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Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd

Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd

Titel: Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Gunschera
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Kreuzung. Von hier aus konnten sie einen Teil der ehemaligen Aluminiumfabrik einsehen. Nichts deutete darauf hin, dass dort ein Kommando von bis an die Zähne bewaffneten Engelskriegern ein illegales Labor in seine Einzelteile zerlegte.
    „Verdammt.“ Violet beugte sich nach vorn, über das Lenkrad. „Sieht ruhig aus.“
    „Na das ist doch gut!“, konstatierte Marshall.
    Sie rollte weiter, bis auf die Mitte der Kreuzung.
    „Was machst du?“
    „Ich schaue mir das aus der Nähe an.“ Schwungvoll bog sie in die Kurve. Die Betonmauer mit der beleuchteten Stacheldrahtkrone sah aus wie ein Festungswall. Das Tor stand offen. Interessant.
    „Du willst da nicht reinfahren, oder?“
    Sie wägte das Für und Wider ab. Das tat sie wirklich. Sehr ernsthaft. Fünf Sekunden lang. Dann kurbelte sie das Lenkrad herum.

    Auf der anderen Seite der Stahltür lag ein fensterloser Raum mit einem großen Schaltkasten an der Wand, in dem farbige Dioden glühten.
    „Habt ihr Kameras gesehen?“, fragte Cyric.
    „Ich nicht“, erwiderte Gabriel. „Aber das heißt nicht, dass sie nicht da sind. Und das hier dürfte schusssicheres Glas sein.“ Er klopfte leicht gegen die Scheibe. Ein stahlverkleidetes Tastenfeld war in die Wand eingelassen, vermutlich der Zugang zur Steuerung der Sicherheitsanlage. Er zog das Schwert, packte das Heft mit beiden Händen und hieb den Knauf gegen die spiegelnde Oberfläche. Der Schlag schickte einen schmerzhaften Schock in seine Schulter, der ihn knurren ließ, doch im Glas zeigte sich nicht einmal ein Sprung. Er hob die Pistole, doch Pascal legte ihm eine Hand auf den Arm.
    „Das gibt nur Querschläger. Ohne den Code kriegst du es nicht auf.“
    „Gehen wir rein“, sagte Alan. Er zog sein Katana blank. „Falls es da draußen Kameras gab, wissen sie bereits, dass wir kommen.“
    Gabriel stieß die Tür auf der gegenüberliegenden Seite auf und trat in das Halbdunkel einer großen Fabrikhalle. Ein Lichthof reichte über drei Stockwerke hinauf, Stahlpfeiler stützten die oberen Geschosse. Mit Draht bespannte Eisenrahmen sicherten die umlaufenden Galerien. Eine unnatürliche Stille hing in der Halle.
    Vorsichtig machte er zwei Schritte in die Halle, Alan dicht hinter ihm, dann folgten die anderen. Staub hing in der Luft, eine Spur Kerosin und ein chemischer Geruch, der ihn unangenehm an die Kanäle in Riverside Rancho erinnerte. Er streckte seinen Geist aus und tastete in das Chaos aus Empfindungen, die pulsierten, sich wanden und einander überlagerten, doch seltsam gedämpft, wie ein Tümpel unter einer Nebeldecke. Unmöglich, zu sagen, wie viele es waren. Er grub weiter und tastete sich ins Rauschen. War Thomasz unter ihnen? Er wusste es nicht.
    Von irgendwoher zerschnitt ein Klicken die Stille, überlaut in den nächtlichen Mauern. Gabriels Muskeln spannten sich mit einem Ruck an. „Vorsicht“, flüsterte er.
    Sie glitten ein Stück an der Wand entlang und vermieden es, in den offenen Lichthof zu treten. Der Chemiegestank wurde stärker, ein Reiz, der Gabriel die Nackenhaare aufrichtete.
    „Vorsicht“, wiederholte er etwas lauter. Er zuckte zusammen, als direkt über ihren Köpfen ein Krachen die Decke erschütterte. Ein Trappeln erhob sich wie ein flüsternder Sturm und jagte ihm einen Schauder über den Rücken.
    „Was ist das?“ Keith’ Stimme schwankte.
    Wieder klickte etwas, doch dieses Mal viel lauter. Metall rieb gegen Metall.
    „Zurück!“, rief Cyric.
    Hinter ihnen fiel eine Stahltür ins Schloss. Bewegung kam in die Männer, jemand entsicherte eine Pistole. Dumpfe Schläge erschütterten die Struktur. Und dann sah Gabriel die Stahlgitter, die sich in schnellem Stakkato aus ihren Verankerungen lösten, quer durch den Lichthof und in eine Stahlrinne im Boden fielen. Binnen Sekunden war der hintere Teil der Halle abgeriegelt. Das Trappeln schwoll an. Kratzen und Quietschen mischten sich hinein und ein Geräusch, als grüben sich Klauen in Stein. Gabriel fuhr herum und starrte auf den schwarz gähnendenSchacht eines Lastenaufzugs, der durch ein altmodisches Eisengitter versperrt war.
    „Was ist das?“, brüllte Keith.
    „Zurück!“ Das war Cyric. „Zurück vom Aufzug!“
    Das Gitter explodierte.

    „Was hast du getan?“, kreischte Emily.
    „Jetzt komm! Wir haben keine Zeit!“ Stephans Griff um ihr Handgelenk war hart und unbarmherzig.
    „Aber der Gefangene ....“
    Sie durften ihn nicht zurücklassen. Sie konnten doch den Gefangenen nicht hierlassen.
    „Komm

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