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Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd

Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd

Titel: Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Gunschera
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wir Glück haben, bricht VORTEC einfach zusammen. Wir haben ihre Leute dezimiert und ihren obersten Jäger erschlagen. Ohne Marco wissen die doch nicht mal, wo sie suchen sollen. Und ohne das Blut können sie ihr verdammtes Medikament nicht produzieren. Bumm, sie können nicht liefern, fahren Verluste ein, die Finanzen brechen zusammen. Ende der Geschichte.“
    „Ich gebe nicht auf, solange ich nicht den Beweis habe, dass mein Vater und die anderen tot sind“, sagte Gabriel. „Katherina ist mir egal. Ich bin nicht in der Garde.“
    „Ich weiß.“ Cyric verlagerte unbehaglich sein Gewicht. „Mir gefällt es auch nicht, unsere Leute im Stich zu lassen. Drei Wochen, hat dieses Arschloch gesagt. Drei Wochen bedeuten, dass sieben oder acht von uns noch am Leben sein könnten. Und wir sitzen hier rum, während dieses Leben aus ihnen herausläuft, in irgendeine scheiß Kanüle, vielleicht nur ein paar Blocks entfernt!“
    „Zwei Dinge.“ Gabriels Blick glitt zu Keith und zu Jamil, der mit vor der Brust verschränkten Armen an der Wand lehnte. „Wir versuchen diesen Dr. Arnolds zu erwischen. Setz jemanden auf seine Adresse an. Brich ihm die Finger, wenn er versucht, Arnolds zu schützen. Ich rede noch mal mit Violet. Vielleicht kommen wir über sie an Amaryllis ran.“
    „Sie ist gut“, murmelte Cyric. „Das habe ich mir schon gestern Nacht gedacht. Wirklich gut für einen Menschen.“
    „Sie ist auch hübsch“, warf Jamil ein.
    Keith begann, zu grinsen, bis Gabriel ihm einen finsteren Blick zuschoss.
    „Unsere Leute sehen sich gerade die Festplatten an.“ Cyric erhob sich von der Treppe. „Die Daten sind geschützt. Unser Mann weiß, wie er die Verschlüsselung aufhebeln kann“, fuhr Cyric fort, „aber es wird eine Weile dauern.“
    „Wie lange?“, fragte Gabriel.
    „Vierundzwanzig Stunden. Wir brauchen nicht vor morgen früh damit zu rechnen.“
    Gabriel schloss die Augen. Fünf Tage war es her, dass sie Thomasz entführt hatten. Es bestand eine realistische Chance, dass er noch am Leben war. Wenn Charles’ Aussagen verlässlich waren. Wenn.
    Mit beiden Händen schob er sich die Bandana aus der Stirn. Vielleicht war das überhaupt das Schlimmste von allem. Diese vage Hoffnung, die ihn beinahe zerriss und die immer wieder erschüttert wurde, angefacht und niedergetreten und dann erneuert, wenn er alles verloren glaubte. Es war zermürbender als diese dumpfe Verzweiflung, die sich beim Tod eines geliebten Menschen über die Seele breitet wie eine Aschedecke.

    Sechs-zwei-sechs, fünf-sieben-drei ... es fühlte sich seltsam an, diese Nummer zu wählen. Violet konnte sie im Schlaf aufsagen. Sie hatte geglaubt, sie nie wieder anzurufen. So zornig war sie gewesen, zum Bersten gefüllt mit verletztem Stolz. Doch jetzt stellte sie fest, dass nur Leere geblieben war.
    „Ja?“, meldete sich eine männliche Stimme.
    „Hey Tom.“
    Für ein paar Sekunden hing Schweigen in der Leitung. „Violet?“
    „Ja ich bin’s. Bist du überrascht?“ Sie hatte gedacht, dass es schwerer sein würde. Dass ihr jedes Wort im Hals stecken blieb. Aber es war gar nicht schwer. Es fühlte sich vertraut an. Das erschreckte sie mehr als alles andere.
    „Mein Gott, ja!“ Freute er sich wirklich, sie zu hören? „Ich bin überrascht. Wo steckst du? Wie geht es dir?“
    „Wir können mal einen Kaffee trinken gehen, wenn du willst.“ Sie konnte kaum glauben, dass sie das gesagt hatte. „Wie läuft’s bei der Agency?“
    „Wie immer.“
    Jetzt lachte er. Sein tiefes, volltönendes Lachen. Das hatte sie an Tom gemocht. Damals, als er noch ihr Boss bei der DEA war. Bevor sie begriffen hatte, dass er keinen Finger zu ihrer Rettung rühren würde. Dass er sie tatsächlich opferte, weil er keinen Machtkampf mit Steve Altman provozieren wollte, der gerade zum Dezernatsleiter aufgestiegen war. „Sodom und Gomorrha und jede Menge Korruption. Was kann ich für dich tun, Baby?“
    „Hast du immer noch ein Ohr an der Tür vom LAPD?“
    „Kommt drauf an. Was willst du wissen?“
    „VORTEC. Hast du da was gehört?“
    Schlagartig war der Humor aus seiner Stimme verschwunden. „Was hast du mit denen zu schaffen?“
    Sie kannte diesen Tonfall. Aus irgendeinem Grund war das Glatteis, auf dem sie stand. Sie musste sich vorsichtig bewegen, um ihn nicht zu verschrecken.
    „Okay, nehmen wir mal an, rein hypothetisch, VORTEC hätte ein paar üble Machenschaften am Laufen.“
    „Violet ...“
    „Rein hypothetisch, okay? Ich sage nicht,

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