? Die arme Inez hatte den Fehler begangen, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Ihr wurde schlecht. „Steht da sonst noch was? Haben die Bullen schon eine Spur?“
    „Nichts. Deine Mutter hat übrigens angerufen.“
    „Ja, weil meine kleine Schwester im Fernsehen ist. Oder zumindest ihr Haus.“ Sie seufzte. „Mom steht sicher kurz vor einem Herzinfarkt. Was hast du ihr gesagt?“
    „Dass du unterwegs bist und zurückrufst.“
    „Danke.“
    „Willst du die zweite Neuigkeit hören?“
    „Noch mehr Dramen?“
    „Die hier ist interessant. Matavilya Crest, klingelt da was?“
    „Das Etherlightanwesen in der Wüste.“ Sie konnte kaum denken, ihr war schwindelig, ihre Fingerspitzen fühlten sich taub an. Inez war ermordet worden. Und wo zur Hölle steckte Emily? War sie auf der Flucht vor VORTECs Gorillas, während ihr die Haare ausfielen und ihre Haut Blasen schlug?
    Ein heftiges Schuldgefühl nistete sich in ihrem Magen ein. Was, wenn Emily dieses eine Mal wirklich Hilfe brauchte? Wenn sie ihre Leukämiediagnose vor Mom und ihren Freunden geheim gehalten hatte und zu VORTEC gegangen war? Die sie in ihre Testreihe aufnahmen, und dann, als sich herausstellte, dass Nebenwirkungen auftraten, wie ein Tier zu jagen begannen? Violet hatte kein warmherziges Verhältnis zu ihrer Schwester, wirklich nicht. Aber dieses Schicksal wünschte sie selbst Emily nicht an den Hals. Ganz zu schweigen von Mom, die es nicht ertragen würde, wenn ihrer jüngsten Tochter etwas zustieß.
    „Was ist mit Matavilya Crest?“, fragte sie. Gabriel warf ihr einen Blick zu, den sie jedoch ignorierte.
    „Jemand hat es mit Granaten beschossen und niedergebrannt. Die Polizei sucht verbissen nach einer Spur. Und der Guru von Etherlight hat eine Presseerklärung veröffentlicht.“
    „Ah ja?“, sagte sie schwach.
    „Wirres Zeug.“ Marshalls Stimme klang abgehackt durch die Telefonleitung. „Das Jüngste Gericht steht bevor und niemand kann Gottes Willen aufhalten. Auch nicht, indem er Gottes einzig wahre Vertreter auf Erden mit Granaten beschießt. So geht es noch zwei Seiten weiter.“ Rascheln. „Hier, der Schluss ist episch. Er ruft alle, die in Vorbereitung auf die Apokalypse ihre Seele reinigen wollen, auf, sich der Etherlightkirche anzuschließen, solange noch Zeit ist. Denn der Feind lauert bereits in den Schatten und nur die, deren Glaube rein ist, also Etherlightjünger, werden vor den Ausgeburten der Hölle beschützt.“
    „Okay. Also jemand hat Matavilya Crest in Schutt und Asche gelegt. Gab es Tote?“
    „Acht Tote, fünfundzwanzig Verletzte.“
    „Oh Shit.“
    „Emily Bardo taucht nicht auf der Liste auf.“
    „Hast du in den Polizeidatenbanken geschnüffelt?“
    „Nur für dich.“ Marshall kicherte. „Habt ihr eigentlich irgendwas in den Kanälen gefunden?“
    Verrottete Leichen, mutierte Hunde und schießwütige Killer. Sie schauderte. „Lange Geschichte“, sagte sie schließlich. „Das muss ich dir in Ruhe erzählen.“

    Ein Stahltor glitt auf, Gabriel passierte eine lange Reihe von Containern und hielt schließlich auf dem Sandplatz vor einer

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