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Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd

Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd

Titel: Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Gunschera
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weiche Knie und trieben ihr den Herzschlag in die Kehle. Lavendel und Gold funkelten in den Schatten. Sie schluckte. Er machte noch einen Schritt und da war kein Platz mehr, um noch weiter zurückzuweichen. Sein Atem streifte weich über ihre Wange. Nein, das konnte sie nicht glauben.
    „Du bist betrunken!“
    „Nicht sehr.“ Er senkte den Blick zu der Ausbeulung an seinen Jeans. „Funktioniert alles noch.“
    Sie wusste nicht, ob sie erbost sein sollte oder belustigt. „Bist du etwa Auto gefahren?“
    „Nur für dich.“
    Gabriels Lächeln vertiefte sich. Er war nun so nahe, dass sie die Wärme seines Körpers spüren konnte. Scheppernd sprang die Klimaanlage über ihren Köpfen an und unterbrach seinen Versuch, sie zu küssen. Seine Hände lagen an ihren Hüften, sein Gesicht dicht an ihrem.
    „Wo ist Emily?“, fragte er, als sei ihm das gerade erst eingefallen.
    „Nicht hier.“
    Er zögerte. Seine Nähe benebelte ihre Sinne. Sie wollte jetzt nicht über Emily nachdenken. Sie wollte sich gegen ihn sinken lassen, wollte seine Hände auf ihrer Haut, seine Lippen auf ihren. Die Wucht ihrer Empfindungen überwältigte sie.
    „Sie ist nicht hier“, wiederholte Violet. „Sie hat sich aus dem Staub gemacht.“
    Seine Finger schmiegten sich fester um ihren Leib. Mit einer neu gewonnenen, fast verzweifelten Intensität glitten sie unter ihr T-Shirt, ihre Seiten hinauf, schoben den Stoff vor sich her. Sein Mund strich über ihre Wange, ihre Lippen, ein Augenblick großer Zärtlichkeit. Sie packte den Saum seines T-Shirts und zog es hoch, bis seine Haut an ihrer glühte. Ihre Finger grub sie in seinen Rücken, spürte dem Spiel seiner Muskeln nach, fuhr sein Rückgrat herauf. Die Spitzen seines Haars kitzelten ihre Handrücken.
    Sein Kuss schmeckte nach Whisky und Meeresrauschen, nach Rauch und Ewigkeit. Sie versank im Spiel ihrer Zungen, in der Hitze, die sie überwältigte, als seine Zähne über ihre Haut streiften, im lustvollen Vergnügen, das seine Finger ihr bereiteten. Seine Finger, die ihre Brüste liebkosten und die Vertiefung zwischen ihren Schlüsselbeinen, die schließlich an ihren Ohrmuscheln entlangstrichen und dann ihr Gesicht erkundeten, als sei sie eine zerbrechliche Statue aus Alabaster. Seinen Berührungen haftete eine romantische Verspieltheit an, die sie so nie zuvor bei ihm erlebt hatte.
    Eng umschlungen taumelten sie ins Wohnzimmer, ließen sich auf den Teppich sinken, zogen einander aus. Sie zer-drückten eine Handvoll Blüten unter sich, die hinuntergefallen waren. Gabriel stürzte sich auf einen Ellbogen und blickte auf sie herab. Der Schalk wich aus seinen Augen und machte einem ernsthafteren Ausdruck Platz.
    „Willst du bei mir bleiben?“
    Obwohl er nicht laut sprach, klang seine Stimme ein-dringlich. Und viel nüchterner als zuvor. Ihr Herz setzte für einen Schlag aus. Verrückt, aber plötzlich überfiel sie eine rasende Furcht, dass sie es verderben könnte. Durch eine unbedachte Reaktion. Eine Bemerkung, die ihr entschlüpf-te, bevor sie ein zweites Mal nachdachte. Wo vorbeugendes Nachdenken ohnehin nicht ihre größte Stärke war. „Shit.“
    „Was?“, fragte er irritiert.
    Gott, hatte sie das laut gesagt? „Ja“, stieß sie hervor. „Ich meine ja. Ich will bei dir bleiben. Wenn das hier ausgestan-den ist. Und wenn du mich ertragen kannst.“
    Seine Züge entspannten sich. „Ich ertrage dich gern.“
    „Auch wenn ich mich manchmal selbst kaum ertrage?“
    Humor blitzte unter seinen langen Wimpern auf, lavendelfarbene Funken. Sie dachte an seine surreale Liebeserklärung zwischen dem Rosen- und Fliedergestrüpp, bei der sie sich noch immer nicht sicher war, ob sie sich nicht verhört oder er sich versprochen hatte. Mom würde glatt der Schlag treffen, wenn sie ihn vorstellte. Das einzige und letzte Mal, dass sie einen Liebhaber ins Haus ihrer Mutter gebracht hatte, war kurz nach ihrem fünfzehnten Geburtstag gewesen. Mom hatte die Cops gerufen. Hach, das waren noch Zeiten.
    „Was ist so lustig?“, fragte er.
    Sie hob auch den zweiten Arm und zog Gabriel zu sich herab. „Ich hoffe, du magst hausgemachte Blaubeermuffins.“
    „Warum?“
    Er küsste ihren Mundwinkel, dann glitt er tiefer und malte mit seiner Zunge Muster auf ihre Brüste. Die Hitze in ihrem Schoss flammte augenblicklich auf. Sie schauderte.
    „Mach weiter.“
    Seine Fingerspitzen rannen ihren Bauch hinunter, glitten über die Spitze ihres Höschens und streichelten die empfindliche Haut am Ansatz

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