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Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd

Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd

Titel: Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Gunschera
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der VORTEC Klinik erwischt.“ Gabriel schraubte den Schalldämpfer auf die Pistole, den Pascal ihm gegeben hatte. Die Aura pulsierte nun stärker gegen seinen Geist. „Spürt ihr das auch?“
    „Kinder vom Blut.“ Ein grimmiger Ausdruck trat in Pascals Blick. „Die Frage ist nur, ob das unsere Leute sind oder Freunde von Marco.“
    „Wie gehen wir vor?“, fragte Keith.
    „Raum für Raum“, erwiderte Gabriel. „Wir versuchen, so lange wie möglich unbemerkt zu bleiben. Es hilft uns nichts, wenn die Cops auftauchen, bevor wir Thomasz und die anderen gefunden haben.“ Er entriegelte die grau gestrichene Stahltür. „Los!“

    „Ich habe ein schlechtes Gefühl.“ Marshall verlagerte sein Gewicht im Beifahrersitz von Pascals zerschrammtem Transporter. Der Laptop auf seinen Knien warf ein geisterhaftes Licht auf sein Gesicht. „Ein ganz schlechtes Gefühl.“
    Violet zeichnete mit dem Zeigefinger Muster auf das Lenkrad und betrachtete die nächtliche Straße. Dies war schon tagsüber keine lebhafte Gegend, doch zwei Stunden nach Mitternacht verirrte sich nicht einmal eine Katze zwischen die trostlosen Industrieblocks.
    „Du hast Gabriels Freunde gesehen“, versuchte sie zu scherzen. „Dagegen sind die US-Marines eine Pfadfinderklasse.“
    „So was haben wir früher nicht gemacht.“ Er stieg nicht auf ihren leichten Tonfall ein. Seine Stimme klang so ernst, dass sie den Kopf drehte, um ihn anzusehen. „Einbruch ja, alles kein Problem. Aber durch die Vordertür stürmen und alles niederschießen, was nicht in Deckung geht, ist eine andere Liga. Ich habe mit dem Drogenscheiß nicht aufgehört, weil mein Leben so langweilig war.“
    „Wenn wir Glück haben, ist nach heute Nacht alles vorbei.“
    „Ich weiß nicht.“ Unbehaglich drückte er sich in die Polster. „Ich frage mich, ob wir nicht zu den Cops gehen sollen, bevor wir so tief drinstecken, dass denen aus Versehen ein Schuss losgeht, wenn sie uns verhaften. Bedauerlicher Unfall, du weißt schon.“
    „Du bist paranoid.“
    „Ich höre nur auf meinen Bauch.“
    „Ich habe meinen alten Chef angerufen“, sagte sie nach einer Pause.
    „Du hast was?“
    „Also wirf mir nicht vor, ich hätte es nicht versucht“, fuhr sie fort. „Ich habe ihn wegen VORTEC gefragt und er hat gesagt, dass jemand die Ermittlungen unterbindet. Wir haben das halbe Labor in die Luft gejagt und in den LAPD Unterlagen existiert nicht mal eine Randnotiz.“
    „Scheiße“, sagte Marshall voller Inbrunst. „Da hast du es. Verstehst du nun, was ich meine? Wenn nicht mal auf die Bullen Verlass ist?“
    Violet wusste nicht, was sie antworten sollte und starrte wieder aus dem Fenster. Wie lange waren Gabriel und die anderen schon fort? Sie hatten verabredet, dass sie sich melden würden, wenn das Gelände sauber war und Violet den Wagen vorfahren konnte.
    „Wie lange sind sie weg?“, fragte sie Marshall.
    „Neunzehn Minuten, wenn du es genau wissen willst.“
    „Ziemlich lange, findest du nicht?“
    „Nicht, wenn du versuchst, lautlos in ein Gebäude einzudringen und unterwegs die Security auszuschalten, ohne dass jemand was merkt.“
    „Was, wenn ihnen etwas zugestoßen ist?“
    „Ich denke, die US-Marines sind eine Pfadfinderklasse gegen diese Jungs?“
    Sie trommelte einen ungeduldigen Rhythmus auf das Lenkrad. „Es macht mich nur fertig, mir vorzustellen, dass wir hier herumsitzen, während sie da drinnen ...“
    „Zu Hackfleisch verarbeitet werden?“, schlug Marshall vor. „Wie genau sollen wir sie retten?“
    „Du bist doch der mit den glorreichen Plänen.“
    „Nicht, wenn es darum geht, US-Marines zu befreien.“
    Violet schnaubte und ließ den Wagen an. Die Warterei machte sie wahnsinnig. Es konnte doch nicht so schwer sein, ein paar Wachen auszuschalten. Gabriel hatte selbst gesagt, dass sie vermutlich nur auf gewöhnliche Menschen treffen würden. Shit, darüber durfte sie nicht nachdenken. Gewöhnliche Menschen. Solche wie sie oder Marshall oder ihre Mutter oder jeder andere, den sie kannte.
    Marshall packte ihr Handgelenk. „Was genau hast du vor?“
    Seine Augen hatten sich zu Schlitzen verengt, sein Blick suggerierte Mord und Totschlag.
    „Wonach sieht es denn aus?“
    „Nach einer schwachsinnigen Kurzschlussreaktion.“
    Sie verzog einen Mundwinkel und legte den Gang ein. „Wir fahren nur ein bisschen näher ran.“
    Er stöhnte.
    Rasselnd griff das Getriebe. Mit ausgeschalteten Scheinwerfern rollten sie die Straße hinunter bis zur

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