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Engelsleid (German Edition)

Engelsleid (German Edition)

Titel: Engelsleid (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka-Gabriela Schmidt
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stürz mich gleich in die Vorbereitungen. «
    Theo räusperte sich. » Wenn du Unterstützung brauchst, ich meine, du machst eine schwere Zeit durch, also wenn es dir zu viel ist, dann sag es bitte. Wir können über alles reden. «
    » Danke , Theo, aber ich schaffe das, versprochen. «
    » Ich weiß, dass du eine starke Frau bist. Ich wollte es dir nur gesagt haben. Du solltest dich nicht unter Druck gesetzt fühlen. «
    » Okay. « Laura stand auf. Als sie bereits an der Tür war, drehte sie sich noch mal um. » Ach ja, später muss ich mal kurz weg, noch etwas regeln. Dauert aber nicht länger als eine Stunde. «
    » Kein Problem. «
     
    Der Bankangestellte war sehr freundlich. Nachdem er den Tote n schein und den vom Notar ausgestellten Erbschein, sowie Lauras Personalausweis kopiert hatte, schrieb er beide Schließfächer auf Lauras Namen um.
    Warum ihre Mutter sich gleich zwei Depots geleistet hatte, wus s te er nicht zu sagen, vielleicht hatte ganz einfach nicht alles in ein einziges Fach hineingepasst. Die Spa n nung herauszufinden , was so wichtig war, dass es auf der Bank ge l a ger t werden musste , stieg fast unerträglich an.
    Anschließend begleitete ein Bankangestellter Laura den Weg hinab ins Untergeschoss, wo sich die Schließfächer befanden, zwei lange Wände voll kleiner Türen aus Metall. Er erklärte ihr das übl i che Prozedere, half ihr aufzusperren und die beiden Ka s sette n zu entnehmen . Dann stellte er diese in einer der drei K ab i nen auf eine n kleinen Tisch und ließ Laura alleine.
    Die Kabine war eng. Laura hängte ihre Jacke und Tasche über einen Stuhl , dann hob sie den Deckel der ersten Kassette an. Ihr Herz klopfte so hart, als wolle es ihren Brustkorb sprengen. Was würde sie gleich vorfinden? Was war ihrer Mutter so wichtig gew e sen, dass sie es an einem sicheren Ort verwahrt haben wol l te?
    Die Kassette enthielt mehrere Mappen, darunter ein Fotoa l bum. Voller Neugierde schlug Laura dieses als erstes auf und im selben Moment wurde ihr bewusst, dass sie diese Bilder noch nie gesehen hatte. Gleichwohl erkannte sie ohne Schwierigkeiten auf den ersten F o tos ihre Mutter, auch wenn sie darauf um einiges jünger war. Gut aussehend, lachend und vor Glück stra h lend.
    An ihrer Seite befand sich ein attraktiver Mann. Sportlicher Körper, energischer und dennoch freundlicher Gesichtsausdruck, schmaler Oberlippenbart. Ein paar Seiten danach entdeckte Laura ein Foto, auf dem ihre Mutter einen Säugling im Arm hielt.
    Laura betrachtete das Bild eingehend. War das sie als Baby? Sie erkannte sich nicht. Ungeduldig blätterte sie weiter. Es gab noch mehr Bilder von ihr mit ihrer Mutter, aber keines mit and e ren Personen. Nur ein einziges Bild , auf dem der fremde Mann das Baby im Arm hielt und dabei ungewöhnlich ernst in die K a mera blickte, als wäre etwas geschehen oder als hätte er eine u n ang e nehme Entscheidung getroffen. Es war das letzte Foto, der Rest des Albums war leer.
    Irritiert setzte Laura sich hin. Immer rätselhafter wurde es, diesen Teil der Vergangenheit ihrer Mutter zu erkunden und sie fühlte dabei ein Unbehagen, als hätte sie die Büchse der Pandora geöffnet. Die oberste Mappe aufschlagend, machte sie sich auf mehr Überraschungen gefasst und stieß als N ächstes auf zwei Geburtsurkunden. Die eine war auf eine ihr unbekannte Frau mit Namen Marion Winterle ausgestellt, die andere auf sie selbst . Fast hätte Laura die Papiere ohne weitere B e achtung zurückgelegt, da blieb ihr Blick auf dem Eintrag einer Zeile hä n gen.
    Verwundert zog sie die Augenbrauen hoch: Vater unbekannt . Ihr Unbehagen nahm zu. Das ergab alles keinen Sinn. Wi e so war Karl nicht als ihr Vater eingetragen, und warum fehlte er auf den Fotos?
    Ihre Suche fortsetzend , klappte Laura die anderen Mappen auf. Diese enthielten Informationen zu einer Lebensversicherung zu Lauras Gunsten sowie Schul-, Ausbildungs- und Arbeitszeugni s se, alle ausgestellt auf jene Marion Winterle . Eine unhei l volle Ahnung schlich sich in Lauras Gedanken. War sie etwa adoptiert wo r den? Waren Beatrice und Karl Dennerwein etwa gar nicht ihre leiblichen Eltern gewesen? Dieser Gedanke war so erschr e ckend, dass es Laura für einen kurzen Moment den Atem verschlug. Andere r seits, wenn dem so wäre, warum hatten ihre Eltern denn nie etwas gesagt? Hatten sie Angst gehabt, Laura würde sie ve r lassen und sie von nun an nicht mehr als ihre Eltern anerke n nen und lieben? Es war unvorstellbar, dass die beiden

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